Label: Maritim
Gesamtspielzeit: ca. 66 Minuten
Altersempfehlung ab 16 Jahren
VÖ: 20. Mai 2016
„Habt ihr etwas eruieren können? – Oh, wir haben jedes Zimmer noch einmal auseinander genommen. Keine geheimen Lautsprecher, keine Einstellungen in den HiFi-Anlagen die zu einer gewissen Zeit losgehen würden. Nichts. – Bäh! Der ist ja kalt. – Sie waren ja auch eine Stunde weg. Was erwarten Sie? – Frischen Kaffee von meiner frischen Sekretärin. – Partnerin! – Sekretärin! – Partnerin! – Wie auch immer. Die akustischen Erscheinungen scheinen real zu sein. Darauf sollten wir uns konzentrieren.“
Auditive Erinnerungen seiner verstorbenen Frau suchen den Multimilliardär Edward van Shelby heim. Dank seiner Beziehungen zu Nina konnte er Dr. Zephyre gewinnen, um diesen geisterhaften Erscheinungen auf den Grund zu gehen. Schon bald ergibt sich eine Spur: Thanatos, das Medium. Ist er für die seltsamen Heimsuchungen verantwortlich? Schnell stellt sich heraus, dass Thanatos sogar in die Vergangenheit Dr. Zephyres verstrickt ist. Auch für Nina und Dave stellt sich nun die Frage: Wer ist Emily?
Nachdem das Trio um Dr. Zephyre nun komplett ist, stürzt es sich gleich in das nächste Abenteuer. Was eigentlich auch der Not heraus entschieden wurde, die Konten des Doktors sind nämlich leer, entpuppt sich ziemlich schnell als ernst zunehmende Spukerscheinung. Doch damit nicht genug, anscheinend ist auch hier noch jemand größeres mit von der Partie, der um die Vergangenheit von Zephyre sehr genau Bescheid zu wissen scheint. Spannung ist also in dieser Folge garantiert.
Tolle Charaktere
Doch nicht nur die mysteriösen geisterhaften Erscheinungen machen diese Folge hörenswert. Das Miteinander (oder teilweise auch das liebevolle Gegeneinander) der Hauptakteure ist echt gelungen, sie laufen hier quasi zu Höchstform auf. Insbesondere die Stimmung (und Beziehung) zwischen dem oft unterschätzten Dave Edwards und der cleveren und definitiv nicht auf den Mund gefallenen Hackerin Nina Sallenger wurde vortrefflich umgesetzt. Nicht oft gelingt es, das (zumindest von einer Seite noch ungewollte) Knistern zwischen den Personen akustisch so gut umzusetzen. Wahrscheinlich würde es Dave erschrecken, wenn er sich selber hören und somit feststellen würde, wie offensichtlich ihm seine Begeisterung für Nina anzumerken ist. Mich hat diese Begeisterung auf jedem Fall äußerst gut unterhalten.
Story nimmt Fahrt auf
Doch nicht nur die Personen und ihre besonderen Eigenschaften haben einen hohen Unterhaltungswert. Auch die Story nimmt an Tempo zu. Und damit meine ich nicht nur die bereits angesprochenen Spukerscheinungen. Nein, das erste Streichholz, das Licht ins Dunkel um Zephyres Vergangenheit bringt, ist entzündet: Als Hörer erfährt man endlich etwas über seine verschwundene Tochter und beginnt zu ahnen, dass dies nicht der einzige Punkt in seiner Vergangenheit ist, über die es noch viel zu berichten zu geben scheint.
Mein Fazit:
Diese Serie hat in mir einen neuen Fan gefunden. Spannung, Mystery und klasse herausgearbeitete Hauptakteure. Viel mehr braucht ein gutes Hörspiel ja mitunter gar nicht. Ich freue mich schon auf die nächsten Folgen, schließlich muss ich ja wissen, wie es mit den drei "Para-Detektiven" weitergeht…
Mareike Lümkemann
09. Dezember 2018