Sherlock Holmes 62: Mr. Marburys Hände

Sherlock Holmes

62: Mr. Marburys Hände

Hörspiel von Marc Gruppe nach Sir Arthur Conan Doyle & Herman Cyril McNeile

Titania Medien

Gesamtspielzeit: ca. 65 Minuten

Altersempfehlung ab 14 Jahren

VÖ: 26.04.2024

 

CD-Cover Sherlock Holmes - 62 - Mr. Marburys Hände

Klappentext:

Holmes und Watson treffen beim Golfspielen in Slindon Holmes‘ alten Bekannten Colonel Fortescue, der eine sehr wertvolle Edelsteinsammlung besitzt. Doch obwohl der Colonel nicht allzu beliebt ist und die Sammlung ausgerechnet in seinem Haus versteckt, ist es sein sympathischer Nachbar, der plötzlich Drohbriefe erhält und um sein Leben zittern muss. Holmes beschließt, in London nach dem ominösen Briefeschreiber zu suchen ...

 

Golf und Drohbriefe

Eigentlich wollten Sherlock und Watson nur Golf spielen, doch dann treffen sie einen alten Bekannten, der sie in ihren nächsten Fall verwickelt. Der Bekannte, Colonel Fortescue, gilt als schießwütiger Eigenbrötler und hält eine wertvolle Edelsteinsammlung in seinem Haus versteckt. Doch diese ist gar nicht mehr Thema, als dessen Nachbar beim gemeinsamen Abendessen von Drohbriefen erzählt. Da dessen Leben augenscheinlich bedroht wird, ist es für Sherlock und Watson selbstverständlich, dass sie sich dieser Sache annehmen.

 

Illuster Herrenrunde

Auch der 62. Fall der Sherlock-Reihe aus dem Hause Titania Medien ist ein reiner „Herren-Fall“. Wir dürfen sowohl dem Geplänkel auf dem Golfplatz als auch den gemeinsamen Abendessen der Herren lauschen. Dabei kommen neben den bekannten Stimmen von Joachim Tennstedt und Detlef Bierstedt auch noch weitere große Hörspielsprecher wie Bert Stevens, Michael Pan, Helmut Zier und Lutz Reichert zu Wort. Auch Marc Gruppe von Titania Medien kommt zu Wort.

Dabei agieren insbesondere Bert Stevens und Michael Pan sehr intensiv und stark in ihren Rollen als Colonel bzw. dessen Nachbar Marbury.

 

Sherlock hat den Durchblick

Und während wir Hörer noch „nur“ lauschen und überlegen, wer es auf den armen Marbury abgesehen haben könnte, ist uns Sherlock schon meilenweit voraus und hat vielleicht sogar schon den Fall gelöst. Aber Sherlock wäre nicht Sherlock, wenn er sein Umfeld darüber nicht weiterhin im Dunkeln lassen würde. Ein Zustand, den Watson nicht nur in dieser Folge verärgert, zumal ihn diese Ungewissheit sogar zu Fehlern verleitet, was er seinem Freund auch deutlich sagt, jedoch wie so häufig keinerlei Auswirkungen zu haben scheint. Ganz im Gegenteil, er diffamiert seinen Freund Watson weiterhin vor allen anderen.

 

Verhalten unter Freunden?

Während ich dieses Verhalten bisher als Necken unter Freunden abgetan habe, so ist es mir in dieser Folge tatsächlich das erste Mal negativ aufgefallen. Das Oberlehrerhafte Verhalten von Sherlock mit dem er seinem Freund gegenübertritt, ist manchmal für mein Empfinden stark grenzwertig. Auch wenn er in Bezug auf seinen Intellekt ohne Zweifel über den anderen Normalsterblichen steht, so gehört es sich doch einfach nicht, dass den Menschen permanent spüren zu lassen, der eigentlich sein engster Freund ist. Da kann ich es mehr als nachvollziehen, dass Watson diesbezüglich inzwischen recht ungehalten wird. Vielleicht ist es aber auch nur der Beweis für das Vorurteil, dass ein großer Geist nicht gleichbedeutend mit einem großen Herzen ist…

 

Die Story

Des Rätsels Lösung ist wohl nur für einen Sherlock leicht zu finden. Alle anderen müssen wie immer denken, überlegen und sind doch wieder auf der falschen Spur. Kriminologisch sind wir also wie immer in besten Händen und werden währen der mehr als 60 Minuten ausgezeichnet unterhalten. Und insbesondere das Ende entschädigt den empathischen Hörer für zu viel Genie.

 

Mein Fazit:

Ein durchdachter Fall von Sherlock und Watson, der mit viel männlicher Power daherkommt und wie immer nur vom Meisterdetektiv selber gelöst werden kann.


Mareike Lümkemann

 

22.12.2024