Leo und die Abenteuermaschine
28 - Leo und die DDR
Label: e.T. Media / Matthias Arnold
Gesamtspielzeit: ca. 61 bzw. 76 Minuten
Altersempfehlung ab 6 bzw. 8 Jahren
VÖ: 26.07.2024
Digital
Klappentext:
Leo und seine Freunde treffen ihren Gegner Laurenzo in einer Uniform der untergegangenen DDR an. Die Bürger der DDR werden von einem ausgeklügelten Überwachungssystem bespitzelt und an ihrer Freiheit gehindert.
Leo reist als Austausch-Schüler in das Schicksalsjahr 1989 nach Marienberg ins Erzgebirge. Sein Auftrag: er soll mehr über den Arbeiter und Bauernstaat in Erfahrung bringen. Das geht nicht ohne Chaos, denn Laurenzo entfesselt die ganze Macht der SED, um eine friedliche Revolution zu verhindern. Leo bleibt nur noch ein aberwitziges Trabant-Wett-Rennen, um die Geschichte der Deutschen zu retten.
Ein starkes DDR-Hörspiel
Hat jemand von euch schon mal ein aktuelles (Kinder-)Hörspiel gehört, das in der DDR spielt? Nein? Ich bisher auch nicht. Wie gut, dass es da unseren schlauen Löwen Leo gibt, der diesbezüglich Abhilfe leistet. In der neuesten Folge (übrigens schon die 28.) verschlägt es den kleinen Löwen und seinen treuen Freund Salai in das Jahr 1989 ins Erzgebirge. Dort wartet wie immer eine Aufgabe von Laurenzo, der die Geschichte einmal mehr verändert hat. Leo muss also erneut alles daransetzen, diesen Fehler in der Historie zum einen zu finden und zum anderen auch wieder ins Lot zu bringen. Dass er dabei einiges über die DDR, die Macht der SED und das Leben der Kinder in der Deutschen Demokratischen Republik erfährt, ist selbstverständlich.
Viel Wissen
Ich verrate sicherlich nicht zu viel, wenn ich sage, dass hier einiges an Wissen und Informationen rund um die DDR präsentiert wird. Leos geistiger Vater Matthias Arnold, der wie ich jetzt erfahren habe, niemals Matze genannt werden möchte, hat in diese Episode diverse autobiografische Elemente einfließen lassen und die Informationen über das damalige Leben sprudeln quasi nur so aus ihm her, so viel möchte er seinen Hörern mitteilen. Wie es in der Schule war, wie die Freizeit der Kinder aussah, was es mit Überwachung und der Mauer auf sich hatte. Darunter sind viele Aspekte, welche für die Kids von heute kaum greifbar sind. Von daher ist auch dieses Werk der Leo-Reihe nahezu unverzichtbar, um Wissen zu vermitteln und vor allem auch zu bewahren.
Anspruchsvolles Thema
Ich für meinen Teil empfinde diese Folge, welche es wie immer in einer längeren und in einer kürzeren Variante je nach Alter gibt, fast schon ein bisschen zu „wissenslastig“. Vielleicht auch, da ich nie viel Bezug zur DDR hatte und mit dieser Folge auch mein Kenntnisstand hier und dort aufgefrischt wurde. Vielleicht auch, weil ich die DDR an sich für mich immer etwas schwierig und nicht wirklich greifbar empfand. Umso wichtiger ist diese Folge sicherlich für die heutige Jugend, um denen verspielt und mit viel Charme eben dieses (fehlende) Wissen zu vermitteln und vor allem zu erhalten. Und da es zum großen Finale auch noch ein äußerst rasantes Trabbi-Rennen gibt, kommt natürlich auch der Spannungs- bzw. Humor-Faktor dieser Folge nicht zu kurz.
Die Stimmen
Sprechertechnisch sind hier wieder die alten Bekannten zu hören. Stimmen, die ich inzwischen mehr als liebgewonnen habe und die ich bei Leo nieeeemals missen möchte. Sie alle laufen wie immer zu Höchstform auf und spielen ihre Rollen voller Leidenschaft. Ein großes Lob daher wie immer an Marco Rosenberg, Katrin Zierof und Babette Büchner. Und auch Patrick Baehr, Rainer Fritsche und Sven Brieger sprechen ihre Rollen hervorragend und sollen hier stellvertretend für den restlichen Cast genannt werden.
Mein Fazit:
Eine Folge mit geballtem Wissen rund um die Vergangenheit der DDR – kindgerecht präsentiert mit dem Leben der Kinder der damaligen Zeit im Mittelpunkt. Thematisch absolut eine sehr mutige Folge, die man als Erwachsener Hörer ruhig mehr als einmal mit dem Nachwuchs hören sollte!
Vielen Dank an das ganze Leo-Thema für diese starke Produktion!
Mareike Lümkemann
17.08.2024