Leo und die Abenteuermaschine - 22 - Rettet die Abenteuermaschine

 

Leo und die Abenteuermaschine

22 – Leo und der Bergbau

Label: e.T. Media / Matthias Arnold

Gesamtspielzeit: ca. 74 Minuten

Altersempfehlung ab 6 Jahren

VÖ: 07. April 2023

 

CD-Cover Leo und die Abenteuermaschine 22

„Keine Angst, Christian. Ich nehme dir deinen Fund nicht weg. Ich habe mich nur an etwas erinnert, über das hier im Stollen vor langer Zeit getuschelt wurde. Von einer weiblichen Stimme Untertage. – Eine weibliche Stimme? Hier aus dem Berg? Kannst du uns mehr davon erzählen? – Der Blick des Bergmanns gleitet langsam von Salais Gesicht nach unten. Auf dessen Schuhe. – Denke nicht mal daran. Das sind meine. Augen geradeaus. Such dir deine eigenen Fremden, die du anbetteln kannst.“

 

Klappentext

Johannes Gutenbergs Erfindung, der Buchdruck, ist gerettet. Aber zu welchem Preis? Die Abenteuermaschine scheint sich, bei dem Versuch Gutenbergs Werkstatt zu retten, in einer gigantischen Explosion geopfert zu haben. Doch für Leo und Salai bleibt keine Zeit zu trauern. Sie empfangen ein S.O.S.-Morse-Signal und das von niemand Geringerem als von ihrer geliebten Abenteueruhr. Schnell machen sie sich auf den Weg zum Ursprung des Signals, einem Bergwerk. Hier brauchen unsere Helden dringend Hilfe von echten Bergleute, denn der Bergwerksstollen ist verschüttet. Werden Leo und Salai ihre Abenteuermaschine retten können?

 

Ab in den Berg

Vom Buchdruck in den Berg geht es nun für Leo, der in der Vorgänger-Folge nur mit einem großen Opfer die Geschichte retten konnte. Denn „koste es, was es wolle“ hat die Abenteueruhr wirklich alles gegeben, um die Ausbreitung des Feuers zu verhindern, das sonst die Buchdruck-Erfindung zunichte gemacht hätte. Doch das Opfer ist groß, denn sie hat sich selbst geopfert und so stehen Leo und sein Freund Salai zu Beginn dieser Folge erstmals ohne ihre allwissende Freundin da und Leo ist zurecht am Boden zerstört.

Doch dann lassen Morsezeichen die beiden hoffen, dass die Abenteuermaschine noch nicht vollends verloren ist, und die Freunde machen sich auf die Suche. Sie landen schließlich in einem Bergwerk des 15. Jahrhunderts. Dort stellen sie mit Erstaunen und sogar Entsetzen fest, wie die ärmere Bevölkerung damals gelebt hat und dass sogar Kinder bei der harten Bergwerksarbeit mit anfassen mussten…

 

Eigene Erfahrungen machen

Das Dreamteam Leo, Salai und Abenteuermaschine geht erstmals getrennte Wege. Leo muss sich somit ohne seine Freundin die Abenteueruhr zurechtfinden und erlebt das Leben der Bergwerksmenschen dadurch viel intensiver. Da er keine Stimme im Ohr hat, macht er seine Erfahrungen selbst und muss auch Entscheidungen ohne die Hilfe der Abenteueruhr treffen. Für Leo aber selbstverständlich kein Problem. Als erfahrender Zeitreisender hat er sich schließlich schon in so mancher Situation behaupten müssen und Salai ist ja schließlich auch noch an seiner Seite.

Doch das, was Leo hier vor Ort aus erster Hand erfährt, schockiert den kleinen Löwen allerdings: Arbeitsstationen und Kleidung entsprechen wahrlich nicht dem Standard, den er gewöhnt ist und welchen wir in der Gegenwart ebenfalls als selbstverständlich hinnehmen.

 

So war es früher

Matthias Arnold, seines Zeichens Leos geistiger Vater, schafft es daher mit dieser Folge nicht nur Wissen über vergangene Zeiten zu vermitteln sondern auch zu verdeutlichen, wie gut wir es heutzutage haben, wenn Kinder nicht mehr in dunklen Stollen herumkriechen müssen, Mathematik in der Schule gelehrt wird (so dass auch Erwachsene rechnen können) und man mehr als eine Hose im Kleiderschrank hat, die bestenfalls auch noch in der korrekten Größe vorliegt.

 

Junges Talent

Der kleine Bergbau-Junge Christian, auf den Leo in dieser Folge trifft, sorgt dank seines Alters für einen wunderbaren Identifikations-Faktor bei der Hörerschaft. Dass hier zudem ein „echter“ kleiner Junge zu hören ist und kein Erwachsener die Rolle eingesprochen hat, ist umso schöner da authentischer. Besonders erwähnenswert an dieser Stelle ist zudem auch, dass es sich bei Christians Sprecher um keinen Profi handelt, sondern dass einer von Arnolds Söhnen die Rolle eingesprochen hat. Arnold Junior spielt den jungen Christian zudem wie ein Großer. Dass er (noch) nicht über die Sprechererfahrung wie manch ein Profi verfügt, hört man ihm nirgends an. Ganz im Gegenteil: souverän, als hätte er nie etwas anderes gemacht, spricht er seine Rolle und kommt dabei so authentisch rüber, dass der eine oder andere erfahrene Sprecher fast schon etwas neidisch werden könnte. Anscheinend liegt das Hörspiel-Gen hier in der Familie…!

 

Sound und Spannung

Doch nicht nur sprecher-technisch begeistert dieser Folge. Neben der obligatorischen kindgerechten Wissensvermittlung bekommen wir Hörer natürlich auch wieder viel Spannung geboten.

Ebenso mitreißend ist auch das gesamte Soundkonzept, für das erneut Erik Albrod verantwortlich ist. Dank bestens inszenierte Klänge, Geräusche und musikalischer Einspieler ist auch die Folge 22 wieder großes Kino geworden, das Jung wie Alt begeistert und in seinen Bann zieht. Kopfkino selbstverständlich inklusive.

 

Ein eigener Song

Wunderbar ist übriges auch, dass Leo seit Folge 21 einen eigenen Titel-Song hat. Dieser hat neben einen tollen Refrain nicht nur Wiedererkennungswert und Pep sondern auch absolutes Ohrwurm-Potential. „Leeeeooooo…. Ein Löwenherz reist für uns durch die Zeit“ wird daher wohl bald aus diversen Kinderzimmern zu hören sein!

 

Mein Fazit:

Auch wenn Leo in den Vorgängern vornehmlich große Personen und Ereignisse der Weltgeschichte besucht hat, muss sich das Thema Bergbau hier keineswegs verstecken. Mit viel Liebe zum Detail und Hintergrundwissen präsentiert sich die Bergbau-Folge mit einer spannenden Story ihren Zuhörern und lässt diese einen Löwen erleben, der sich niemals unterkriegen lässt. Koste es, was es wolle!


Mareike Lümkemann

 

14.01.2023