TIAO TIAO - Das Geheimnis der Neun-Drachen-Mauer

TIAO TIAO

Folge 3 - Das Geheimnis der Neun-Drachen-Mauer, Teil 2 von 2

Die Hörkastanie
Herausgegeben vom Konfuzius-Institut Frankfurt e.V.

Gesamtspielzeit: ca. 62 Minuten

Altersempfehlung ab 6 Jahren

22.10.2021

 

CD-Cover TIAO TIAO Folge 3

„Ming Da, Da Sheng und Dr. Jäger konnten gerade noch hinter den nächstbesten Baum springen, da brach aus dem Unterholz und zwischen den schwankenden Birken hindurch ein wahres Ungetüm von riesenhafter Statur hervor. Es maß gut und gerne sieben Meter in der Höhe. Seine Haut war von kräftig roter Farbe. Bekleidet war es mit einer einfachen Hose und um seine muskelbepackten Oberarme waren rote Bänder geknotet. Der Kopf des Wesens wirkte wie eine abscheulich skurrile Mischung aus Wildschwein und chinesischem Drachen. Aus seinem Maul ragten armlange, spitze Hauer hervor.“

 

Auf der Suche nach der gestohlenen Urne brechen Tiao Tiao, Ah Chui und Peter Jäger nach China auf, wo ihnen die Taoisten Ming Da und Dan Sheng zu Hilfe eilen. Eine schicksalhafte Reise voller Gefahren, magischer Artefakte und außergewöhnlichen Begegnungen, zum Beispiel mit einem chinesischen Walddämon, liegt vor den Gefährten. Während die Spur de Urnen-Diebe immer heißer wird und geradewegs in die verbotene Stadt in Peking führt, schwinden Tiao Tiaos Kräfte von Stunde zu Stunde. Können die Freunde die kostbare Urne rechtzeitig zurückerhalten, oder ist es bereits zu spät, und das Schicksal des chinesischen Gespenstes endgültig besiegelt?

 

Da ist er endlich, der lang ersehnte Fortsetzungsteil um die verschwundene Urne von Tiao Tiao. Fast ein Jahr ist vergangen, seitdem wir Hörer mit dem kleinen Gespenst aus dem Senckenberg Museum mitfiebern, ob es seine Urne wohl wiedererlangen wird. Gut, dass Tiao Tioas Nichte Ah Chui damals die Diebin belauscht hat und die Freude so den Gangstern auf den Fersen bleiben können. Nun sind sie endlich in China angekommen und machen sich dort mit den Taoisten Ming Da und Da Sheng auf Verbrecherjagd. Doch wo anfangen? Mit dem damals von Ah Chui aufgefangenen Gesprächsfetzen können die Freunde noch nicht so richtig arbeiten. Gut, dass ihnen noch ein Freund von Ming Da zur Seite steht, welcher schon eifrig recherchiert hat. Doch sind ihre Schlussfolgerungen richtig und werden sie überhaupt noch rechtzeitig kommen? Tiao Tiao wird zusehends schwächer. Und dann treffen sie während ihrer Reise auch noch auf einen chinesischen Walddämon…

 

Ein wahrer Hörspiel-Genuss

Auch der dritte Teil der Hörspiel-Reihe um das chinesische Gespenst aus dem Frankfurter Senckenberg Museum ist ein wahrer Hörspiel-Genuss. Rasant und mit großartigen Sprechern, vollgepackt mit kinderfreundlichem chinesischem Wissen und zugleich angereichert mit gut versteckten Easter-Eggs für szenekundige, erwachsene Hörer. Und Witz und Spannung kommen selbstverständlich auch nicht zu kurz.

 

Großartige Akteure

Meine Begeisterung an diesem Teil ist größtenteils wieder den großartigen Akteuren geschuldet, welche den liebevoll gezeichneten Figuren (egal ob Gespenst oder Dämon, Taoist oder Gangster) Leben einhauchen. Hier müssen allen voran die Sprecher der beiden Geister genannt werden. Dagmar Bittner als Ah Chui und Santiago Ziesmer in der Rolle des chinesischen Gespenstes Tiao Tiao geben wirklich alles, um die beiden geisterhaften Gestalten vor dem inneren Auge des Hörers entstehen zu lassen. Doch auch Hans-Georg Panczak als Meistertaoisten Ming Da oder Peter Laupenmühlen als Hong stehen ihnen in nichts nach. Das Gangster-Duo wird erneut lebhaft und authentisch von Chantal Busse und dem großartigen Charles Rettinghaus gesprochen. Und wie es schon fast Tradition ist, spricht Dr. Peter Jäger, Chef-Arachnologe des Frankfurter Senckenberg Museums, wieder Dr. Peter Jäger. Doch damit nicht genug – endlich kommt auch ein Muttersprachler bei Tiao Tiao zu Wort: Der chinesische Schauspieler und Synchronsprecher FANG Yu (Fang ist der Nachname) ist das neuste Mitglied im Tiao Tiao-Ensemble, welchen wir in der Rolle als Kung Fu-Meister Herrn Lin hören dürfen.

Und damit ist dieser wunderbare Cast immer noch nicht vollständig, der Kastanien-Chef (darf man das so schreiben?) Joachim Ziebe gibt wieder den taoistischen Gehilfen Dan Sheng und steht seinen professionellen Hörspiel-Kollegen in nichts nach. Vervollständigt wird die Crew außerdem durch Peter Weis als „Opi“ und Matthias Keller als Erzähler, welcher mit gewohnt und von mir inzwischen sehr geliebter wunderbarer Erzählmanier den Hörer durch das Geschehen führt.

 

Story und Sound

Den anderen Teil meiner Begeisterung teilen sich Story und Sound.

Die Story ist kurzweilig, mit chinesischem Wissen im optimal passenden Umfang angereichert und zudem mit viel Spannung und Überraschungen, so dass es dem Hörer garantiert niemals langweilig wird. Ganz im Gegenteil. Wenn die Freunde auf den Walddämonen treffen oder an hohen Mauern hoch klettern, lauschen nicht nur junge Hörer dem Geschehen ganz gebannt, da bin ich mir sicher. Die älteren Hörer werden sich zudem über einzigartige Klingeltöne freuen und mit einem Grinsen im Gesicht lauschen, wenn Ah Chui über das Porto nach Norwegen philosophiert… Hier ist wirklich ein guter Geschichtenschreiber am Werk gewesen, der verschiedenste Aspekte miteinander verwoben hat.

Der Sound lässt selbstredend ebenfalls keine Wünsche offen. Geisterhaftes Schweben, dämonisches Stampfen oder auch ruhigere Szenen sind optimal dargestellt, das Kopfkino somit bestens angereichert. Auch die musikalischen Einspieler sind durchdacht und perfekt platziert. Gut gefallen hat mir zudem, dass sie genügend Raum erhalten, um die volle Wirkung – insbesondere beim vermeintlichen Finale – zu entfalten.  

 

Produziert vom Konfuzius-Institut Frankfurt

Auch diese Tiao Tiao Folge würde natürlich von der Hörkastanie für das Konfuzius-Institut Frankfurt produziert. Von daher sind die hier kommunizierten „chinesischen Wissensschnipsel“ selbstverständlich alle bestens recherchiert und verfügen über einen entsprechenden Wahrheitsgehalt. Mit dem erworbenen Wissen nach diesem geisterhaften Hörgenuss können also Groß wie Klein bestimmt noch mal punkten oder sogar ihr Gegenüber überraschen…

 

Mein Fazit:

Ein würdiger Final-Teil eines Zweiteilers, der mit viel Spannung und Wissen aufwartet und mit großartigen Sprechern begeistert. Und was mich zudem sehr freut – die Schlusssequenz lässt doch sehr darauf schließen, dass es noch weitere Teile dieser Hörspiel-Reihe geben wird, welche dann vielleicht sogar noch um ein spukendes Haustier erweitert werden könnte…


Meine Empfehlung für noch mehr Hörgenuss:

Am besten mit dem Vorgänger starten und dann in eins diesen tollen Teil weiterhören!


Mareike Lümkemann

 

10. Oktober 2021