Leo und die Abenteuermaschine - 23 - New York, New York

„Du bist jetzt nur noch eine Taschenuhr. Was mich ja total verwirrt. Also…  – Kommt da jetzt noch eine Frage? – Naja, ich muss leider zugeben, ich habe das mit der Abenteuermaschine und dir, der Abenteueruhr, nie so richtig verstanden. Seid ihr nun eine Maschine, eine Uhr oder beides zusammen? – Darf ich da vielleicht etwas Licht ins Dunkel bringen? Ich habe ja auch meine Zeit gebraucht, um das zu verstehen. Aber jetzt habe ich es. – Gern! Versuche es. – Damals, als ich die Bauanleitung zu einer Abenteuermaschine in meinem Kinderzimmer, in dieser Kiste gefunden hatte, bin ich mit Papas Werkzeug in den Keller und hab drauf los gebaut. Du musst wissen, Salai, mein Opa hatte auch eine eigene Zeitmaschine und hat mir damals immer Geschichten von seinen Abenteuern erzählt. – So weit, so richtig. – Ich baute also diese große Maschine. Doch es war nur ein großer Holzklotz. Mit vielen Kabeln und Drähten. Allein konnte die Abenteuermaschine nicht durch Zeit und Raum springen. Es brauchte ein Gehirn. Ist das ein guter Vergleich? – Der passt. Die Abenteuermaschine ist wie ein menschlicher Körper ohne Geist und Seele. Er würde nur rumsitzen, da dieser Körper nicht von einem Gehirn gesteuert wird. (…) – Dieses Gehirn bist du? – Richtig! Ich war die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.“

Klappentext

Die Abenteueruhr ist gerettet, leider besitzt sie jetzt die Größe einer Taschenuhr. Um ihre alte Form zurückzuerlangen, müssen Leo und Salai mit ihr nach New York, ins Jahr 1884. Hier hoffen sie, den Magier der Elektrizität, Nikola Tesla, um Hilfe bitten zu können. Doch das ist gar nicht so einfach. Denn dieser befindet sich gerade in einem Streit um 50.000 US-Dollar, mit seinem Arbeitgeber – Thomas Alva Edison. Zu allem Überfluss taucht auch noch Laurenzo, Leos Erzfeind, auf und macht alles noch viel schlimmer. Kann Leo die Situation retten?

New York, New York

Die Folge 23 der Reihe führt Leo und seinen treuen Freund und Begleiter Salai nach New York. Moment mal, waren wir dort nicht schon einmal? Nein, Charlie Chaplin war „Hollywoodland“. Aber Tesla und Edison – das sind doch schon „alte Bekannte“ von Leo, oder nicht? Genau, Edison hat Leo auf seinen Reisen schon einmal getroffen und ist diesem auch selbstverständlich in Erinnerung geblieben. Was gut ist, denn Leo und seine Freunde benötigen ganz dringend die Unterstützung von einem Experten in Sachen Elektrizität, um die Abenteueruhr wieder herzustellen. Doch bevor die Freude Edison und seinen Mitarbeiter Nikola Tesla treffen, müssen sie sich gegenüber einer Gang aus Straßenkindern behaupten und eine rasante Verfolgungsjagd durch die New Yorker Straßen überstehen. Ob das mal gut geht? Schließlich ist ihnen auch noch ihr Erzfeind Laurenzo auf den Fersen…

Wissen und Unterhaltung

Ach, wie wunderbar. Auch diese Folge um unseren schlauen Löwen vereint wie immer sehr gekonnt Wissen und Unterhaltung. Mal ganz nebenbei wird den Hörer erklärt, was eine Inflation ist – eine Info, welche gerade in der heutigen Zeit fast schon existentiell sein kann. Aber es geht natürlich nicht nur um Begrifflichkeiten, auch die Besonderheiten anderer Zeiten werden wie immer sehr plastisch thematisiert. Ich denke, kaum jemand der jungen Hörer kann sich vorstellen, ohne Eltern auf der Straße zu leben. Dabei waren Straßenkinder im Jahr 1884 gar nichts ungewöhnliches. Das dies auch heutzutage in anderen Regionen der Welt auch noch zum Stadtbild gehört, ist dann wohl ein Punkt, den man als Eltern mit den eigenen Kindern im Anschluss besprechen kann. Auf jedem Fall schärft Leo auch mit dieser Folge den Blick auf die Welt. Egal ob es um Worterklärungen, historische Begebenheiten und Entdeckungen, besondere Sportarten oder andere Lebenssituationen geht – Leo vermittelt stets sehr feinfühlig und absolut kindgerecht unglaublich viel Wissen, das teilweise auch unseren erwachsenen Horizont erweitern kann.

Das bei so viel Information niemals der Unterhaltungsaspekt verloren geht, ist absolut bemerkenswert. Das spannende Aufeinandertreffen mit der Straßengang fesselt den Hörer genauso wie die rasante Verfolgungsjagd mitten durch New York oder das spannende Finale dieser Folge, als,... naja… besser selber hören, anstatt Spoiler zu lesen!

Große Stimmen & toller Sound

Der Vollständigkeit halber möchte ich aber nicht nur das Konzept aus Wissen und Spannung erwähnen. Denn ohne großartige Sprecher oder das durchdachte Sound- und Musik-Konzept wäre diese Folge natürlich längst nicht so ein Ohrenschmaus.

Die Sprecher-Riege besteht auch in der Folge 23 aus den bewährten Stimmen. Ganz vorne sind natürlich Marco Rosenberg (Leo), Sven Hasper (Salai), Babette Büchner (Abenteueruhr) und Katrin Zierof (Erzählerin). Aber auch die vermeintlichen „Nebenrollen“ sind zum Beispiel mit Betty Förster, Fritz Rott, Bernd Egger oder Rainer Fritsche stark besetzt.

Für ein Kinderhörspiel auch absolut bemerkenswert ist die Mischung, für die Erik Albrodt verantwortlich ist, der in der Hörspiel-Szene stets ein Garant für ein hervorragendes Soundkonzept ist. Gekonnt werden hier passende Geräusche und Sounds integriert, die Musik eingesetzt, um Spannung oder Stimmung aufzubauen. Apropos Musik, der Titelsong, der seit einigen Folgen das starke Intro ein jeder Folge ist, hat absolutes Hörwurm-Potential und ist somit (ähnlich wie die Abenteueruhr) eine echte Kirsche auf dem Sahnehäubchen „Leo“!

Mein Fazit:

Eine (wissens-)starke Folge, die mit Spannung und Action Hörer jeden Alters begeistert und dank des Finales viel Lust auf die nächste Folge macht!