Waldo Wunders fantastischer Spielzeugladen

„Waldo Wunders Augen blitzten. – Ich wollte mich noch bei dir bedanken, Lennart. Du hast mir mit Felina wirklich sehr geholfen. Du hast herausgefunden, was sich die junge Dame wirklich wünscht. Du hast ihr einzig wahres Spielzeug gefunden. Sie wird sobald nicht wiederkommen. Vielleicht niemals. – Lenni verschluckte sich fast an seinem Kakao. – Soll das heißen, Felina braucht für den Rest ihres Lebens kein Spielzeug mehr zu kaufen? Keine goldenen Drachen und keine Elfenkinder? –  Waldo Wunder nickte. Lenni starrte den Ladenbesitzer an. – Àber… Herr Wunder…?! meinte er. Wenn Felina nie wieder etwas kaufen muss, da habe ich ja quasi Ihrem Geschäft geschadet. Und ist es nicht auch ganz schön traurig, wenn man nie wieder ein anderes Spielzeug haben möchte?“

Wenn die Nacht anbricht, beginnt der Zauber …

In Waldo Wunders Spielzeugladen in der Pulvergasse 9 ist es düster und meistens auch ein bisschen staubig. Aber dafür stapelt sich hier bis unters Dach alles, was das Kinderherz begehrt: Bücher, Rätsel, Kuscheltiere, Glibberknete, Puppen, Schatzkisten … Und der alte, kauzige Verkäufer scheint für jedes Kind stets das einzig wahre, perfekte Spielzeug zu finden. Als Herr Wunder dringend verreisen muss, bittet er seinen Nachbarn Lenni, auf den Laden aufzupassen und gibt nur eine Anweisung: Öffne niemals die dritte Schublade von rechts! Ein Klacks, denkt sich der 10-Jährige und ist begeistert, einen ganzen Laden voller Spielzeug für sich allein zu haben. Doch dann geschehen merkwürdige Dinge: Die Spielzeuge scheinen von ganz allein ihre Plätze zu wechseln. Und nicht nur das – nachts erwachen sie auf magische Weise zum Leben! Plötzlich hat Lenni alle Hände voll zu tun, denn die lebendigen Spielzeuge brauchen einen Menschen, der sich um sie kümmert. Vor allem, da ein listiger Bösewicht den Laden bedroht und es auf die Magie der Spielsachen abgesehen hat. Und ein Rätsel muss auch noch dringend gelöst werden: Was verbirgt sich nur in der verbotenen Schublade?

Ein super Hörbuch für Kinder

Wer bisher der Meinung war, ein Hörbuch sei doch nur was für Erwachsene, der irrt. Denn auch Hörbücher können Kinder in ihren Bann ziehen. Auch ohne großes Soundkonzept und ohne eine große Sprecherriege kann ein Hörbuch die Aufmerksamkeit eines Kindes erhalten. Wie das geht? Ganz einfach, wenn Story und Sprecher stimmen – so wie bei diesem Titel.

Abenteuer in einer fantastischen Welt

„Waldo Wunders fantastischer Spielzeugladen“ heißt das neuste Abenteuer aus der Feder der Kinderbuchautorin Anne Scheller, die bereits seit zehn Jahren als Kinderbuchautorin für verschiedene Verlage und Redaktionsbüros arbeitet. Diese spannende Geschichte überzeugt durch die tollen Charaktere mit noch tolleren Namen, durch die deutlichen Beschreibungen des besonderen Spielzugladens und vor allem durch die Magie, die hier nachts zum Vorschein kommt. Ich bin mir sicher, beim Hören wird es vielen (Kindern) schnell wie Lenni gehen. Glaubt man doch zu Anfang noch, man sei zu alt für einen Besuch im Spielzeugladen, ist man dem besonderen Zauber dieses Ortes doch schnell wieder verfallen, möchte stöbern, schauen und ausprobieren. Und spätestens, wenn die Spielzeuge lebendig werden, ist man ihnen und diesem fantastischer Spielzeugladen total verfallen um nicht zu sagen ausgeliefert.

Dank Greis wird alles echt

Doch nicht nur die fantastische Geschichte überzeugt. Das Hörbuch lebt auch durch seinen Vorleser Julian Greis, der bereits zweimal mit dem Kinderhörbuchpreis BEO ausgezeichnet wurde. In „Waldo Wunders fantastischer Spielzeugladen“ lässt er die Figuren lebendig werden. Dank ihm erscheinen sowohl der mutige Lenni, der kuriose Herr Wunder oder dieses merkwürdige sprechende Buch vor dem inneren Auge des Zuhörers. Ihm und seiner angenehmen, freundlich-jugendlichen Stimme kann man richtig gut zuhören.

Mein Fazit:

Wer sein Kind an das Hörbuch heranführen möchte, dem sei dieser Titel dafür ans Herz gelegt. In dieser Produktion wird die Fantasie zur Realität und ergibt so ein Hörerlebnis, das zu einem großen Abenteuer wird, das mich ein bisschen an „Nachts im Museum“ oder „Die Unendliche Geschichte“ erinnert.