Johnny Sinclair - Dicke Luft in der Gruft, Folge 4

Johnny Sinclair

Dicke Luft in der Gruft

Folge 4

Folgenreich

Gesamtspielzeit: 52 Minuten

Altersempfehlung ab 10 Jahre 

VÖ: 22.03.2019

CD-Cover Johnny Sinclair Folge 4

„Oh, das ist wirklich nett von dir, Johnny. – Ehm, ist doch kein Problem Cécile. – Ich habe auch noch Nelken in den Friedhofsgärtnerei besorgt. Die werden getrocknet, zermahlen und dann mit Kräutern fett in das Wachs gerieben. Macht die Flammen dunkler. – Aha! – Gibst du mir mal bitte die Schere? – Klar, hier. – Danke. Das hat wirklich gestunken in der Friedhofsgärtnerei. Wie auf einem Pavianklo. - …- Ihr seid übrigens wirklich ein gutes Paar. – Was? – (Sie hatte also auch mitgekriegt, dass es zwischen Millie und Johnny gefunkt hatte.) – Ich meine, Russel und du. Er wird einen guten Geisterjäger-Assistenten abgeben. Weil er ein gutes Herz hat. Das habe ich sofort mit meinem dritten Auge gesehen. – (Das Auge der Mambo! Nicht schon wieder….) – Obwohl ich ja eigentlich dagegen bin, dass ihr diese Agentur gründet. Für den Umgang mit Geistern braucht es Erfahrung!“

 

Johnny Sinclair ist endlich offizieller Geisterjäger! Seine erste Auftraggeberin ist Klassenkameradin Millie Edwards, die offenbar von Geistern geplagt wird. Als Johnny zusammen mit seinem Freund und Helfer Russell erste Informationen über die Geister einholen will, ist Millie plötzlich verschwunden!

 

Es geht weiter

Wunderbar! Es geht weiter mit dem jungen Geisterjäger Johnny Sinclair. Und ebenso rasant, wie Folge 3 aufgehört hat, geht es in Folge 4 weiter. Mit dem großen Unterschied, dass Johnny nun seinen ersten offiziellen Auftrag als Geisterjäger hat. Doch, wo ist bloß die Auftraggeberin abgeblieben? Haben die ominösen Kratzspuren an der Haustür von Millie etwas mit ihrem Verschwinden zu tun? War es richtig, dem zwielichtigen Druckereigehilfen Bronzo eine der 49 Voodoo-Puppen seiner haitianischen Haushälterin Cécile zu überlassen? Und als ob das nicht genug wäre, muss sich Johnny auch noch mit seinem Mentor Erasmus von Rothenburg herumplagen, welcher unseren jungen Geisterjäger dringend benötigt, um gräuliches Greisenkraut zu besorgen. Dieses benötigt er nämlich für eine Art „Zaubertrank“ mit dem er versucht, sein ärgerliches Mobilitätsproblem zu lösen…

 

Ein großer Kontext

Bei unserem jungen Geisterjäger ist also nach wie vor viel los. Ähnlich wie in den Vorgängerfolgen konzentriert sich die Story wieder nicht nur auf einen roten Faden, sondern es werden wieder geschickt verschiedene, aber gleichwertige Szenen in einen großen Kontext gebracht. Das führt dazu, dass bei Johnny immer eine Menge los ist. Es führt aber auch dazu, dass – ähnlich wie bei den Folgen eins bis drei – die Geschichte am Ende der von Nummer vier noch lange nicht auserzählt ist. Man findet sich als Hörer noch mittendrin. Das mag vielleicht ein wenig unbefriedigend sein, da man mit einigen offenen Fragen erst mal allein gelassen wird. Schön ist aber dabei die Gewissheit, dass es mit weiteren Folgen spannend weitergehen wird und noch größer wahrscheinlich die Freude, wenn man die „Staffel 2“ komplett durch hören kann.

Das gleichnamige Buch zu Teil 4 - 6 Dicke Luft In Der Gruft von der Hamburger Autorin Sabine Städing ist übrigens bereits im Februar 2018 erschienen.

 

Wolf Frass ist großartig

Mein persönliches Highlight ist wieder einmal Wolf Frass als Erasmus von Rothenburg, der auch zugleich als Erzähler fungiert. Sein Timbre passt einfach gleichermaßen perfekt zu einem sprechenden Totenkopf wie auch zu einem Erzähler einer Jugend-Geister-Hörspiel-Serie. Zudem bringt er mit seinen persönlichen Zwischenbemerkungen eine wunderbar authentische Note in das Geschehen.

Doch auch Dirk Petrick als die beiden Junior-Geisterjäger Johnny Sinclair und Leon Blaschke als Russell Moore machen einen prima Job. Gerade Johnny nimmt man seine schlechte Laune oder die Genervtheit 100%ig ab. Die haitianische Mambo Cécile hätte mit Lène Calvez ebenfalls nicht besser besetzt werden können. Dank ihrem Akzent hat man hier auch gleich „die richtige“ Person vor Augen.

 

Tolle Musik

Anmerken möchte ich auch noch die Musik. Hier hat man es nach so kurzer Zeit bereits geschafft, einen hohen Wiedererkennungswert zu schaffen – und das ohne den für Jugendserien oftmals so typischen Hörspiel-Song. Allein die ersten Klänge der Melodie werden jeden, der schon einmal eine Johnny-Folge gehört hat, sofort wieder in ihren Bann ziehen und ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Man weiß, hier ist man richtig!

 

Mein Fazit:

Ich freue mich sehr, dass es mit diesem tollen Kinderhörspiel in die nächste Runde geht. In dieser Reihe ist eine Menge Potential für gute Hörspiel-Unterhaltung und dank der perfekten Besetzung und den humorvollen Gedankeneinwürfen von Erasmus, wird man hier auch als Erwachsener echt gut unterhalten.

Die nächste Folge soll im April erscheinen. Wir müssen also nicht lange warten, um zu erfahren, wie es weitergeht.


Mareike Lümkemann

 

20. März 2019