Leo und die Abenteuermaschine - 19 - Leo und der Sternenbote

 

Leo und die Abenteuermaschine

19 – Leo und der Sternenbote

Label: e.T. Media / Matthias Arnold

Gesamtspielzeit: ca. 72 Minuten

Altersempfehlung ab 6 Jahren

VÖ: 13.05.2022

 

CD-Cover Leo und die Abenteuermaschine 19

„Es wünschen ein Herr und ein Löwenjunge Sie zu sprechen. Da wären zum einen der Maler, Bildhauer, Architekt, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph Leonardo Hubertus Wiener und zum anderen sein Page Leo. (…) Es ist mir eine Ehre, Sie zu treffen. Ich habe schon viel von Ihnen gehört. (…) Ich bin Galileo Galilei. Meines Zeichens Philosoph, Physiker, Mathematiker, Ingenieur, Kosmologe und Astrologe. – Wie ich sehe, genauso vielseitig und bescheiden wie ich!“

 

Klappentext

1497 zogen die Fanciulli durch Florenz und verbrannten Bücher, in ihren Augen ketzerische Schriften, im „Fegefeuer der Eitelkeiten“. Bestimmte Gedanken wurden verboten, Menschen für ihre Ansichten verfolgt. Leo reist zusammen mit Da Vinci, ins Jahr 1616 zu dem Universalgelehrten Galileo Galilei. Dieser traut sich, anderer Meinung als die Kirche zu sein und diese auch auszusprechen. Dafür steht er jetzt in Rom vor Gericht. Die Situation spitzt sich zu, als sich der Geschichtsdieb in den Prozess einmischt. Kann Leo unsere Geschichte retten?

 

Ein anderes Abenteuer

Leo und seine Abenteuermaschine sind diesmal zusammen mit ihrem Freund Leonardo da Vinci im Jahr 1616 unterwegs. Dort treffen sie auf niemand anderen als Galileo Galilei. Das Abenteuer, das sie dort erwartet, ist anders als alles bisher erlebte. Insbesondere Leo erfährt, wie sehr sich die Zeiten geändert haben und wie gut wir es heute haben, wenn wir doch frei unsere Gedanken kommunizieren dürfen und den eigenen Glauben leben können…

 

Keine leichte, aber immer noch kindgerechte Kost

Und da dies mitunter auch für uns Erwachsene eine nicht ganz leichte Kost ist, möchte ich direkt an dieser Stelle einmal Matthias Arnold zu Wort kommen lassen – den geistigen Schöpfer von Leo. Arnold legt nämlich in allen Hörspielen dieser Reihe viel Wert auf perfekt recherchierte Fakten und kindgerechtes Wissen. Seine Botschaft an dieser Stelle lautet daher auf Grund der besonderen Thematik dieser Folge so: „Liebe Eltern, die historischen Fakten zu Galileo Galilei werden wie gewohnt kindgerecht und gewaltfrei vermittelt. Trotzdem ist diese geschichtliche Epoche, mit ihren damaligen Ereignissen, ein Sonderfall und etwas schwierig. Ich finde es ratsam, wenn sie sich das Hörspiel zusammen mit Ihrem Kind anhören könnten, um etwaige aufkommende Fragen schnell beantworten zu können. Bleiben Sie neugierig, Ihr Matthias Arnold“

 

Anspruchsvoll

Und da sind wir auch schon direkt mitten im Hörspiel, das sich auf Grund des anspruchsvollen, aber immer noch kindgerecht aufbereiteten Themas doch sehr von anderen Produktionen der heutigen Zeit unterscheidet, in denen es tatsächlich hauptsächlich um Unterhaltung und/oder Action geht. Diese Leo-Folge hebt sich von dieser „Hörspiel-Berieselung“, so möchte ich es einmal ganz bewusst provokativ nennen, doch sehr ab – selbstverständlich ohne dabei aber die jungen Hörer zu überfordern. Die Folge 19 schafft wieder einmal den Spagat von Spannung und Wissen, von Unterhaltung und Lernen und die Botschaft dieser Folge ist ganz klar, dass eine Spaltung – egal bei welchem Thema – nie gut sein kann und dass der gemeinsame Dialog, die gemeinsame Lösung immer im Focus stehen sollten. Tja, und damit ist diese Folge mal wieder aktueller denn je, vor allem wenn man an die gravierenden weltpolitischen Änderungen in diesem Jahr denkt…

 

Kontakt mit dem Bösewicht

Aber zurück zum Sternenboten. Wer jetzt Sorge hat, dass diese Folge zu harter Tobak für den Nachwuchs ist, den kann ich beruhigen. Wie erwähnt gelingt auch hier wieder die Kombination aus Unterhaltung und Wissensvermittlung und das für manche vielleicht schon lang ersehnte Auftauchen des Bösewichts ist schon so etwas wie das Tüpfelchen auf dem „i“ dieser Folge. Endlich begegnet Leo seinen Gegenspieler persönlich und ich bin mir sicher, die nächsten Folgen werden diesbezüglich noch viele spannende und wahrscheinlich auch überraschende Szenen für uns Hörer bereithalten.

 

Tolle Sprecher

Das Hörspiel an sich lebt natürlich auch wieder von seinen tollen Sprechern, welche mir persönlich inzwischen schon so sehr ans Herz gewachsen sind, dass ich mich schwertue, einen oder eine besonders hervorzuheben. Marco Rosenberg ist wie immer unser schlaue Löwe Leo und erhält auf seinen Abenteuern Unterstützung von Babette Büchner als die Abenteueruhr. Durch die Geschichte führt wie immer großartig die Erzählerin Katrin Zierof. Die bekannten (Synchron-)Sprecher Lutz Mackensy als Leonardo Da Vinci und Detlef Bierstedt als Galileo Galilei begeistern mit ihrer Professionalität und ihrem Charisma gleichermaßen. In weitern Rollen kommen zudem Bernd Egger, Toni Sattler und Rainer Fritzsche zu Wort. Eine wunderbare Besetzung, wie ich finde.

 

Kopfkino

Natürlich sind aber in dieser Episode nicht nur Konzept, Story und Sprecher großartig. Bei Leo überzeugt einfach das hochprofessionelle Gesamtergebnis, was sich auch durch Sound und Musik auszeichnet. Die Musik, insbesondere das Intro zieht nicht nur den inzwischen eingefleischten Fan in ihren Bann. Auch das stimmige Geräuschkonzept begeistert und sorgt für ein perfektes Kino im Kopf – egal bei welcher Altersgruppe. Mehr Inspiration für die eigenen Bilder im Kopf geht schon fast gar nicht mehr…

 

Mein Fazit:

Eine anspruchsvolle, aber dennoch absolut kindgerechte Abenteuer-Wissens-Folge des kleinen Löwen. Wie immer schafft dieser es, Jung und Alt gleichermaßen in seinen Bann zu ziehen und beide Altersgruppen mit neuem Wissen und Denkanstößen zu versorgen. 


Mareike Lümkemann

 

26.02.2022