Leo und die Abenteuermaschine
16 – Leo und das Automobil
Label: e.T. Media / Matthias Arnold
Gesamtspielzeit: ca. 70 Minuten
Altersempfehlung ab 6 Jahren
VÖ: 08. Juni 2021
„Hallo Abenteurer! Schön, dass du wieder da bist. Puh, was ist das denn schon wieder für ein Mistwetter? Dicke, schwarze Regenwolken haben sich vor die Sonne geschoben und all ihre Schleusen geöffnet. Äh, Moment mal. Hatten wir das nicht schon? Ja, genau. So fing diese Geschichte an. Aber… mmmm, warum sieht dann alles noch so wie am Anfang aus? Es regnet. Und unter mir, da steht noch immer die Pferdekutsche mit den Weinfässern, das hintere, rechte Rad tief im Matschloch. Daneben Rudolf mit seinem Holzbrett und der treue Bernhardiner Buck, der um den Unglückswagen rennt. Nichts hat sich geändert.“
Leo möchte einmal einem richtigen Autorennen beiwohnen. Zusammen mit seiner Abenteuermaschine reist er in das Jahr 1926 zur AVUS nach Berlin. Aber die legendäre Rennstrecke existiert nicht, genauso wenig wie das Automobil. Kurzentschlossen reist Leo zurück ins Jahr 1879 zu Carl Benz, dem Erfinder des Automobils. Was Leo nicht weiß, jetzt nimmt sein Abenteuer erst richtig Fahrt auf. In mehreren Zeiten muss Leo die Fehler finden, zusammen mit Bertha Benz die erste Überlandfahrt meistern und am Ende mit dem legendären Rudolf Caracciola ein Hochgeschwindigkeits-Rennen gewinnen. Schnallt euch an, wenn Leo wieder die Menschheitsgeschichte rettet.
Mal eben kurz die Welt retten
Mal eben kurz die Welt retten – das ist weiterhin das Motto unseres schlauen Löwen Leo und seiner Abenteuermaschine. Diesmal verschlägt es ihn in das Jahr 1926, wo er einem Autorennen auf der AVUS, der berühmten Teststrecke von Berlin beiwohnen möchte. Aber dort angekommen, ist nichts wie erwartet. Keine asphaltierten Straßen, keine Rennstrecke und auch der berühmte Rennfahrer Rudolf Caracciola ist weit entfernt davon, Pilot in einem Automobil zu sein. Er müht sich stattdessen mit einer Pferdekutsche im Regen ab und verdient sich somit den Beinamen „Regenmeister“ aktuell noch auf ganz andere Art und Weise.
Für Leo ist es daher selbstverständlich, dass er sich in die Vergangenheit aufmacht, um die Entstehung, ja die Erfindung des Automobils voranzutreiben. So überrascht der die Familie Benz am Silvester-Abend. Doch reicht dieser Besuch aus, um die Gegenwart wieder „richtig“ herzustellen?
Nicht alles war immer eine Selbstverständlichkeit
Was wäre die Welt ohne Autos? Was für uns heute selbstverständlich und nicht mehr wegzudenken ist, war natürlich nicht immer so. Auch für diese Errungenschaft der Menschheit brauchte es wie so oft mutige Menschen mit Ausdauer und Erfindergeist. Dass ein gewisser Ingenieur Carl Benz etwas mit Autos zu tun hat, dass wissen sicherlich die meisten. Dass sein Benz Patent-Motorwagen Nummer 1 von 1885 als erstes praxistaugliches Automobil gilt, ist vielleicht schon nicht mehr so vielen bekannt. Dass er aber ohne seine Frau Bertha Benz niemals ein wahrer Automobil-Pionier geworden wäre, wissen sicherlich die wenigsten. Was Bertha für die Etablierung des Automobils geleistet hat, erfahren alle wissbegierigen Hörer, egal ob Groß oder Klein, in der 16. Hörspielfolge des schlauen Löwen Leo.
Wissen im Kofferraum
Die Folge 16 „Leo und das Automobil“ hat somit wieder eine Menge Wissen im Kofferraum. Das Abenteuer fehlt aber selbstverständlich auch nicht und ist spürbar, wenn Leo Frau Benz und ihre Söhne auf der aufregenden „Fernfahrt“ begleitet oder später erste intensive Erfahrungen in einer „Seifenkiste“ macht. Die Geschwindigkeiten, die er hier am eigenen Leibe erfährt, hätte er selbst nicht für möglich gehalten und halten dann auch nicht nur die Abenteueruhr in Atem.
Kopfkino und tolle Sprecher
Nebenbei ist bestes Kopfkino garantiert. Die Szenen, in denen Leo erstmalig auf Rudolf trifft, sorgten zum Beispiel bei mir für Bilder, die an Robin Hood und seine Band im Wald erinnern. So stelle ich mir den „Regenmeister“ mit seiner Karre und den Weinfässern im Matsch vor.
Dank der wie immer großartigen Erzählerin Katrin Zierof sieht man wirklich alle Szenen ganz wunderbar von dem inneren Auge und ist wahrlich mittendrin, und nicht nur dabei, wenn Leo seine Abenteuer erlebt.
Marco Rosenberg ist natürlich wieder der Sprecher des schlauen Löwen und wie immer spielt auch er seine Rolle überragend, glaubwürdig und kindgerecht.
An seiner Seite agiert, wie gewohnt, Babette Büchner als Abenteueruhr. Bertha Benz wird von Tanja Fornaro gesprochen, Rudolf Caracciola von Vincent Fallow. Neu im Leo-Team ist auch Sven Brieger - die "neue" Stimme von Denzel Washington. Er hat in dieser Folge so wunderbar den Carl Benz gesprochen.
Optimaler und bombastischer Sound
Der Sound versetzt einen, ohne zu viel vorwegzunehmen, wirklich an die entsprechenden Orte, die der kleine Löwe besucht. Egal ob auf die Landstraße vor Pforzheim oder in das regnerische Berlin. Großes Kopfkino ist also garantiert und wird durch die bekannte und schon fast pompöse Titelmelodie (komponiert von Benni Oschmann) noch einmal verstärkt. Erik Albrodt, der für Mischung und Mastering dieser Folge ist, hat hier wirklich Großes abgeliefert.
Mein Fazit:
Wer seinen Kindern mehr als nur Berieselung bieten möchte, der ist bei Leo an der richtigen Stelle. Kindgerechte Geschichten mit viel Spannung, Spaß und vor allem Wissen sind das, was jede Leo-Folge ausmacht. Dabei kommt der kleine aber schlaue Löwe mit seiner einnehmenden Art absolut authentisch rüber und schafft es so, Klein und Groß, Jung und Alt zu begeistern.
P.S. Vielleicht hat Bertha Benz ja doch über ihre Erfahrungen mit Leo geplaudert – oder wir würde ihr euch mit dem Wissen dieser Folge sonst erklären, dass eine bekannte französische Automarke einen Löwen ihn ihrem Logo hat….
Mareike Lümkemann
24. Mai 2021