Club der Helden - 1 - Wie man Riesen besiegt

„Heldentum ist eine ernste Sache, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. (…) In euch steckt mehr als ihr denkt. Ich kenne euch weit besser als ihr euch selbst. Ich weiß, wonach ihr euch sehnt und welche Kämpfe ihr kämpft. Ich weiß um eure Schwächen und auch um eure Stärken. (…) Ich beobachte euch schon eine ganze Weile und es gefällt mir, was ich sehe. Ihr drei seid genau die Richtigen. Dessen bin ich mir ganz sicher. Jaaaa, ihr steht noch ganz am Anfang. Keine Frage. Aber jeder hat mal klein angefangen. Was ich will? Eine Antwort. (…) Wollt ihr lernen, wie man Riesen besiegt?“

Klappentext

Coco, David und Hektor leben in einer Großstadt mitten in Deutschland. Abgesehen davon, dass sie auf dieselbe Schule gehen, verbindet sie rein gar nichts. Als Strafe für einen Vorfall auf dem Schulweg müssen sie mithelfen, den Chemieraum neu zu streichen. Dabei lernen sie sich besser kennen. Kurz darauf bekommt jeder von ihnen von einem Fremden die Geschichte von David und Goliat geschickt. Doch warum?

Bei ihrem Versuch, das Rätsel zu lösen, treffen sie sich in der Bibliothek wieder. Hier erklärt ihnen der Bibliothekar, dass jeder eine ganz besondere Gabe besitzt. Als in der darauffolgenden Nacht ein wertvoller Stein aus der Schul-Vitrine gestohlen wird, ist es Zeit, der Welt zu zeigen, dass in jedem von ihnen ein echter Held steckt.

Entdecke den Helden in dir

Entdecke den Helden in dir lautet ganz klar die Botschaft dieser neuen Kinderhörspiel-Reihe von Tobias Schier, welcher dem einen oder anderen Hörer schon als „Gespann-Partner“ von Tobias Schuffenhauer bekannt ist. Gemeinsam produzieren die beiden unter der TOS Hörfabrik schwerpunktmäßig Kinderhörspiel mit Botschaften und Wert. Und so darf sich diese neue christliche Serie neben den 5 Geschwistern, den Galaxy Kids, Nele oder der Emmi-Reihe in das umfangreiche Portfolio einreihen.

Worum geht es?

In Folge eins „Wie man Riesen besiegt“ finden sich die Helden erst einmal. Coco ist der Wirbelwind und nicht nur das einzige Mädchen, das später Gründungsmitglied wird, sondern auch die einzige der Kids, die aus normalen Familienverhältnissen stammt. David lebt bei seiner Stiefmutter und muss Alltag samt Haushalt nahezu allein bewältigen. Zudem ist er täglich einem fiesen Schulhof-Mobbing ausgesetzt. Hektor hingegen lebt in einer Villa und scheint alles zu haben, was man sich nur wünschen kann – allerdings bis auf seine Eltern, welche auf Grund von Arbeit und Wohltätigkeitsverpflichtungen niemals Zeit für ihren einzigen Sohn haben. Bei einem misslungenen Streich kommen die drei unfreiwillig zusammen und zarte Freundschaftsbande entwickeln sich. Dann nimmt sie der Bibliothekar unter ihre Fittiche und macht sie auf ihre ganz persönlichen, besonderen Gaben aufmerksam. Dank seiner Förderung wachsen die drei gemeinsam über sich hinaus und schaffen es sogar, den „Riesen“ zu besiegen.

Glaube, Botschaft und Identifikation

Auf die Frage „Wie kam es zur Idee für die neue Serie?“ antwortete Schier: „Ich wollte eine Hörspielserie über ''Gottes Helden' im hier und heute schreiben. Kinder lieben Helden. Und Gott schreibt seine Geschichte auch mit Helden. Nicht nur damals, zu Zeiten von David und Goliat. Auch heute noch. Da bin ich mir sicher.“ Meiner Meinung nach ist Tobias Schier mit dem Club der Helden das gut gelungen. Der Auftakt zu dieser Kinderreihe mit Herz und Botschaft wird dank der Konzeption der Charaktere wahrlich fast alle Kinder ansprechen und ihnen Mut machen, an sich selbst zu glauben. Auch die Hörer, die – salopp ausgedrückt – mit christlichen Werten in Hörspielen bisher noch nicht so viel anfangen können, werden abgeholt, da der christliche Gedanke vergleichsweise wenig im Vordergrund steht und das Heldentum, das in jedem von uns schlummert, einfach mehr thematisiert wird. Die christliche Botschaft wird fast schon nebenbei übermittelt – in Form von Buchzitaten, welche von jedem Protagonisten individuell übermittelt werden. Werte finden sich halt nicht nur in der Bibel, sondern können einem auch ganz modern in einem Comic begegnen…

Kindgerechte Story

Die Story ist sowohl kindgerecht als auch spannend und kann sicherlich 1:1 auf die Zielgruppe übertragen werden. Die Protagonisten sind so ausgewählt, dass es einen hohen Identifikationsfaktor gibt. Hörspiel-Freunde ab acht Jahren werden an dieser Produktion bestimmt viel Freude haben.

Junge Stimmen

Die Sprecher kommen, so wie man es von der Hörfabrik kennt, frisch und neu daher, was auf der einen Seite Freude macht auf der anderen Seite aber auch noch etwas Luft nach oben in Punkto Routine und Professionalität lässt. Den jugendlichen Hörer wird dieser Aspekt kaum stören, als eingefleischter „alter“ Hörspielfreund kann dies den persönlichen Hörgenuss vielleicht etwas schmälern.

Dennoch möchte ich die Leistung der drei Hauptpersonen in kleinster Weise abwerten. Ester Minea Schier als Coco, Jannes Emrich als Hektor und Kaleb Jonathan Schier als David machen alle samt einen guten Job. Jannes Emrich muss als Sohn reicher Eltern wohl auch so geschwollen reden, das bringt seine Rolle sicherlich mit. Und je mehr Routine er von Folge zu Folge bekommt, desto mehr mag sich das ja auch noch wandeln – ein Aspekt, der dann auch sicherlich seiner Rolle als „bodenständiger Held“ zugutekommen wird.

Jürgen Werth als Bibliothekar/Erzähler hat mir sehr gut in seiner Rolle gefallen; er versteht es, Hörer wie Helden auf seine Seite zu ziehen.

Ohrwurm-Intro

Nicht unerwähnt möchte ich den „Club-der-Helden-Song“ lassen, welcher ein stimmungsvolles Intro mit Ohrwurm-Potential ist. Ich finde, jede gute Kinderserie braucht eine Erkennungsmelodie oder einen Titelsong, um den Hörgenuss wirklich rund zu machen. Dies ist hier absolut gelungen.

Mein Fazit:

Ein tolles Auftakthörspiel einer Reihe, die ihren Hörern Glauben und Werte vermitteln möchte und zugleich die jungen Hörer an die eigenen Stärken erinnert. Gemeinsam ist man stark und kann sogar Riesen besiegen…!