DETEKTEI SONDERBERG & CO. - 09 – und der Fall van den Beeck

DETEKTEI SONDERBERG & CO.

09 – und der Fall van den Beeck

Gesamtspielzeit: ca. 113 Minuten, 2 CDs

VÖ: 07. Juni 2019

ZAUBERMOND AUDIO

CD-Cover Sonderberg Folge 9 und der Fall van den Beeck

„Gregor? – Ich kann auch später noch mal… – Ach, Unsinn. Kommen Sie rein. Ihr Onkel ist aber gerade nicht da. – Er ist auf dem Kommissariat. He, he. Ich weiß. Deshalb bin ich ja da. Also jetzt. Verstehen Sie, Minnie? – Nein. – Ich wollte Ihnen etwas sagen. Ich meine, zuerst wollte ich Ihnen natürlich sagen, dass es mir Leid tut, mit dem, mit dem Inspektor. Ich weiß ja, dass Sie ihn… Ich denke, insgeheim war er vielleicht sogar ein bisschen in Sie… Mmmm… –  Wo waren Sie eigentlich, Gregor? – Äh, was? – Der Inspektor ist vor drei Tagen gestorben. – Ah, ja, ehm… –  Haben Sie wenigstens mal auf dem Kommissariat kondoliert? – Ja, also, ehm… Ich war… –  Brauchen Sie wieder Geld? – Was? – Sind Sie darum gekommen? – Nein! Nein, nein, nein.“

 

Düsseldorf, Ende des 19. Jahrhunderts. Die Aufregung am Niederrhein ist groß, als mit dem Leiter des Kommissariats am Markt, Inspektor van den Beeck, eine echte Ikone der Düsseldorfer Polizei tot im Büro aufgefunden wird – ausgerechnet wenige Tage, nachdem in Berlin der „Räuberbaroness“ Sibilla Mai nach fünfzehn Jahren die Flucht aus dem Gefängnis gelungen ist! Wird es die berüchtigte Einbrecherin zurück in ihre niederrheinische Heimat ziehen? Wo befinden sich die drei Millionen Mark in Golddukaten, die bei ihrem letzten Überfall verschwanden? Als sich van den Beecks Nachfolger Kommissar Abel in seiner Not an Dr. Friedrich Sonderberg und Minnie Cogner wendet, ist es bereits zu spät … denn die Baroness befindet sich unter falschem Namen bereits in der Stadt ...

 

Endlich geht es weiter

Lange haben Sonderberg-Fans auf diese Folgen warten müssen. Aber nun geht es endlich weiter mit dem entomologie-begeisterten Privatdetektiv und seiner Assistentin. Und ich muss sagen, das Warten hat sich gelohnt. Auch diese Sonderberg-Folge hat alles, was man als Freund dieser Reihe erwarte.

 

Was für eine Besetzung

Zum einen sind da natürlich wieder die großartigen Sprecher. Jan-Gregor Kremp ist die Stimme des namengebenden Detektivs Sonderberg, der allerdings in dieser Folge oftmals anderen Sprechern bzw. Charakteren den Vortritt lässt. So beweist zum Beispiel Minnie Cogner (wunderbar gesprochen von Regina Lemnitz) dass sie weit mehr als nur das „Co“ von Sonderberg und Co ist. Auch wenn sie sich in weiten Teilen des Hörspiels nicht immer bewusst aktiv an der Klärung der Fälle beteiligt, tragt sie zum Schluss doch ihren Anteil dazu bei. Ein weiterer großartiger Sprecher dieser Folge ist zudem (mal wieder) Andreas Fröhlich, der den tollpatschig-naiven Gregor spricht. Diese Person füllt er authentisch und lebhaft mit Leben – seine Rolle hätte nicht besser besetzt werden können. Doch selbstverständlich bestreiten nicht nur diese drei Sprecher das Hörspiel. Auch weitere große Namen wie Helmut Zierl, Wolf Frass oder Tim Kreuer sind an dieser Stelle unter anderem noch zu nennen.

 

Erwartungen werden erfüllt

Die Geschichte dieser Sonderberg-Folge erfüllt selbstverständlich ebenfalls alle Erwartungen. Wie gewohnt ist die Story authentisch in das Ende des 19. Jahrhunderts eingegliedert. Hier wirkt nichts überladen, ganz im Gegenteil. Sämtliche Geräusche oder Szenen hören sich genauso an, wie man es sich vorstellt. Die Personen mit ihren Eigenarten entstehen ohne großes Zutun vor dem inneren Auge und auch der Unterhaltungswert kommt nie zu kurz. Zumal man als Hörer (natürlich) oft schon mehr ahnt oder gar mehr weiß, als die handelnden Personen.

 

Ruhig und voller Glaubwürdigkeit

Ich mag diese ruhigen Hörspiele, die allein durch Story und Sprecher überzeugen, die ohne viel Schnick-Schnack auskommen. Hörspiele, die es verstehen einen sofort abzuholen und in die Geschichte ziehen. Die Verknüpfungen der einzelnen Handlungsstränge, die man ahnt und erwartet und vor allem die Glaubwürdigkeit der Hauptcharaktere, von denen man in jeder Folge etwas mehr erfährt, die einem immer mehr ans Herz wachsen.

 

Mein Fazit:

Eine wahrlich tolle Sonderberg-Folge, auf die ich gerne gewartet habe – auch wenn ich natürlich hoffe, dass Nr. 10 nicht so lange auf sich warten lässt. 


Mareike Lümkemann

 

08. Juni 2019