Leo und die Abenteuermaschine
8 – Eine Schnitzeljagd durch Raum und Zeit, Teil 2
e.T. Media / Matthias Arnold
Gesamtspielzeit: 65 Minuten
Altersempfehlung 6 bis 12 Jahre
„An Bord eines Piratenschiffes kann fast jeder anheuern, der Manns genug ist. Aber es gibt auch besondere Kapitäne. Die lassen nicht jeden versoffenen Hund auf ihre Planken. Diese verlangen eine Aufnahmeprüfung. Man muss sich würdig erweisen, um unter einem dieser Kapitäne segeln zu dürfen. Es ist eine Ehre, mit einem der größten und berüchtigsten Piratenkapitäne der Sieben Weltmeere, andere Schiffe überfallen zu dürfen. Bei Mary Reed wird es nicht anders sein. Das bedeutet, ein paar Fertigkeiten solltest du schon haben. Was kannst du denn, mein junger Pirat? – Ich kann reiten und Kühe mit dem Lasso einfangen!“
Leos größtes Abenteuer geht weiter. Nachdem er sich in der letzten Folge von Jules Verne in Paris verabschiedet hatte, reist er in die Karibik des Jahres 1718. Hier trifft Leo auf die Piratenkapitänin Anne Bonny. Diese ist mit ihrem Schiff gerade auf der Flucht vor dem berühmten Piratenjäger Kapitän Barnet. Kann Leo sie retten? Und was hat es mit einer halben Karte zu einem berühmten
Piratenschatz auf sich? Möge die Schatzsuche beginnen.
Es geht weiter
Endlich ist es soweit. Die Schnitzeljagd durch Raum und Zeit geht weiter. Und wie es weiter geht! Nach Leos Abenteuern in und über Paris befindet er sich nun im Jahr 1718, mitten in der Karibik und dort ist bei den Piraten ganz schön was los…
Im Gegensatz zu den Vorgängerfolgen nimmt unser kleiner Löwe allerdings zu Beginn gar nicht aktiv am Geschehen teil und ist - ähnlich wie der Hörer - nur ein stiller Zuhörer bzw. Beobachter. So verfolgt Leo das Geschehen genauso gebannt wie der Hörer, nur dass dieser vielleicht schon ahnt, was mit der Abenteuermaschine passieren könnte... Und so wird es sehr schnell doppelt spannend für unseren kleinen Löwen und doch steht ihm das eigentliche Abenteuer erst noch bevor... Wow!
Komplex und mit einem tollen Spannungsbogen
Was mir richtig gut an dem zweiten Teil der Schnitzeljagd gefallen hat, ist die Komplexität der Folge, die aber selbstredend stets kindgerecht ist und durchweg einen hohen Spannungsbogen aufweist. Beides wird dabei wie gewohnt mit vielen kurzweiligen Erklärungen für die Kids ergänzt, so dass auch bei dieser Folge der Lernfaktor nicht zu kurz kommt, ohne jedoch zu sehr im Vordergrund zu stehen.
Tolles Soundkonzept
Besonders gelungen ist auch das äußerst durchdachte Soundkonzept. Hier wollte jemand Großes erschaffen und das ist vorzüglich gelungen. Gerade zu Anfang des Hörspiels sorgen mitunter bis zu 4 Tonebenen gleichzeitig für ein perfektes Hörerlebnis: Man hört die Erzählerin, das Rauschen der Wellen, das Grölen der Piraten und eine klasse Musik. Wer glaubt, dies mag etwas viel auf einmal sein, den kann ich beruhigen. Das Ergebnis ist ein tolles Hörspiel, das einen geradezu einsaugt und mit so realistischen Geräuschen aufwartet, dass man sich als Hörer fühlt, als wäre man mittendrin. Und dieser Hörgenuss zieht sich natürlich durch das ganze Hörspiel. Jede Szene ist mit den richtigen Tönen und Geräuschen untermalt und komplettiert so das Geschehen.
Perfekte Musikauswahl
Auch die Musik-Auswahl ist für ein Abenteuer-Hörspiel genau richtig gewählt. Schon bei den ersten Tönen wird klar, hier handelt es sich um ein Piratenhörspiel. Was vielleicht nach einem Klischee klingt, ist in diesem Fall aber keins. Zum einen muss man hier die junge Zielgruppe berücksichtigen, zum anderen bedienen sich auch erfolgreiche Blockbuster genau den gleichen Klängen. Und so kann man auch diese Leo-Folge als Blockbuster bezeichnen, denn hier erwartet den Hörer auch etwas echt Umwerfendes.
Sprecher-Überraschung
Umwerfend sind in dieser Folge auch die Sprecher – allen voran natürlich Babette Büchner als Leos Abenteuermaschine, Marco Rosenberg als der kleine Leo und Katrin Zierof, die als Erzählerin durch das Geschehen führt und in dieser Folge zusammen mit ihren Sprecherkollegen zu Höchstform aufläuft. Ebenfalls wunderbar besetzt ist Anne Bonny, die durch die Stimme von Cornelia Waibel zum Leben erweckt wird. Außerdem hat es Matthias Arnold, der Schöpfer von Leo, in dieser Folge geschafft, DIE Hörspiel-Stimme schlechthin zu mobilisieren: Oliver Rohrbeck alias Justus Jonas darf CJ, den Piraten-Freund von Anne Bonnie sprechen und tut so etwas für die Männer-Quote.
Mein Fazit:
Leo ist ein wunderbares Kinderhörspiel, das spätestens mit dieser Folge nicht nur Kinder begeistern wird. Schon die ersten Klänge des Hörspiels ziehen Jung und Alt in ihren Bann, so dass sich wirklich niemand diesem Hörgenuss entziehen kann. Folge 8 ist von Anfang an spannend und doch nur der Auftakt zu weiteren großen Abenteuern unseres wissbegierigen Löwen. Ich kann es kaum erwarten, dass die Schnitzeljagd fortgesetzt wird!
Leos Piratenabenteuer sind mein bisheriger persönlichen Höhepunkt der Leo-Reihe!
Mareike Lümkemann
16. November 2018