Label: Maritim
Gesamtspielzeit: ca. 59 Minuten
Altersempfehlung ab 16 Jahren
VÖ: 22. Juli 2016
„Oh, es hat wieder aufgehört. – Das war aber eine kurze Poltergeist-Attacke. – Sie haben Recht. Die Erscheinungen wirken extrem unstet. Untypisch für Poltergeister. – Oh, Fuck. Die Akkus sind gleich leer. – Na, dann laden Sie sich doch wieder auf. – Mit dem maroden Stromnetz? – (…) – Entweder Sie laden den Akku wieder auf oder wir verzichten auf all ihr teures Spielzeug. – Ah, Doc! Sie können echt nerven. – Nina!? – Ist ja gut.“
Ein neuer Auftrag von Edward van Shelby führt Dr. Zephyre, Dave und Nina in das verlassene Anwesen Thornhill Manor. Die Suche nach einem Poltergeist bringt Dave ins Krankenhaus und zerrt an seiner Seele. Er wird mit den Schatten der Vergangenheit von Thornhill Manor konfrontiert. Eine unsichtbare Macht ergreift Besitz von dem Haus und allen Besuchern. Dr. Zephyre gerät in Lebensgefahr und Nina wird auf die Zerreißprobe gestellt: Darf sie einen Freund opfern, um den anderen zu retten?
Hier ist richtig was los
Puh, während es in Folge 3 noch recht ruhig und halbwegs gesittet zuging, ist in Folge 4 jetzt richtig was los. Was erst „nur“ mit einer normalen Poltergeist-Jagd losging, gerät ziemlich bald aus den Fugen. In den Vorgängerfolgen waren Dr. Zephyre, Dave und Nina fast ausschließlich als Dreiergespann unterwegs. Dies ändert sich jetzt zum ersten Mal: Dave wird bei diesem Einsatz durch einen heftigen Stromschlag schwer verletzt und kämpft im Krankenhaus einen sehr physischen Kampf ums Überleben. Parallel dazu muss sich seine Seele mit dem auf Thornhilll Manor ansässigen Poltergeist umher schlagen und der führt augenscheinlich nicht nur Gutes im Schilde.
Auch der Doc und Nina stehen in dem alten Herrenhaus dem Poltergeist gegenüber. Dass Dave ihnen dabei mental und mit all seinen Möglichkeiten zur Seite steht, wissen die beide nicht. Für den Hörer wird dies jedoch akustisch wunderbar durch ein kurzes „Zwusch“ umgesetzt, das sowohl den Szenenwechsel verdeutlicht als auch die Szenen miteinander verknüpft und so richtig, richtig Tempo in das Geschehen bring. Für Tempo und die richtige Stimmung sorgt auch die musikalische Untermalung eben dieser Szenen. Obwohl die Musik dezent platziert ist, ist sie dennoch sehr präsent und versteht es so, den Herzschlag des Hörers doch ein wenig zu erhöhen… Mit wenig Mitteln so viel Stimmung aufzubauen und Action zu machen, das ist schon wirkliche Hörspiel-Kunst, die hier geboten wird.
Geisterhafter Dave
Als Geist läuft Dave zu Höchstform auf. Dem aufmerksamen Hörer entgehen die sich geisterhaft schließenden „Erinnerungslücken“ sicher nicht, über die er in der Vergangenheit noch verfügte. Und auch seine gespenstischen Fähigkeiten scheinen in der Geisterwelt etwas besonders zu sein. Ob diese Eigenschaften Dave dazu verhelfen können, wieder einen Weg ins Menschreich zu finden? Kann er die zweifelhaften Pläne des Poltergeistes durchkreuzen? Und wie sieht es mit seiner Erinnerung aus?
Seid gespannt auf diesen großartigen Cliffhanger, mit dem diese Folge endet.
Mein Fazit:
Thornhill ist eine wahrlich gelungene Folge. Hier ist richtig Bewegung und Spannung drin. Spätestens jetzt mit diesem Cliffhanger-Ende, ist man als Hörer regelrecht angefixt und will mehr. Will wissen, nein MUSS wissen, wie es weitergeht…
Mareike Lümkemann
23. Dezember 2018