Parapol
01 - Die Tränen der Madonna
Hörspielprojekt
Gesamtspielzeit: 64 Minuten
VÖ: 16.10.2010
Empfohlen ab 16 Jahren
„Der Padre hatte hinter sich gegriffen und einen drei-schenkligen Kronleuchter vom Altar gegriffen. Bevor Renzo oder Marco reagieren konnten, stürmte er damit auf den Commissario zu. (…) Der Padre rammte dem Commissario den Kerzenständer in den Bauch. Die drei Spitzen des Leuchters stießen tief durch die Bauchdecke und streckten Renzo zu Boden. Er stürzte in die blutige Pfütze der Madonnen-Tränen und sein Blut vermischte sich mit dem der Marmor-Statue. (…) Marco jagte Padre Lusi hinterher, der scheinbar rasend vor Angst aus der Kirche gestürmt war.“
Offiziell hatten sie gar keinen Auftrag. Sie hörten nur davon, dass die Madonnenstatue in der Kirche Santa Constanza blutige Tränen weinen würde. Als die Männer der Parapol, Italien – Marco Mantini und sein neuer Kollege Paolo Taglieri – den heiligen Ort betreten, glauben sie nur an einen Marketingtrick. Doch die Tränen der Madonna sind sehr real… genau wie der Tod …
blutiger Auftakt
Puh, bei Parapol geht es ganz schön zur Sache. Gleich die erste Folge hat es in sich und istsomit garantiert keine Folge für Menschen, die Probleme mit Blut haben. Die Tränen der Madonna haben es nämlich in sich, da sie zum einen Paolo Taglieri seinen ersten Fall innerhalb der Parapol bescheren und zum anderen gravierende Auswirkungen auf die Personen haben, die mit den Tränen in Kontakt kommen.
eine Produktion des Hörspielprojekts
Parapol ist eine Produktion vom Hörspielprojekt. In diesem Fall bedeutet das, dass dieses Hörspiel dezentral von Sprechern überall in Deutschland eingesprochen wurde und zwar zu den unterschiedlichsten Bedingungen, mit unterschiedlichstem Equipment und ohne Dialogpartner. Erst die Audioaufbereitung und die Audiomontage erfolgte dann aus einer Hand. Hier und da kann der aufmerksame Hörer daher Unterschiede zu „professionellen“, bekannten Produktionen hören, agiert doch vielleicht der eine oder andere Sprecher (noch nicht) mit routinierter Professionalität und vielleicht etwas over-acting. Dem Hörgenuss schadet das allerdings nicht, ist die Story doch durchdacht und sehr spannend. Kein Wunder, denn das Drehbuch stammt von Erik Albrodt, der in der Hörspiel-Szene längst eine bekannte Größe ist.
Und Albrodt ist nicht der einzige Name, der vielen Hörspiel-Fans ein Begriff sein wird. Wolfram Damerius zeichnet für das Cover verantwortlich und auch Namen wie Michael Gerdes , Thomas Kramer oder Walther Schönzart sind vielen Hörern längst ein Begriff.
Sound und Musik
Sound und Musik sind ebenfalls ansprechend inszeniert. Die Geräusche sind authentisch, wohl platziert und überlagern sich mitunter gekonnt. Die Musik betont an den richtigen Stellen und sorgt so im Gesamtkontext für ein tolles Kopfkino.
Mein Fazit:
Wer auf Mystery-Thriller steht und auch gerne Produktionen ohne die ganz großen Stimmen hört, der ist bei Parapol bestens aufgehoben. Wer jetzt erst in die Reihe einsteigt, hat zudem das Vergnügen, gleich mit weiteren Folgen durchzustarten, denn „Die Tränen der Madonna“ ist nicht der einzige Fall dieser besonderen paneuropäischen Organisation…
Mareike Lümkemann
11.04.2021