SCHATTENREICH
09 – Totengeläut
LÜBBE AUDIO
„Darüber wollte ich mit Ihnen reden. Über Ihren Kopf. Sie sollten jetzt nicht sprechen. Schonen Sie ihre Kräfte. …Wir haben da etwas in Ihrem Kopf entdeckt. Und wir fragen uns, ob Sie darüber überhaupt bescheid wissen. Etwas Seltsames… Metallisches…Etwas, das unsere Geräte beeinflusst hat. So etwas wie ein Sender oder Fühler oder Mikrochip. Wir haben derzeit keine Vorstellung, worum es sich dabei handeln könnte. Kurz, so etwas hat in einem menschlichen Kopf nichts zu suchen. Zumal sich Ihr Gehirn seit unserer ersten Untersuchung anscheinend verändert hat.“
Diese nunmehr neunte Folge beginnt höchst dramatisch: Adrian und Christina befinden sich in einem Flugzeug auf einem spontanen und ungeplanten Ausflug in Richtung Vergangenheit. Hinweise des Sternguckers haben sie dazu verleitet. Kann Christian Wagner auf der Insel seiner Kindheit und Jugend die Wurzeln seiner Geburt, seiner doch noch immer irgendwie ungeklärten Herkunft ergründen? Doch bevor es dazu kommen kann, findet sich unsere Hauptperson im Krankenhaus wieder und muss sich zuerst einmal damit auseinander setzen, dass sich etwas in seinem Kopf befindet, dass dort definitiv nicht hingehört.
Auch diese Hörspielfolge aus der Reihe SCHATTENREICH macht mir wieder einmal richtig Spaß. Es ist weit mehr als ein einfacher Hörspielgenuss, zusammen mit der Hauptperson die Geheimnisse um dessen Abstammung, um die Nephilim oder um die Leiche des Echnaton zu erfahren. Und endlich, so scheint es zumindest, wird das eine oder andere Geheimnis aufgedeckt. Dennoch wissen wir als Hörer ebenso wie Wagner häufig nicht, ob es reale oder phantastische Welten sind, in die die Hauptperson gerade wieder abtaucht. Immer wieder bleibt das Geschehen geheimnisvoll und mystisch – Abenteuer wie im echten Leben also, in dem auch wir häufig auch nicht immer alle Gründe und Zusammenhänge erfahren oder erklärt bekommen.
Das Geschehen dieses Hörspiels wird immer wieder gekonnt und genau zur richtigen Zeit mit äußerst charismatischer Musik kombiniert, die, richtig eingespielt, das Gehörte zu einem ganz besonderen Musik-Hörspiel-Erlebnis macht. Das verwundert auch nicht, denn immerhin kommt der Sound von bekannten Bands aus der Gothic-Szene. So liegt es auch auf der Hand, dass der Gastsprecher dieser Serie ebenfalls aus dieser Richtung kommen muss. Mit der Verpflichtung eines populären Gastsprechers passt man sich dem Stil der derzeit auf dem Markt erhältlichen Erwachsenenhörspiele an. Inzwischen hat ja fast jede Serie, die etwas auf sich hält, mindestens einen bekannten Gast. Im SCHATTENREICH ist es Dero von OOMPH! An dieser Stelle und in diesem Hörspiel also jemanden aus der Szene zu nehmen, ist somit nicht nur Marketing und ohne Neid muss man anerkennen, dass Dero seine Sache mehr als gut macht. Wie ein Gastsprecher wirkt er definitiv nicht und so verwundert es auch nicht, dass seine Rolle im Laufe des Hörspiels immer größer und bedeutender wurde.
Mein Fazit:
Wer ins SCHATTENREICH abtaucht, der wird es definitiv nicht bereuen.
Mareike Lümkemann
22. Dezember 2008