Sherlock Holmes 48: Der Gezeitenstrom

Sherlock Holmes

48: Der Gezeitenstrom

Hörspiel von Marc Gruppe nach Sir Arthur Conan Doyle & Herman Cyril McNeile

Titania Medien

Gesamtspielzeit: ca. 67 Minuten

Altersempfehlung ab 12 Jahren

VÖ: 17.12.2021

CD-Cover Sherlock Holmes Der Gezeitenstrom

„Er war ein höchst unangenehmes Individuum. – Oh… – Er war? – Ja, er ist tot. Darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen. – Er starb gestern? – Jawohl. – Das wir ja immer besser. – Was? – Also, Holmes…! – Was denn? Ich meinte, dass es aus meiner Perspektive immer besser wird. – Tja, also wirklich… - Offenbar haben wir es mit einem ungeklärten Todesfall zu tun. Ach, könnte es etwas Schönere geben als eine Leiche zum Dessert? – Also, Ihre Anteilnahme in allen Ehren, Dr. Watson. Aber Mr. Yarrow war wirklich ein extrem unliebenswürdiger Mann.“

 

Klappentext
Der aufgrund seiner mürrischen Art allseits unbeliebte und verhasste Mr. Yarrow wird ertrunken an seinem bevorzugten Angelplatz am Fluss Ling, einem Gezeitenstrom, aufgefunden. Zunächst geht man von einem Unfalltod aus, alsbald deutet aber alles auf Mord hin. Allzu schnell wird ein junger Verdächtiger verhaftet. Und obwohl der Meisterdetektiv diesen für unschuldig hält, findet er zunächst keine Spur zu einem anderen Täter …

 

Sherlock wird wieder einmal zu einem Todesfall hinzugerufen. Dieser scheint zunächst eine natürliche bzw. unglückliche Ursache zu haben. Doch schon bald wird ein junger Mann verdächtigt, der in der Vergangenheit starkes Interesse an der Frau des Verstorbenen gezeigt hat. Ob er tatsächlich etwas mit dem Tod des unbeliebten Mr. Yarrow zu tun hat? Sherlock und Watson nehmen natürlich die Ermittlungen auf.

 

"Endlich" wieder ein Todesfall

Nachdem das Gespann aus der Bakerstreet in den letzten Fällen eher Geister jagte, so ermittelt das Duo nun wieder in einem Todesfall. Wie so oft beginnt die Folge durch die Berichterstattung eines (entfernt) Beteiligten, der Sherlock engagieren möchte. Der Einstieg erfolgt daher durch Erzählungen oder entsprechende eingespielte Rückblenden, in welchen wir Hörer uns mit den verschiedenen Personen vertraut machen können. Dank der ausführlichen Einführung von Mervyn Davidson ist es uns Hörern so also schnell möglich, uns ein entsprechendes Bild von Land und Leuten zu machen.

 

Die Story - zum Verzweifeln

Die Geschichte selbst ist wie immer spannend und regt zum Mitraten an. Auch wenn hier offensichtlich sogar der große Meisterdetektiv an seine Grenzen kommt und mitunter regelrecht verzweifelt ist, ja sogar an sich selbst zweifelt.

 

Die Sprecher - großartig

Der Sprecher-Cast ist hingegen wie immer gar nicht zum Verzweifeln. Ganz im Gegenteil. Neben dem gesetzten Duo Tennstedt-Bierstedt begeistern weitere große Stimmen, von denen ich mich am meisten über Helmut Zierl gefreut habe, welcher in dieser Produktion in die Rolle von Mr. Stapelton schlüpfen darf. An seiner Seite agieren Nicolas König, Herbert Tennigkeit, Bernd Kreibich, Jonas Minthe, Patrick Bach, Peter Weis oder auch Horst Naumann. Sigrid Burkholder ist die einzige Dame, die in diesem Hörspiel zu Wort kommen darf.

 

Das Soundkonzept

Das Soundkonzept entspricht wieder dem gewohnten Holmes. Kamingeknister, Schritte, musikalische Untermalungen oder auch die entsprechende Geräuschkulisse im Gerichtssaal – hier wird der Hörer wie immer abgeholt und mitgenommen, so dass er tief in das Geschehen eintauchen kann.

 

Mein Fazit:
Eine tolle Folge der Holmes-Reihe, die keinerlei Wünsche offenlässt.
Wie gut, dass Holmes niemals aufgibt…!


Mareike Lümkemann

 

23.12.2021