Leo und die Abenteuermaschine
12 – Das Lächeln der Mona
Label: e.T. Media / Matthias Arnold
Gesamtspielzeit: ca. 64 Minuten
Altersempfehlung ab 6 Jahren
VÖ: 2. November 2020
"Leonardo da Vinci betritt sein Haus, mit Leo im Schlepptau. Schnell betreten die beiden ein riesiges, unordentliches Zimmer. Hier in diesem Raum stapeln sich Bücher und Zettel bis unter die Decke. In der hinteren Ecke steht ein vollgestopftes Bücherregal. Überall liegen vollgekritzelte Zettel in der Gegend herum. Es müssen hunderte sein. (…) Leonardo wühlt sich wie ein Schaufelbagger durch den hohen Berg aus Unterlagen. Dabei fliegen seine Zettel nur so durch den Raum. Leo steht an die Zimmerwand gelehnt und schaut belustigt zu. – Siehst du das, Abenteueruhr? – Ich schwebe vor dem Fenster und genieße das Schauspiel von hier aus. Das Popcorn wird gerade warm.“
Auf Leos letzter Zeitreise geht etwas gehörig schief. Die Menschheit hat plötzlich all ihr Wissen verloren und lebt wieder im Dunkeln. Ein Schock für Leo und seine Abenteuermaschine. Was ist nur passiert, wie konnte es zu dieser Katastrophe kommen? Kurzentschlossen schmiedet Leo einen Plan: er und seine Abenteueruhr müssen in die Vergangenheit fliegen und das Wissen wiederfinden. Aber für dieses Abenteuer benötigen unsere zwei Zeitreise-Helden dringend Hilfe. Leo reist nach Florenz in das Jahr 1506. Hier verbündet er sich mit einem der größten Universalgenies der Menschheitsgeschichte - Leonardo Da Vinci. Und dieser hat eine gefährliche Idee.
Endlich geht es weiter
Fast ein Jahr musste der Leo-Fan warten, doch nun geht es endlich weiter. Doch irgendwas ist anders… Die Abenteuer des schlauen Löwen und seiner Abenteuermaschine haben eine neue Dimension erreicht, denn die Welt hat sich verändert. Alles Wissen, sämtliche Errungenschaften und Erfindungen sind verschwunden. Zum Glück befand sich Leo während dieser Veränderung auf Zeitreise, so dass er und die Abenteueruhr mit all ihrem Wissen von diesem Verlust verschont geblieben sind. Da liegt es natürlich nahe, dass sich Leo aufmacht, den Grund für diese Veränderung zu erfahren. Zudem will er in die Geschichte eingreifen, dass alles wieder in den bekannten Fluss kommt. Doch wo anfangen? Zum Glück liegt ihm dieses ominöse Zeitreisetagebuch vor, das einst sein Opa geschenkt bekommen hat. Ob ihm der Urheber dieser Schriften helfen kann, die Welt wieder in Ordnung zu bringen?
Aus Spaß wird Ernst
Leo scheint erwachsen zu werden. Ab jetzt werden Zeitreisen nicht mehr nur noch aus Spaß an der Freude gemacht, nein, Leo hat eine Mission: Der Menschheit ihr Wissen wiedergeben. Der treue Hörer weiß jedoch, dass dies schon immer die Absicht von Leo war. Bereits mit den bereits erschienen elf Folgen hat Leo uns und vor allem unseren Kindern Wissen und Allgemeinbildung bei- und nähergebracht, hat uns mit zum Mond und unter Wasser genommen, hat uns erzählt wer Bruce Lee oder auch Jules Verne waren oder wie die Indianer und Eskimos lebten bzw. leben. Doch jetzt bekommen seine Zeitreisen eine andere Bedeutung, sie werden zu einer absoluten Notwendigkeit.
Dabei geht es wie gewohnt kindgerecht zu. Schimpfwörter gibt es bei Leo nicht, dafür eine der Zielgruppe angemessene Wissensvermittlung, die ganz oft „nebenbei“ daherkommt. Der junge Hörer wird größtenteils gar nicht erfahren, dass er gerade aktiv am Lernen ist – dafür aber umso stolzer bei der nächsten Gelegenheit sein Wissen präsentieren können.
Der Auftakt einer Mission
Die Geschichte von Folge 12 „Das Lächeln der Mona“ ist der Auftakt von etwas Großem. Das eigentliche Abenteuer beginnt erst noch. Wer jetzt jedoch erwartet, dass diese Folge vielleicht nur
dahinplätschert, den belehre ich gerne eines Besseren. Auch diese Episode von Leo ist immens spannend und verfügt für eine Auftaktfolge über extrem viele aufregende Situationen, wenn ich da zum
Beispiel an den Schluckauf der Abenteueruhr denke oder auch an den „blinden Schritt“ zwischen Haus und Baum. Nicht nur hier hält der junge Hörer sicherlich unweigerlich den Atem an.
Dabei ist es auch toll zu erfahren, wie Leo und seine Abenteueruhr noch näher zusammenwachsen und gleichwertig werden. Sie ergänzen sich in Tun und Handeln, werden zu einem super Team.
Tolle Sprecher
Ein super Team ist selbstredend auch wieder das Aufgebot an Sprechern, das bei Leo zu hören ist. Allen voran natürlich wieder Marco Rosenberg als Leo, an dessen Seite Babette Büchner als Abenteueruhr agiert. Katrin Zierof begeistert mich wieder als die wunderbare, stets lächelnde Erzählerin und wie so oft frage ich mich, warum man diese Rolle in anderen Produktionen nicht auch öfter mit weiblichen Stimmen besetzt. Überragend ist ohne Frage auch Lutz Mackensy als der große Leonardo da Vinci und sogar Detlef Bierstedt in einer kleinen Rolle zu hören…
Richtige Töne fürs Kopfkino
Sound und Geräusche überzeugen ebenfalls in dieser Produktion. Ob es nun ein altertümliches Fußball-Rugby-Spiel ist oder ein unsortierter Erfinder, der in seinen Räumlichkeiten etwas sucht – dank
der richtigen und optimal platzierten Geräusche stellt sich bei Jung wie Alt sofort das richtige Kopfkino ein. So muss ein Hörspiel klingen!
An dieser Stelle noch ein Tipp – hört diesen Leo auf jedem Fall bis zum Schluss. Nicht jede Abspannmusik bildet auch tatsächlich das Ende…
Mein Fazit:
Folge 12 der Leo-Reihe begeistert vom ersten bis letzten Ton!
Die Bedeutung von Leos Zeitreisen mehr in den Vordergrund zu heben, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Verdeutlicht sie doch dem aufmerksamen Hörer noch einmal: Wissen darf keine
Nische werden!
In diesem Sinne – unterstützt auch weiterhin dieses tolle Kinderhörspiel, dieses Wissenshörspiel, denn hier können auch Erwachsene noch eine Menge lernen.
Mareike Lümkemann
13. Oktober 2020