MIG - Monster Party
Spieldauer ca. 60 Minuten
Empfohlen ab 6 Jahren
VÖ: 27. Juli 2018
WP ENTERTAINMENT
„Ich machte mich dann auf nach Eglosheim, um dort mit meinen Ermittlungen zu beginnen. Im Hotel schaute ich mir die Akte an und machte erste Notizen. Es waren ja nur zwei Seiten, weshalb ich da nicht viele Anhaltspunkte hatte. Ich beschloss also erstmal, das örtliche Polizeidepartment aufzusuchen und dort mit dem Polizeihauptkommissar, ahhh, ähm, wie hieß der noch gleich? Mmmmh, äh, irgendwas mit M. Genau, Polizeihauptkommissar Marks. Mit Hauptkommissar Marks zu reden. Äh, er wurde bereits über mich und meinen Auftrag unterrichtet. Also ging ich noch am selben Tag hin.“
In der neuen Story der Men in Green berichtet Agent 1 seinem Sohn Paul wie er seinerzeit zu den Men in Green kam. Zu jener Zeit standen im kleinen Örtchen Eglosheim, tief im Schwabenländle die Inhaber der Fast Food-Restaurants vor einem Rätsel: Nacht für Nacht wurden ihre Lagerräume leergeräumt. Hinweise auf einen Einbruch sucht man jedoch vergebens. Und nebenbei waren da noch die besorgniserregenden Sichtungen einer dunklen massigen Gestalt, die nachts durch die Straßen schlich. Und warum sucht diese Gestalt die Zimmer kleiner Kinder auf und ist dann wieder spurlos verschwunden? Da dies natürlich ein Fall für die Men in Green ist, befindet sich Agent 1 schon bald mitten in einem kuriosen Abenteuer, voller fantasievoller Gestalten.
Wer die MIG-Reihe schon kennt, muss sich bei dieser Folge etwas umstellen. Natürlich gibt es über das gesamte Hörspiel immer wieder Anspielungen und Hinweise auf die drei Vorgängerfolgen, den Trash, das skurrile sucht der Hörer jedoch vergebens und auch Wolfy ist diesmal nicht mit von der Partie.
Dass Witzenleiter aber auch ohne Lykaner ein gutes Hörspiel machen kann, beweist diese Folge. Mit der MonsterParty ist man erwachsener geworden, richtet sich aber zugleich an ein jüngeres Publikum. Von daher ist es verständlich, dass diese Folge wesentlich seriöser, aber nicht weniger fantasievoll daher kommt. Und der Humor wird natürlich auch nicht vergessen, ist aber einfach kindgerechter.
Die Story spielt mit der kindlichen Angst, dass es Monster im Schlafzimmer, unter dem Bett oder gar im Kleiderschrank gibt. Doch während dieses Hörspiels wird klar, auch Monster wollen Party machen und sind nicht zwingend böse sondern mitunter richtig liebenswert. Und mal ganz ehrlich: Kann ein Monster, das DIRK heißt, böse sein???
Wie in den Vorgängerfolgen auch, so setzt man auf die Mischung von bekannten und weniger bekannten Stimmen. Gäste aus der Entertainment Branche, Schauspieler und Musiker runden die vierte Folge der MIG ab. Die Hauptrollen werden diesmal von Kevin Kasper (Harald / Junger Agent 1), Christopher Kussin (Roland Marks) und Joschi Hajek (Monster Dirk) übernommen. Günther David (dem Kenner bekannt als Agent 1 aus der Men in Green-Reihe) übernimmt in seiner Paraderolle diesmal den Part als Erzähler. Diese Rolle füllt er perfekt aus und führt unterhaltsam durch das Geschehen.
Dass sich der Schöpfer von Wolfy auf dieser Folge wunderbar selber eingebunden hat, nimmt sicherlich nur der Szene-Kenner wahr. In meinen Augen bzw. Ohren ist dieser Mini-Auftritt perfekt platziert (und wahrscheinlich auch sehr ehrlich), ohne dabei irgendwie aufdringlich zu sein. Und nicht nur sich selber hat Witzenleiter verewigt, auch seine Tochter durfte, ebenfalls sehr authentisch, zu Wort kommen. Eine tolle Einbindung in einem gelungenen Kinderhörspiel.
Geglückt und erfrischend anders finde ich auch die „Verwendung“ von Dialekten. Ein Hörspiel auf hochdeutsch ist ja normal, aber die Verwendung vom Schwäbischen oder vom Hamburger Dialekt ist im Hörspiel ja schon etwas Besonderes. Das „Experiment“ ist jedoch auch in diesem Fall gelungen, da die Dialekte nicht zu plakativ zum Einsatz kommen und sie immer noch so deutlich gesprochen werden, dass man auch als Nicht-Schwabe noch folgen kann…
Abgemischt wurde das Hörspiel übrigens von Tom Steinbrecher, der schon diverse Duftmarken in der Hörspiel-Szene gesetzt hat und mit seiner Erfahrung und seinem Know How ebenfalls großen Anteil an der Qualität dieser Folge hat.
Mein Fazit:
Ein tolles Hörspiel, das diesmal sicherlich auch das junge Publikum ansprechen wird. Ich empfehle aber den Eltern, das Hörspiel zumindest beim ersten Mal gemeinsam mit ihren Sprösslingen anzuhören, denn zum Ende wird es für den jüngeren Hörer sicherlich doch recht spannend und auch ein wenig gruselig…
Mareike Lümkemann
11. Juli 2018