Sherlock Holmes 35: Der Hund von Baskerville

Sherlock Holmes

35: Der Hund von Baskerville

 Titania Medien

Gesamtspielzeit: ca. 129 Minuten

Altersempfehlung ab 12 Jahren

VÖ: 28.09.2018

CD-Cover Sherlock Holmes Der Hund von Baskerville

„Watson, reichen Sie mir doch bitte einmal die Times von heute. – (…) – Halten Sie es für richtig, jetzt Zeitung zu lesen, Mr. Holmes? – Ja, durchaus. Sie werden gleich verstehen, Sir Henry. Ja, … Ja, hier im Wirtschafts-Teil. Da haben wir es. Alle Worte Ihres Briefes finden sich in diesem Artikel. Hier hat sie der anonyme Absender in aller Eile ausgeschnitten und ohne große Sorgfalt aufgeklebt. – Alle Worte finden sich dort. Nur das Wort Moor nicht. – Und deshalb wurde es handschriftlich ergänzt. Wir haben es mit einem Gegner zu tun, der die Times liest. Folglich gebildet ist.“

 

Aus einem alten Dokument geht hervor, dass die Familie Baskerville, deren Stammsitz in Dartmoor liegt, verflucht ist und von einem dämonischen Hund verfolgt wird. Viele glaubten, dies sei nur eine Legende, die Umstände des Todes von Sir Charles Baskerville legen jedoch nahe, dass dem nicht so ist und der unheimlich leuchtende Höllenhund wieder durch das neblige Moor streift und die Baskervilles gnadenlos verfolgt...

 

Wer Sherlock Holmes mag, wird an dem Klassiker „Der Hund von Baskervilles“ nicht vorbeikommen. Gut, dass sich Titania Medien daher für diese Episode richtig Zeit genommen hat und die Geschichte um den leuchtenden Höllenhund sogar als Doppel-CD-Folge produziert hat. So kommen dem aufmerksamen Hörer über 120 Minuten Hörgenuss zu gute. Ein Genuss, der trotz der bekannten Story, an keiner Stelle auf mich langatmig oder aufgeplustert gewirkt hat. Ganz im Gegenteil – Holmes zu lauschen macht einfach immer wieder Spaß! Wobei ich mir hier ja leider schon fast selbst widersprechen muss, schließlich hält sich der prominente Detektiv in dieser Folge viel im Hintergrund und der Hörer darf überwiegend Dr. Watson während seines Aufenthaltes im Moor begleiten. Dr. Watson wird übrigens nach wie vor hervorragend von Detlef Bierstedt gesprochen – der u.a. auch den charismatischen George Clooney mit deutscher Stimme sprechen lässt. Da verzichtet man als (weiblicher) Hörer doch gerne auf Sherlock Holmes, oder? Aber Spaß beiseite – Holmes bekommt natürlich auch in dieser Geschichte genügend Raum, die Fans von Joachim Tennstedt kommen also ebenfalls nicht zu kurz. Und auch die alt eingesessenen Hörspiel-Fans kommen dank der Hörspiel-Legenden Reinhilt Schneider, Dagmar von Kurmin oder Horst Naumann garantiert auf ihre Kosten.

Und ist mit dieser Folge erneut ein gutes, klassisches Detektiv-Hörspiel entstanden, das die Erwartungen voll erfüllen kann. Wie man es von seinen Machern Marc Gruppe und Stephan Bosenius kennt, ist auch diese Sherlock Holmes-Folge klar strukturiert und man verzichtet nach wie vor auf action-geladene Elemente oder überladene Szenen. Stattdessen zählen auch hier wieder die scheinbar keinen Dinge, wie geschickt platzierte Hintergrundgeräusche oder intensive Dialoge, welche echt und rund wirken, da hier immer wieder das „aktive Zuhören“ der beteiligten Gesprächspartner akustisch dargestellt wird.

 

Mein Fazit:

Der Klassiker um Sherlock Holmes und Dr. Watson wurde auch in Folge 35 perfekt umgesetzt und schafft es wieder einmal, dass man als Hörer neben der viktorianischen Zeit auch die nebelige und geheimnisvolle Moorlandschaft von Dartmor vor dem inneren Auge sieht. Gerne mehr davon!


Mareike Lümkemann

 

3. Oktober  2018