Die Fälle des Monsieur Grenouille - Folge 2 : Wundervolle Dinge

"Das kann Capitan Evens nun wirklich gar nicht leiden, wenn Grenouille so kryptisch bleibt. Aber davon will er sich nun nicht die Laune verderben lassen - an diesem wirklich erstaunlichen Ort. Schließlich sind sie im Urlaub. Der restliche Tag verläuft ruhig. Die Reisenden sind in ihren Zimmern, um sich etwas auszuruhen oder frisch zu machen für das bevorstehende Dinner, welches mit Einsetzen des Sonnenuntergangs und den damit einhergehenden erträglicheren Temperaturen beginnt. Es ist ein interessanter, glamouröser Abend, bei dem Grenouille und Capitan Evens so einiges über dieses Land und seine Schätze erfahren. Und sehr zur Freude alle gegen seiner üblichen Gepflogenheiten schlägt Mr. Howard sogar vor, die Gruppe am nächsten Tag über das Plateau von Gizeh und in die große Pyramide zu führen."

Klappentext:

Nachdem Monsieur Grenouille den Fall im Parlament aufgeklärt hat, wird er von der Presse regelrecht belagert und das Telefon steht kaum noch still, denn jeder möchte nun den großen Privatdetektiv Monsieur David Grenouille zu teils absurden Fällen konsultieren. Da jedoch nichts von Interesse dabei ist, beschließt Monsieur Grenouille etwas für ihn sehr Ungewöhnliches: Er will Urlaub machen. Gemeinsam mit Capitan Evans besteigt er ein Schiff nach Ägypten – sehr zum Ärger von Chief Inspector Brown, denn der hat einen mysteriösen Fall im British Museum und hatte auf Monsieurs Grenouilles Hilfe gehofft. Zur selben Zeit macht in Ägypten der etwas ruppige Kater Mr. John Howard eine wundervolle archäologische Entdeckung im Tal der Könige. Es wird nicht die einzige Offenbarung bleiben. Auf dem Schiff findet sich zudem eine ungewöhnliche Gesellschaft zusammen. Alles nur bedeutungslose Zufälle? Können Monsieur Grenouille und Capitan Evans diese Reise entspannt genießen?

Ab in den Urlaub

Monsieur Grenouille braucht Urlaub, gehen ihm in London doch alle kriminalistischen Anfragen und Menschen auf die Nerven. Was ist da naheliegender als eine Schiffsreise nach Ägypten, wo man dem ganzen britischen Trubel doch wunderbar entfliehen können müsste? Doch Pustekuchen, egal wohin es Grenouille auch treibt, der Detektiv wird scheinbar vom Verbrechen verfolgt. So sieht er sich sogar in alten Grabkammern mit verschwundenen Schmuckstücken und mysteriösen Personen konfrontiert. Natürlich rückt das sein Urlaubsbedürfnis nach hinten und Grenouille gibt sich ganz der Verbrechensaufklärung hin, so dass ihm relativ schnell klar wird, dass weder mit den mitreisenden Passagieren noch in Howards Lager alles tatsächlich so ist, wie es zu sein scheint.

Der zweite Teil ist da

Endlich! Zwei Jahre mussten wir warten, um endlich wieder einem Fall von Monsieur Grenouille lauschen zu dürfen. Doch das Warten hat sich gelohnt, wird uns Hörern doch hier ein gleichermaßen unterhaltsamer, wie spannender Fall präsentiert, der mit der Verortung im Tal der Könige auch viel geschichtsträchtiges Wissen im Gepäck hat…

Nicht nur für junge Hörer

So begeistert mich auch die zweite Folge um den cleveren Detektiv, der sich primär an ein junges Publikum richten will. Ich persönlich finde allerdings, dass auch wir Erwachsene zur Zielgruppe gehören sollten, denn so mancher Wortwitz (wie zum Beispiel Kater Howard) und so manche Anspielung ist definitiv mehr an uns adressiert, denn an die jungen Hörer. Zudem ist die Story auch nicht gerade unanspruchsvoll, so dass auch der ältere Hörer hier viel Freude beim Hören empfinden wird.

Die Verortung ins alte Ägypten sorgt dabei für das richtige Abenteuer-Feeling und stimmungsvolle Elemente - haben alte Grabkammern und Ausgrabungsstätten doch seit je her etwas mystisch-spannendes an sich.

Die Figuren

Auch die Figuren sind bestens durchdacht und die Tiere, welche die einzelnen Akteure verkörpern, wohlweislich ausgewählt. Denn, falls ich das noch nicht erwähnt haben sollte – hier gibt es keine menschlichen Protagonisten, sondern verschiedenste Tiere verkörpern die einzelnen Akteure und ihre tierischen Eigenschaften und Merkmale betonen noch einmal ihre individuellen Charaktere.

Aber auch dieser Gesichtspunkt sollte uns Große nicht davon abhalten, einmal in das Geschehen reinzuhören. Ganz im Gegenteil, sind die verschiedenen Tiere doch wunderbar für die jeweiligen Rollen ausgewählt und irgendwann merkt man gar nicht mehr, dass wir hier nicht mit menschlichen Protagonisten unterwegs sind.

Sprecher

Als Sprecher konnte man bei Josch-Hörspiel wieder namhafte Stimmen gewinnen: Gordon Piedesack ist genauso mit dabei wie Dennis Herrmann, Dorothea Anzigner oder auch Johannes Schedl selbst. Zusammen mit ihren hier nicht genannten Sprecherkollegen sorgen sie für einen wunderbaren und professionellen Hörgenuss.

Engagement und Herzblut

Und so ist auch die zweite Folge von Grenouille wieder ein wunderbares (Kinder-)Hörspiel, dass ganz viele Hörer da draußen erreichen sollte, hört man doch durchweg das Engagement und Herzblut von Johannes Schedel, der als Macher für diese Produktion verantwortlich zeichnet. Ich hoffe, dass die vergleichsweise lange VÖ-Sequenz keine negativen Auswirkungen auf das frisch gewonnene junge Publikum von Grenouille hat, ist man doch bei den kommerziellen Kinderhörspielen eine ganz andere Frequenz gewohnt, um die Meute am Ball zu halten. Ich kann nur allen sagen: Bleibt dem Frosch treu, es lohnt sich – zumal Teil drei noch in diesem Jahr erscheinen soll!

Mein Fazit:

Auch der zweite Teil um den kriminalistisch-begabten Frosch begeistert mit durchdachten Figuren, einer spannenden Story und einem stimmungsvollen Setting. Dank raffinierter Anspielungen ist auch „Wundervolle Dinge“ kein reines Kinderhörspiel sondern schafft es, auch erwachsene Hörer zu begeistern.