Hugos Mitternachtsparty - Folge 1  - Mitternachtsparty in Gefahr

 „Ich stand wie gebannt da und verfolgte das Spektakel. Der Geist sauste laut heulend durch die Halle und hinter den panisch fliehenden Gästen her über die Galerie, nahm Abkürzungen durch Wände und stürzte sich anschließend vom prächtigen Kronleuchter auf diejenigen, die noch nicht die Flucht ergriffen hatten. Viele versuchten in einem der zahlreichen Zimmer des Schlosses Schutz zu suchen, nur ich stand wie angewurzelt da. Angst verspürte ich keine. Im Gegenteil. In meinem Kopf ratterte es.“

Mitternachtsparty auf Schloss Gruselstein. Kaum ist der zwölfte Schlag der alten Standuhr verklungen, öffnet sich knarrend die Weinkellertür und Hugo, das Schlossgespenst, erscheint. Die Gäste ergreifen panisch die Flucht. Jeder versucht, sich in einem der zahlreichen Zimmer des Schlosses zu verstecken. Nur einer beobachtet das gruselige Treiben gebannt: Spieleerfinder Wolfgang Kramer. Er ist sich sicher: Daraus lässt sich ein spannendes Brettspiel machen! Doch hat er die Rechnung ohne den gierigen Bonifatius Quengel gemacht, der Wolfgang Kramers Idee auf gemeine Weise an sich zu bringen versucht…

Vom Gespenst zur Idee

Die Geschichte hinter Hugo erzählt, wie Wolfgang Kramer zu seiner Spiele-Idee „Mitternachtsparty“ kam. Denn was vor diesem Hörspiel nämlich noch keiner wusste, eigentlich hatte er für sein nächstes Spiele-Projekt ja eine ganz andere Sache im Kopf. Gut, dass er von der Gräfin zu dieser besonderen Mitternachtsparty eingeladen wurde, denn so begannen die Ideen in seinem Kopf schon bald nur so zu sprudeln.

Dass bei der Umsetzung dieser Ideen nicht alles glatt verläuft, versteht sich wohl leider von selber, wenn der Verleger „Quengel“ heißt. Ob am Ende wohl trotzdem alles gut ausgeht? Und wie viel Anteil am Erfolg von Kramers Spiel-Idee hat vielleicht sogar Hugo… Wer das alles wissen, will der sollte Folge 1 von Hugos Mitternachtsparty nicht verpassen.

Das gab es doch schon mal...

Wusstet ihr, dass es die acht-teilige Hörspiel-Reihe "Mitternachtsparty mit Hugo dem Schlossgespenst" vor ca. 30 Jahren schon mal gab? Und dass die Reihe eigentlich auf einem Brettspiel der Firma Ravensburger basiert? Nein, nicht schlimm, denn eigentlich möchte ich auch gar nicht so viel über die Vergangenheit schreiben, denn hier geht es ja schließlich um die aktuelle Hugo-Folge, um die neue Serie des Hörspiel-Verlags „Hörkastanie“, welcher übrigens erst Anfang diesen Jahre gegründet wurde. Der Kopf dahinter ist Joachim „Jo“ Ziebe, welcher vielen sicherlich bereits von "Tiao Tiao - Das chinesische Gespenst" bekannt ist.

Große Namen

Jo Ziebe hat es für seine Produktion geschafft, ganz tolle Sprecher zu akquirieren, allen voran zum Beispiel Hans-Georg Panczak, der den Spielefinder Wolfgang Kramer spricht. An seiner Seite spielt, ebenfalls ganz großartig, Sven Plate das freche Gespenst Hugo. Weibliche Unterstützung bekommen sie von Dagmar Bittner, welche die Gräfin Anastasiya gibt und von Margit Wolff, welche vielen Hörspiel-Freunden aus den legendären John Sinclair-Hörspielen des Tonstudios Braun bekannt sein sollte. Ich denke, das ist eine Besetzung, welche sich für eine Erstlings-Folge durchaus sehen lassen kann.

Ein bisschen Grusel gehört dazu

Die Umsetzung dieses Hörspiels ist wunderbar kurzweilig und auch ein kleines bisschen unheimlich. Eben genau so, dass es bei den jungen Hörern dieses wohlige Gruselgefühl hinterlässt. Ich bin mir sicher, viele Kinder werden eingekuschelt und voller Spannung dieser Geschichte lauschen und ebenso gierig den nächsten Folgen entgegenfiebern.

Ohrwurm und Gänsehaut

Ach, und was auf keinem Fall unterschlagen werden sollte. Der Titelsong zu Hugos Mitternachtsparty stammt - wie schon früher - auch heute wieder von Volker Schirmbeck. Als finaler Abschuss von Folge eins ist er als letzter Track zu hören – eine extra für die Hörkastanie neu gemasterte Version seines Stückes! Da ist doch der Ohrwurm vorprogrammiert….

Doch nicht nur der Song von Schirmbeck sollte hier erwähnt werden. Auch die musikalische Untermalung des ganzen Hörspiel, insbesondere die pfeifenden, leicht unheimlichen Töne, welche immer wieder in dieser Produktion zu hören sind, sind ein Grund dafür, dass hier ein so tolle kindgerechte Geisterstimmung aufkommt und diese sich das ganze Hörspiel über halten kann.

Und was die erwachsenen Hörspielfreunde sicherlich besonders freut: Die Titelmusik ganz am Anfang des Hörspiels stammt von Ynie Ray, dem Komponisten der auch schon für Ivar Leon Mengers "Monster 1983" und "Ghostbox" die Musik komponiert hat.

Mein Fazit:

Die erste Folge von Hugos Mitternachtsparty ist eine wunderbare Auftaktfolge, die es versteht, Jung und Alt gleichermaßen zu begeistern. Große Namen in der Sprecherriege und eine professionelles Hörspiel-Erlebnis machen schon jetzt Lust auf die nächsten Folgen.