VIDAN – Schrei nach Vernichtung, Staffel 3

Raimon Weber

VIDAN – Schrei nach Vernichtung

Staffel 3

Europa

Gesamtspielzeit: 9 Stunden 35 Minuten

VÖ: 29.09.2023

Empfohlen ab 16 Jahren

 

Cover VIDAN - Staffel 3

Inhalt:

Spätsommer in Montana. Dreizehn Monate sind nach den Vorkommnissen um den Newell-See vergangen. In der einsamen Stadt Blackdale weicht die trügerische Ruhe grenzenloser Gefahr, als Eindringlinge mit Experimenten beginnen. Ohne sich über die Tragweite auch nur im Geringsten im Klaren zu sein, öffnen sie einen Übergang zur anderen Seite: dem Ort der Toten. Verzweifelt versucht Sheriff Miles Vidan das Unheil von Blackdale und seiner kleinen Familie abzuwenden. Doch es existiert eine bösartige Form der Evolution. Von Norden nähern sich Feinde, die von Tag zu Tag unüberwindbarer werden. Miles, Kirima und Khalan erleben eine Heimsuchung ungeahnten Ausmaßes. Im fernen Mexiko versinkt zeitgleich die Metropole Santa Charcas im Chaos. Um für die Ankunft jener bereit zu sein, die den Tod nicht akzeptieren wollen. Nur die neue Polizeichefin Nosara Varelo stellt sich ihnen entgegen. "Nur einen Teil des Weges zurückzulegen und dann den Mut zu verlieren, das ist es, was wir am meisten zu fürchten haben. Geh weiter!Geh!"

 

Mein Eindruck:

"Vidan", die große Mystery Serie von Europa, geht in die dritte Runde. Die von der "anderen Seite" arbeiten an ihrem großen Plan, mehrere Übergänge zu schaffen, damit die Toten von dort in die Welt der Lebenden zurückkehren können. Neben Blackdale, dem Heimatort Miles Vidans, steht die mexikanische Kleinstadt Santa Charcas im Mittelpunkt der Staffel. Durch einen perfiden Plan wird der dortige Polizeichef von dem Kartellboss Dante Fuento ermordet, aber der Plan, einen seiner Handlanger auf den Posten des Polizeichefs zu setzen, wird von offizieller Stelle durchkreuzt, da eine Polizeichefin eingesetzt wird. Diese möchte die Stadt vom Einfluss Fuentos befreien. Doch sie muss erkennen, dass ihr Job alles andere als angenehm ist, da Fuento, der mit der anderen Seite zusammenarbeitet, alles tut, um sein großes Ziel zu verwirklichen: Die Abschaffung der Hölle. In Blackdale hat sich inzwischen das Militär auf der Farm der zerschlagenen Sekte des Allumfassenden eingenistet und ist dabei, das Gewölbe mit der seltsamen Maschine unter der Farm zu untersuchen und das von Kirima gesprengte Bohrloch freizulegen, ohne zu ahnen, was sie damit heraufbeschwören. Aber

auch die in Staffel 2 entkommenen Mutationen tauchen u. a. in Kanada auf und bringen den Tod. Dies alles, und noch viel mehr, ist sehr spannend und mitreißend inszeniert. Man fiebert mit Miles Vidan, seiner Frau Sally, seinem Freund Nawat und allen anderen Beteiligten aus Blackdale ebenso mit, wie mit Kirima, Khalan und dem Priester Amber, sowie mit Polizeichefin Nosara Varela und ihren wenigen Getreuen.

Das Ende ist noch etwas "runder" als das von Staffel 2, sodass man annehmen kann, dass dies nun wirklich das Ende von "Vidan" ist, aber man kann ja nie wissen. So gesehen könnte man mit Staffel 3 rundum zufrieden sein, aber ... 

 

Wo Licht ist, ist auch Schatten:

Trotz der insgesamt tollen Story, gibt es jedoch ein paar Kleinigkeiten, die mein Hörvergnügen ein wenig getrübt haben. Da wäre zunächst der Umstand, dass die Verschwörer aus der Totenwelt in dieser Staffel für mich keine sonderlich charismatische Ausstrahlung haben. Zwar haben Petra Konradi und Karl-Heinz Herber an sich keinen schlechten Job gemacht, aber sie konnten mich nicht so begeistern, wie Martin Keßler und Udo Schenk in Staffel 1 und 2.

Ein weiteres kleines Manko der Staffel ist das meiner Meinung nach verschenkte Potential, welches sich aus dem Umstand ergab, dass Miles, da sein Vater Ric nicht mehr existiert, seinen Schutzstatus verlor. Um seiner Familie zu schaden, wurden von der anderen Seite aus jedoch lediglich die Mutationen eingesetzt. Zwar waren diese äußerst gefährlich, aber da gab es ja noch die beiden "reizenden alten Damen", deren treiben in Blackdale von Miles und seinem Team gänzlich unbemerkt geblieben war bzw. nicht erkannt wurde. Wären diese gegen Miles und seine Familie zum Zug gekommen, hätte das noch für einige Spannung sorgen können.

Zudem finde ich es ein wenig schade, dass Miles und Co. im Endkampf nicht dabei waren, obgleich Kirima, Khalan und Priester Amber mir als Team ebenfalls sehr gut gefallen haben.

 

Nawat ohne Hund:

In den ersten beiden Staffeln hatte Nawat einen Hund, der in Staffel 3 nicht vorkam und zudem mit keinem Wort erwähnt wurde. Es scheint, als ob der Autor ihn vergessen hätte.

 

Tolle Sprecher:

Die Haupt- und Nebencharaktere, die man bereits aus Staffel 1 und 2 kennt, sind auch hier mit ihren Sprechern besetzt, und sie alle haben einen tollen Job gemacht und mich somit sehr begeistert. Aber es gab noch weitere Sprecher, die einfach mal genannt werden müssen: Daniela Hoffmann, Svantje Wascher, Lisa Cardinale, Dietmar Wunder, Thomas Balou Martin, der einen sehr charismatischen Kartellchef Fuente stimmlich verkörperte, sowie die von mir ebenfalls sehr geschätzten Sprecher Robin Brosch, Michael-Che Koch und dessen Frau Daniela Bette-Koch, die hier gemeinsam mit Claudia Mischke ganz hervorragend agierte. Sie alle haben in kleineren und größeren Rollen mitgewirkt und somit für ein tolles Hörvergnügen gesorgt.

 

Mein Fazit:

Auch wenn Staffel 3, aus den von mir erwähnten Gründen, meiner Meinung nach nicht ganz an ihre Vorgänger heranreicht, habe ich mich allgemein auch hier sehr gut unterhalten gefühlt. Eingebettet sind die 10 Folgen, die es nur digital zu erwerben gibt, in einem tollen Musik- und Soundkonzept, welches am besten in den Actionszenen und in der Welt der Toten zur Geltung kommt, oder auch in dem Gewölbe unter der Farm. Dass die Mutationen in dieser Staffel Menschen und Tiere nachahmen konnten, zerrt stellenweise doch etwas an den Nerven.

Ob es noch eine weitere Staffel von "Vidan" geben wird? Ich wäre sofort dabei ...!


Andreas Nauber 

 

17.11.2023