Sherlock Holmes 39: Eine Frage des Teers

Sherlock Holmes

39: Eine Frage des Teers

Titania Medien

Hörspiel von Marc Gruppe nach Sir Arthur Conan Doyle & Herman Cyril McNeile

Gesamtspielzeit: ca. 60 Minuten

Altersempfehlung ab 12 Jahren

VÖ: 29.11.2019

CD-Cover Sherlock Holmes Eine Frage des Teers

„Ich hörte einen schweren Schlag. Da aber danach alles ruhig im Haus blieb, maß ich ihm keine große Bedeutung bei und schlief ein. Als ich kurz nach Mitternacht aufwachte, irritierte mich ein ungewöhnlicher Lichtschein in den Blättern des Baumes vor meinem Fenster. Mir fiel die Tiara ein und ich wurde unruhig. Ich schlüpfte wenig später dann in meinen Morgenmantel und ging hinunter, um die offenbar nicht gelöscht Lichtquelle auszumachen. Ich musste nicht lange suchen. Der Lichtschein kam aus dem Arbeitszimmer meines Vaters. Erst dachte ich, der Raum sei leer. Aber dann sah ich meinen Vater vor dem Kamin liegen. Mein erster Gedanke war, dass er… - Tot war? – Ja. Gottlob war er das jedoch nicht, sondern nur bewusstlos. Offenbar war er zusammengebrochen und hatte sich dabei eine klaffende Kopfwunde zugezogen.“

 

Eine verschwundene Tiara ruft den Meisterdetektiv auf den Plan, denn ausgerechnet bei einer kurzen Aufbewahrung in einem ungesicherten Schreibtisch wird das wertvolle Schmuckstück gestohlen. Die Zahl derer, die das Versteck der Tiara kannten, erscheint auf den ersten Blick durchaus überschaubar. Ein Motiv hat indes nur eine der Personen. Holmes zweifelt jedoch daran, dass die Lösung des Falles so einfach ist.

 

Wissen und Unwissenheit

Wie schön, endlich gibt es wieder neue Holmes-Folgen von Titania. Wie gewohnt und bewährt sind in dieser Produktion Joachim Tennstedt als der bekannte Meisterdetektiv und Detlef Bierstedt als Dr. Watson zu hören. Und auch in Folge 39 ist es wieder eine Wonne, den beiden zuzuhören. Ihre Frotzeleien, das Wissen von Holmes oder die mitunter tollpatschige Unwissenheit von Watson, die er wie immer mit mehr oder weniger klugen und kreativen Einwürfen zu kaschieren versucht – dies alles und noch viel mehr macht diese Episode zu einer tollen Folge.

 

Kriminalistischer Spürsinn ist gefragt

Storytechnisch ist auch diese Story unterhaltsam und kurzweilig. Man nimmt sich ausreichend Zeit für eine ausführliche Einführung in den Fall, welche in Form eines Rückblickes dargeboten wird. Die Lösung des Falls wird dann wieder in gewohnter Zeit angesiedelt um den Spannungsbogen zu erhöhen und dem Hörer die Möglichkeit zu geben, ebenfalls mitzuraten.

Auch ich versuche immer wieder, des Rätsels Lösung gemeinsam mit Sherlock zu erreichen. Versuche jeden potentiellen Hinweis aufzunehmen und zu interpretieren, doch auch in dieser Folge ist (nicht nur mir) der Detektiv meilenweit voraus, wenn es um den wahren Täter und dessen Hintergründe geht. Sherlock Holmes lässt mich in Sachen Recherche, Kombination und Wissen weit hinter sich. Aber zum Glück bin ich da ja nicht allein, nicht wahr, Dr. Watson?

 

Große Namen - tolle Sprecher

Wie schon erwähnt, macht es auch einfach Spaß den beiden Hauptprotagonisten Holmes-Watson als Duo zu lauschen. Selbstredend haben ihre beiden Sprecher daran großen Anteil. Aber auch den anderen Charakteren hört man gerne zu. Fabienne Hesse schafft es ganz schnell, die junge Beryl Fallconer vor dem inneren Auge entstehen zu lasen. An ihrer Seite agieren weitere große Namen wie Christian Stark, Valentin Stroh oder Host Naumann, die ebenfalls ihre Figuren gekonnt zum Leben erwecken. Hier bleiben keine Wünsche offen.

 

Mein Fazit:

Eine solide und unterhaltsame Sherlock Holmes Folge aus dem Hause Titania Medien. Nicht nur als Fan der Reihe hat man Freude an den Dialogen der beiden Hauptakteure. Schnell sieht man hier alle handelnden Personen vor dem inneren Auge und kann sich kaum dem Wettstreit entziehen, den man unfreiwillig beim Hören dieser Produktion mit dem Meisterdetektiv eingeht, wenn es darum geht, diesen Fall zu lösen. 


Mareike Lümkemann

 

03. Dezember 2019