Die Göttinger Sieben
Alte Eiche
SAPHIR HÖRKIDS
Gesamtspielzeit: 44 Minuten
Altersempfehlung ab 8 Jahren
VÖ: 12.07.2019
„Als die Jungs nach dem Weckerklingen um halb zwei pfeilgerade in ihren Betten saßen und sich eilig angezogen hatten, machten sie sich auf den Weg zu Alten Eiche. Die Aufregung stecke ihnen in den Gliedern und hätte sie beinahe vergessen lassen, den Rucksack mit den Observierungsutensilien mitzunehmen. Nachdem sie sich noch schnell einen Schokoriegel einverleibt hatten, machten sie sich auf den Weg, damit sie auf jedem Fall die Zeit des Treffpunkts verpassten. An der Alten Eiche angekommen, fanden sie nach kurzer Suche ein gutes Versteck.“
Als der junge Detektiv Kröte gelangweilt aus der Schule nach Hause kommt, findet er einen Brief vor, dessen Inhalt er nicht zu deuten vermag. Eine ihm unbekannte Person will sich im Stadtpark an der Alten Eiche treffen - und das nachts um 2:30 Uhr. Endlich kommt Bewegung in sein Leben, und er versucht mit seinen Freunden Jonas und Würmchen dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Wer ist der Unbekannte? Was machen fremde Männer nachts auf dem Stadtfriedhof? Sind die Freunde Opfer eines Scherzes geworden oder bahnt sich wirklich eine Katastrophe an?
Ein spannender Rückblick
Es gibt eine neue Folge der Göttinger Sieben. Eine Folge, die aber eigentlich eine „alte“ Folge ist, handelt es sich hier doch um die Entstehungsgeschichte der Jung-Detektive. Die Mädels sind noch nicht mit von der Partie und auch die Jungs müssen sich als Bande erst finden. Der Spannung tut dies aber selbstredend keinen Abbruch, in den Augen meiner Töchter ist dies die bisher spannendste Folge.
Abenteuer und Spannung wie früher
Der Aufbau von Folge „X“ ist ein ganz klassischer Kinderhörspiel-Ablauf. Eine mysteriöse Postkarte lockt Kröte nachts auf den Friedhof und nach einer langen Zeit des Wartens nimmt das Abenteuer seinen Lauf. Die Jungs recherchieren, kombinieren, geraten in Gefahr, müssen sich mit fiesen Klassenkameraden auseinander setzen und kommen den Gangstern dabei immer näher… Von daher bleibt die kindliche Spannung wunderbar bis zum Ende erhalten. Eben genauso, wie es das junge Publikum gerne hören möchte.
Während der Spannungsbogen den gewohnten Höhen entspricht, so anders verhält es sich in dieser Produktion jedoch mit der Besetzung. Hier sind nämlich keine großen und bekannten Stimmen am Werk, welche die jungen Detektive sprechen dürfen. Diese werden von eigens für das Hörspiel gecasteten Göttinger Kindern gesprochen. Der aufmerksame und kritischer Hörspiel-Hörer wird dies natürlich wahrnehmen, die Kids aber, für die diese Reihe schließlich produziert wird, werden den Unterschied kaum zur Kenntnis nehmen und sich wahrscheinlich ehr über die echten Stimmfarben freuen.
Allen Eltern, die gerne mithören und Wert auf professionelle Sprecher legen, sei an dieser Stelle die Angst genommen: Selbstverständlich sind auch bekannte Stimmen dabei. Hier wären zum Beispiel Patrick Bach als Mütze oder der Göttinger Theaterschauspieler Jan Reinartz als Erzähler zu nennen.
Echte Geräusche
Auch das Soundkonzept ist durchweg stimmig. Erneut sind original Göttinger Kirchturmglocken zu hören und authentische (Hintergrund-)Geräusche vereinfachen die Entstehung des begehrten Kopfkinos. Hier bleiben eigentlich keine Wünsche offen…
Mein Fazit:
Das antizyklische Veröffentlichen bei den Göttinger Sieben liefert viele Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte und die durchweg spannende Geschichte auf bestem Kinderniveau hat alles, was ein gutes Kinder-Hörspiel braucht. So kann es gerne mit den Göttinger Sieben weiter gehen…
Mareike Lümkemann
2. September 2019