WOLFY
MIG – Men in Green
WP ENTERTAINMENT
„Hörst Du das Wolfy? Diese kleinen Viecher haben die Welt übernommen. Nur eine Frage der Zeit, bis die auch Underworld angreifen. …Nur unsere Truppen können vielleicht für ein paar Wochen dagegenhalten, aber hier sind einfach zu wenige, um einen erfolgreichen Gegenschlag zu unternehmen. … Und da, mein lieber Wolfy, kommst Du ins Spiel. Bislang konnten wir nicht die Lykaner für uns gewinnen. Du weißt schon, Wölfe, die Jagd auf Schafe machen – das bräuchten wir. Wolfy! Du musst die Lykaner überzeugen. Überzeugen, an der Seite der Men in Green zu kämpfen. … Aber Du bist der grüne Lykaner! Laut Legende bist Du der große, grüne König. Die Lykaner werden auf Dich hören.“
Immer wenn das Böse sich die Welt untertan machen will, immer wenn ein Krieg zu entstehen droht, immer wenn die Menschheit in Gefahr ist… dann helfen sie! Sie, die grün in ihrem Inneren sind und das Wohl aller vor ihr eigenes stellen! Denn sie sind die Men in Green; eine unbekannte Einheit aus Underworld. Lykaner, Vampire, Dämonen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Welt und ihre Bewohner zu beschützen. Doch jetzt, wo die Welt von dem bösen Schaf Tobi und seinen Anhängern bedroht wird, kann nur noch einer helfen… Wolfy, der kleine grüne Lykaner aus Underworld, muss sich dem Bösen stellen.
Dies ist ohne Zweifel ein Hörspiel der besonderen Art, für Klein wie Groß gleichermaßen geeignet. Die Story, wie aus dem kleinen, schüchternen Wolfy der Retter der Welt wird und wie er sich schließlich zu einem echten Helden mit coolen Sprüchen entwickelt, ist nett und äußerst abgedreht. So abgedreht, dass man sich auch ein bisschen drauf einlassen können muss. Wenn das aber gelingt, wird man als Hörer wirklich gut unterhalten. Doch nicht nur die Story ist etwas anders. Auch die Produktion weicht von den „herkömmlichen“ Hörspielen ab, denn MIG wurde überwiegend mit Hobby-Sprechern verwirklicht. Lediglich Michael Grumptmann und Bertram Hiese (die Stimme von Dieter Bohlen aus dem gleichnamigen Zeichentrickfilm) verdienen als professionelle Sprecher ihre Brötchen. Dies tut dem Hörspiel jedoch keinen Abbruch. Sicherlich fällt dem aufmerksamen und geübten Hörspiel-Hörer hier und da der Unterschied auf – das fällt aber in keinster Weise ins Gewicht. Ein wahrer Ohrenschmaus sind die Anspielungen, die sich durch das ganze Hörspiel ziehen. So gibt es unter anderem den Erdenminister Bohlen und auch das Fernsehen und andere Medien bekommen eine ganz besondere Rolle zugewiesen. Lediglich ein wenig schade fand ich, dass sich die Geräusche und Stimmen ab und an doch sehr überlagern und man so nicht immer alles gut verstehen kann. Hier hätte man meiner Meinung nach zum Beispiel Radiosequenzen etwas mehr in den Hintergrund regeln können. Auch die musikalischen Einspielungen können beim mehrfachen Hören etwas anstrengend sein. Das jüngere Publikum hingegen wird genau dies vielleicht lieben und nicht mehr aus dem Ohr bekommen.
Mein Fazit:
Eine durchweg gelungene Produktion, die unterhält und amüsiert. Wollen wir hoffen, dass nicht wirklich eines Tages die Welt von Schafen beherrscht wird – auch wenn man manchmal ja schon den Eindruck bekommt, dass dies in einigen Ländern bereits seit langem der Fall ist…
Mareike Lümkemann
6. Januar 2012