Label: Maritim
Gesamtspielzeit: ca. 68 Minuten
Altersempfehlung ab 16 Jahren
VÖ: 15. September 2017
„Es tut aber verdammt gut. Das Wasser war so kalt. Ich war fast wie gelähmt. – Und jetzt berichten Sie bitte. Ausführlich! – Ich habe das Kind gefunden. Es lag bei mir auf dem Steg. – Konnten Sie es sehen? – Nur den Kopf. Ich musste ja ganz nah ran wegen dieses blöden Nebels. Es war eingewickelt in Tücher. Ich hab´ es berührt und dann, war es dann … weg. Einfach weg. Dann schrie irgendjemand. – Wer oder was war das? – Das ging alles viel zu schnell, Doc. Ich bin schon froh, dass ich mich rechtzeitig ins Wasser werfen konnte. Sonst hätte mich dieser komische Geist mit seinem Messer filetiert.“
An einem verlassenen Hafen steht eine einsame, alte Fischerhütte. Dort genießen die Coreys ihren verdienten Ruhestand, doch seit einigen Tagen sind draußen im nächtlichen Nebel Geräusche zu hören. Boote, die an den maroden Stegen anzulegen scheinen, Schritte und Rufe und über allem das Schreien eines Säuglings. Dr. Zephyre, Dave und Nina übernehmen den Fall, bei dem sie es mit einer Erscheinung zu tun haben, die niemand von ihnen in dieser Form bislang erlebt hat …
Weiter geht es mit Twilight Mysteries. Diesmal mit einem Einstieg der anderen Art. Während die Serie oft mit einem Telefonat aus einer anderen Perspektive begonnen hat, so leitet diesmal das Gespräch eines Ehepaares das Geschehen ein. Von daher geht man als Hörer auch erstmals vollkommen unbelastet in die Folge. Das tut aber selbstredend der Story keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, weiß man doch diesmal wirklich nicht, was einen in dieser Folge wohl erwarten wird. Und während das Ehepaar Corey sich zu Anfang noch ob der mysteriösen Erscheinungen rechtfertigen muss, ahnt man als Hörer natürlich schon schnell, hier handelt es sich um den nächsten Fall.
Wieder ein anderes Thema
Das Konzept, in jeder Folge ein anderes Mysterium in den Mittelpunkt zu stellen, gelingt natürlich auch hier. In Portum geht es zwar geisterhaft zu, aber nicht im Sinne des schon einmal auftretenden Poltergeistes. Hier steht eine verlorene Seele im Mittelpunkt, welche regelmäßig alle 80 Jahre an den Ort des Geschehens zurückkehrt. Aber das müssen unsere drei Ghostbusters im Laufe der Story erst einmal herausfinden.
Dialoge voller Humor und Authentizität
Auch „Portum“ besticht wieder durch die tollen drei Hauptcharaktere, welche in dieser Folge erneut ihre persönlichen Charakterzüge voll ausleben dürfen. Nina legt sich dank ihrer großen Klappe mit den Dorf-Rockern an, Dave verschlägt es in die ansässige Bibliothek um noch mehr Wissen zu erlangen und der liebe Doc offenbart einmal mehr sein nicht vorhandenes technisches Wissen. Und auch für den Fall, dass ich mich wiederhole – die Dialoge innerhalb des Teams sind mit so viel Humor und Authentizität erschaffen worden, dass sie erneut ein wahrer Ohrenschmaus sind. Comedy-Mystery möchte ich es nicht nennen, dafür müssten sie überzeichneter oder alberner sein. Nein, sie sind einfach eine großartige Auflockerung zwischen der Spannung, zwischen den Geistererscheinungen und sonstigen unerklärlichen Dingen, mit denen sich das Team auseinander setzen muss.
Spannend inszeniert
Die ganze Folge ist übrigens sehr stimmungsvoll und spannend inszeniert. Dank der bildhafteten Erläuterungen sieht man das alte Fischerhaus bestens vor dem inneren Auge. Die Beschreibungen des undurchdringlichen Nebels sorgen direkt für ein nass-feuchtes Gefühl auf der Haut – und das, obwohl dieser Nebel ja ein ganz besonderer ist. Die Beklemmung und die Bedrohung, die von ihm ausgehen, übertragen sich quasi direkt auf den Hörer.
Mein Fazit:
„Portum“ wieder einmal ein mega-spannende Twilight Mysteries-Folge. Wie so oft mit einem Cliffhanger Ende, das diesmal noch eine ganz besondere Überraschung bereit hält – was nicht nur den Fan der ersten Stunde sehr freuen wird… Please hear it!
Mareike Lümkemann
19. März 2019