SEVEN - 5 - Am Rande des Wahnsinns

 

Fritzi Records (Rough Trade)

Gesamtspielzeit: ca. 60 Minuten

VÖ: 31. Mai 2019

CD-Cover SEVEN - Folge 5 - Am Rande des Wahnsinns

„Katja stieg entschlossen aus Pogos Wagen und ging mit ihm zur Eingangstür des dreistöckigen Mietshauses, in dem der Salsa-Tänzer Miguel wohnte. Ihre Gedanken kreisten um Ingmar, ihren Ex-Freund, und seine tote Mutter. Katja fühlt sich schuldig an ihrem Tod, denn während einer Rückführungs-Séance, die von Ingmars Mutter Valentina durchgeführt wurde, kam es zu einem unheimlichen Zwischenfall. Ein dämonisches Wesen namens Gelal nahm von Katja Besitz als sie sich in Trance befand. Und verfluchte Ingmars Mutter. Valentinas krankes Herz verkraftete dies alles nicht. Die herbeigerufenen Notärzte konnten nur noch ihren Tod feststellen. Katja erlitt einen Nervenzusammenbruch und wurde in ein Spital eingeliefert.“

 

„Am Rande des Wahnsinns“ befinden sich in dieser Folge gleich zwei der Protagonisten – das meinen zumindest Außenstehende. Katja erleidet nach der Séance erst einen Nervenzusammenbruch und muss dann ihren eigenen, mit Blut geschriebenen Namen an der Wand der WG lesen. Frank Beck hingegen wird direkt in die Psychiatrie eingeliefert, erschien sein Verhalten in der Vergangenheit seiner Umwelt doch sehr merkwürdig. Ob er hier schnell wieder entlassen werden wird?

 

In der Psychiatrie

Weiter geht es mit SEVEN – der epischen Hörspiel-Reihe. Ähnlich wie die Nummer vier ist diese Folge ebenfalls recht bodenständig, entführt sie den Hörer unter anderem doch diesmal nur in die Psychiatrie und nicht nach Atlantis. Und dennoch geht es auch hier irgendwie (natürlich) nicht mit natürlichen Dingen zu. Dämonen tauchen immer wieder auf, Menschen aus dem Umfeld von Frank und Katja kommen unter mysteriösen, aber äußerst brutalen Umständen ums Leben. Zudem ist die Identität des Mannes auf dem Fahrrad immer noch nicht geklärt, wird im Gegenteil immer undurchsichtiger. Hätte Frank doch nur seine alle Anspielungen verstanden…

 

Spätestens jetzt ist man voll drin

Folge Nummer fünf und inzwischen ist man als Hörer richtig gut drin, bekommt sogar eine Ahnung, ein Gefühl dafür, wo die Reise hingehen kann. Wobei wunderbar offen gehalten wird allerdings, ob die Reise auch wirklich für alle weitergeht. Ganz in geliebter GoT-Manier muss man auch hier scheinbar damit rechnen, dass jede Hauptperson sterben kann – egal wie lange sie schon dabei ist oder wie viel Anteil sie bisher bekommen hat. Vielleicht ist der Tod ja aber auch noch kein endgültiger Tod…? Wer kann das an dieser Stelle schon sagen?

Aber zurück zur Story. Wie schon geschrieben – mittlerweile ist nicht mehr alles nur verworren. Man kennt die Protagonisten, denkt sich seinen Teil zu den Stimmen und die Geschichte nimmt richtig an Fahrt auf. Auch jugendfrei ist hier schon lange nichts mehr. SEVEN ist jetzt ein richtig rasantes und spannendes Hörspiel mit Charakteren, die immer mehr Spaß machen, immer deutlicher vor dem inneren Auge entstehen. Dass die diversen namhaften Sprecher hier sicherlich einen sehr großen Anteil dran haben, muss wahrscheinlich gar nicht groß erwähnt werden.

Auch am Sound-Design oder an der musikalischen Untermalung ist wahrlich nichts auszusetzen. So muss heutzutage ein Hörspiel klingen.

 

PowerMetal-Titel-Song

Besonders gelungen empfinde ich auch die Einbindung des SEVEN-Titelsongs von Thornbridge. Die PowerMetal-Band passt mir ihrem Song „Revelation“ perfekt zur düsteren Stimmung von SEVEN und bringt so zudem eine ganz besondere Power in das Hörspiel. Zu hören ist der Song in seiner ganzen Länge übrigens am Ende einer jeden Hörspiel-CD.

Was mich noch sehr erfreut hätte, wären nach wie vor noch mehr Infos im Booklet und eine entsprechende Inhaltsangabe über jede Folge. Hier wäre definitiv noch Potential vorhanden.

 

Mein Fazit:

Seven ist eine neuen, etwas andere Hörspiel-Reihe, welche besonders den Freunden von epischen aber auch mysteriösen Geschichten eine sicherlich „dämonische“ Freude bereiten wird. 


Mareike Lümkemann

 

19. Juni 2019