CAINE
06 - Mordendyk
LAUSCH
„Ein heißer Strahl traf mich mitten ins Gesicht. Die Flüssigkeit schmeckte salzig und roch penetrant nach Pisse – denn es war Pisse. Ich versuchte meine Lider zu öffnen, aber der Urin brannte wie Salzsäure in meinen Augen. Nur schemenhaft konnte ich die Umrisse der Gestalt erkennen, die über mir mit einem Schwanz in der Hand stand, der auch die Bedürfnisse einer Elefantenkuh hätte befriedigen können. Aber ich wusste auch so, wer er war, der auf mich pisste.“
CAINE geht weiter – direkt und ohne Umschweife. Nach dem Blick in das Orakel erwacht Caine ziemlich mitgenommen und bekommt von seinem Begleiter Torkaan nicht einmal die Zeit, sich vollständig zu regenerieren, denn für die Kyan´Kor ist Caine ihre einzige Hoffnung. Sie brauchen ihn, um gegen ihre Gegner anzutreten. Caine hingegen ist nach dem Blick in die Zukunft fest davon überzeugt, genau das Gegenteil ihrer Hoffnung zu sein. Während dessen befindet sich der New Yorker Polizist Kilkenny immer noch mit Dhala`Rin vom Planeten Kyan´Kor auf der Flucht vor den Arganoi. Zusammen mit der Alien-Frau trifft er auf den Schamanen JonJon (großartig gesprochen von Hennes Bender) und kommt dank ihm seinem Ziel – dem Planeten Erde – ein wichtiges Stück näher. Colin Drake und Linda Watkins versuchen sich analog dazu in einer Schlacht zu behaupten, die wahrscheinlich nur ein Vorgeschmack dessen ist, was noch auf sie und den gesamten Planten zukommen wird. Parallel zu diesen Erzählsträngen erfahren wir wie der Kindergeburtstag von Drakes Tochter ein blutiges Ende nahm und welche Auswirkungen das auf Drake hatte.
Der Fan kommt auf seine Kosten
Auch in dieser Folge wird der Caine-Fan wieder voll auf seine Kosten kommen. Seine Sprüche sind Meisterklasse und auch die philosophischen Ansätze aus den ersten Folgen sind wieder da. So vergleicht er seinen Job als Auftragskiller (er selber bevorzugt übrigens den Begriff Berufsmörder) mit einem Ausverkauf im Supermarkt. Und auch unser New Yorker Cop wird mit jeder Folge cooler. Er kommt mit seinen Sprüchen zwar noch nicht an Caine heran, ist aber definitiv auf dem besten Weg. In einer Nebenrolle ist zudem wie bereits erwähnt der Comedian Hennes Bender aktiv. Großartig! Er spricht den Schamanen mit einer Leidenschaft und Hingabe, dass es einfach unglaublich ist. Sollte es eine weitere Herr der Ringe-Verfilmung geben, stünde er sicherlich als Sprecher von Gollum ganz oben auf der Liste.
Mein Fazit:
Caine ist immer noch nichts für Zartbesaiteten. Unser Lieblings-Auftragskiller ist mit seinen Sprüchen schon recht derb – aber dabei so unglaublich cool. Eine Verfilmung würde sicherlich erst ab 18 freigegeben werden. Wer aber auf gute Hörspiele für Erwachsene steht und auch noch gerne Tarantino-Filme sieht, der wird Caine lieben.
Mareike Lümkemann
12. Dezember 2007