Sherlock Holmes 49: Das Grauen von Old Hall

Sherlock Holmes

49: Das Grauen von Old Hall

Hörspiel von Marc Gruppe nach Sir Arthur Conan Doyle & Herman Cyril McNeile

Titania Medien

Gesamtspielzeit: ca. 81 Minuten

Altersempfehlung ab 12 Jahren

VÖ: 25.03.2022

CD-Cover Sherlock Holmes Das Grauen von Old Hall

„Ist die Polizei denn immer noch mit Ermittlungen beschäftigt?  – Nicht mit Hochdruck, aber ich weiß, dass sie immer noch daran arbeiten. Und ich kann und werde Molly nicht heiraten, solange dieses Damoklesschwert noch über meinem Kopf schwebt. – Es nützt mir aber gar nichts, Billy, wenn du, um das zu erreichen, dein Leben riskierst, indem du in diesem Zimmer schläfst. – Was bleibt mir anderes übrig? – Eine ganze Menge, denke ich! – Hören Sie besser auf Miss Tremayne, Mr Mannsford. – Mir bleibt ja auch keine andere Wahl. – Helfen Sie uns, Mr Homes! Bitte! Wir, wir sind ehrlich verzweifelt. – Um zu helfen, bin ich ja hier! Ich werde alles in meinen Kräften Stehende versuchen. Mehr kann ich nicht tun…“

 

Klappentext:

Die furchtlose Molly Tremayne wendet sich angsterfüllt an den Meisterdetektiv, nachdem in Old Hall, dem Wohnsitz ihres Verlobten, sowohl dessen Vater als auch Bruder offenbar einer übernatürlichen Macht zum Opfer gefallen sind. Tatsächlich finden sich keinerlei Hinweise auf eine natürliche Erklärung der beiden Todesfälle. Doch Sherlock Holmes hat an dem angeblichen Spukphänomen trotzdem seine Zweifel …

 

Unterwegs in "Familienangelegenheiten"

Homes und Watson ermitteln wieder. Diesmal sind die beiden in Familienangelegenheiten unterwegs, denn ihre Auftraggeberin ist Molly Tremayne, das Patenkind von Sherlocks Haushälterin Mrs. Hudson. Diese ruft das Ermittler-Duo zur Hilfe, nachdem sich in dem Wohnsitz ihres Verlobten zwei mysteriöse Todesfälle ereignet haben. Auf den ersten Blick hat es den Anschein, als wäre ein Geist für beide Sterbefälle verantwortlich. Doch Sherlock glaubt nicht an Geister…

 

Engagiertes Duo

Auch mit Folge 49 präsentiert und Titania Medien wieder einen soliden und unterhaltsamen Sherlock Holmes-Fall. Dass das Duo diesmal besonders engagiert ist, versteht sich von selbst – schließlich geht es um das Patenkind von Mrs. Hudson. So ist auch der Umgangston der beiden ist für mein Empfinden etwas anders als in mancher Vorgängerfolge. Holmes und Watson gehen überwiegend sehr ernsthaft und weniger flapsig miteinander um, bilden hier ein richtig gutes und produktives Team. Ob das an der geisterhaften Bedrohung oder der gefühlten familiären Verantwortung liegt?

 

Ein Ventilator

Doch auch die Zwischentöne sind wie immer hörenswert, spielt in diesem Fall doch die moderne Technik in Form eines elektronischen Ventilators eine ganz besondere Rolle. Diese technisch-moderne Gerät ist bei dieser Ermittlung regelrecht kriegsentscheidend und ist so geschickt in das Geschehen integriert, dass es uns Hörern bei dessen Erwähnung zwar ein Schmunzeln entlockt, die Ernsthaftigkeit der Geschichte aber dennoch nicht in Frage stellt.

 

Die Stimmen

Die Sprecher agieren wie immer höchst professionell und authentisch. Der Cast ist mit insgesamt neun Sprechern (fast schon) gewohnt überschaubar und es fällt mir schwer, hier eine Stimme besonders hervorzuheben, machen sie doch wie schon erwähnt alle einen super Job.

Dennoch muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass es sehr schön war, wieder einmal der Stimme von Regina Lemnitz zu lauschen, die in den letzten Folgen nicht viele Auftritte in der Homes-Reihe hatte.

 

Atmosphäre & Spannung

Auch atmosphärisch wird uns hier ein echter Holmes geboten, spielt die Geschichte wieder einmal in einem imposanten Herrenhaus. Dass bei einer solchen Kulisse Stimmung aufkommt, ist daher selbstverständlich. Die geschickt eingesetzte musikalische Untermalung betont die typische Herrenhaus-Stimmung noch einmal zusätzlich und auch die eingesetzte Geräuschkulisse ist durchdacht und wohl plaziert.  

Spannend bleibt es bei diesem Fall bis zum Ende – auch wenn sich Homes bestimmt schon viel früher all die Zusammenhänge erschlossen haben. Uns Hörern werden Täter und Motiv aber bis zum Finale „verwehrt“.

 

Mein Fazit:

Das Grauen von Old Hall klingt fast schon nach einer Gruselkabinett-Folge, ist aber ein starker (geheimer) Fall des Meisterdetektives aus der Bakerstreet. Diesmal legen sich die beiden Hauptakteure Sherlock und Watson ganz besonders ins Zeug und ich finde, das hört man auch!

Das Ergebnis: eine wirklich hörenswerte Folge!


Mareike Lümkemann

 

05.04.2022