Midnight Tales - 71 - In den Mauern von Eryx

Klappentext:   

Kenton Stanfield nimmt einen Job als Kristall-Prospektor an. Doch sein erster Einsatz auf der Venus 2, einem unwirtlichen Dschungelplaneten, droht zugleich, auch sein letzter zu werden. Der junge Mann wurde vor den Gefahren durch giftige Gase, tödliche Käfer und feindlich gesinnte Echsenmenschen gewarnt. Er muss jedoch schnell erkennen, dass auf der Venus 2 nicht alles so ist, wie es scheint.  

Meine Meinung:

Mit "In den Mauern von Eryx" adaptiert Autorin Julie Hoverson eine weitere Geschichte des wunderbaren H. P. Lovecraft, dessen Erzählungen bei seinen Lesern oder Hörern stets ein schleichendes Grauen in die Herzen pflanzt. Sofern man sich den Büchern oder Hörbüchern zuwendet, wird man diesbezüglich nicht enttäuscht, soweit ich es aus eigener Erfahrung beurteilen kann, denn leider sind mir nicht alle Geschichten dieses erstklassigen Autors bekannt. Aber diejenigen, die ich als Hörbücher kenne, haben mich, von ein oder zwei Ausnahmen mal abgesehen, in dieser Hinsicht nie enttäuscht. Bei Hörspielen ist das immer so eine Sache, denn nicht immer können die Macher dieser Hörspiele den Schrecken einer Originalvorlage Lovecrafts für die Hörmedien/die Hörerschaft greifbar/spürbar machen. "In den Mauern von Eryx", der 71. Midnight Tale, deren Originalvorlage ich nicht kenne, ist leider so ein Beispiel. Erzählt wird die Geschichte von Kenton Stanfield, der auf einem anderen Planeten nach Kristallen sucht, mit denen die Energieversorgung auf der Erde gesichert werden kann. Der Klappentext erklärt, mit welchen Problemen er sich dabei herumschlagen muss. Die Handlung wird in mehreren Zeitsprüngen erzählt, und genau das ist, wie ich finde, auch das Manko der Geschichte. Die einzelnen Szenen sind viel zu kurz und wechseln demnach für meinen Geschmack etwas zu flott, um bei mir wirklich Stimmung oder Interesse zu wecken. Das finde ich sehr schade, denn aus dem Stoff hätte man wesentlich mehr machen können, da dieses Thema als solches nicht uninteressant ist. Bei "Der Erlkönig", der 70. Folge der "Midnight Tales", hat man sich für die Story, die auf zwei Zeitebenen erzählt wurde, mehr Zeit gelassen, wodurch sie auch sehr atmosphärisch erzählt werden konnte.

Sprecherleistung:

Hier habe ich mich sehr über das Mitwirken von Wolfgang Pampel (u. a. die deutsche Synchronstimme von Harrison Ford und Larry Hagman) gefreut, da er im Hörspielbereich noch nicht so häufig eingesetzt wurde. Da fallen mir nur die Lovecraft-Serie eines anderen Labels, sowie einige Folgen von John Sinclair ein, wo er als Erzähler eingesetzt wurde. Darum war es großartig, ihm hier lauschen zu dürfen, obwohl er nicht die Hauptrolle sprach. Aber auch alle anderen Sprecher haben einen sehr guten Job gemacht.

Gute Untermalung:

Der Sound war stets gut gewählt, sodass man in der Basis, auf dem Planeten und in den Mauern von Eryx als Hörer stets mit der entsprechenden Soundkulisse bedacht wurde. Die Musik wurde öfters zur Abgrenzung der einzelnen Szenen verwendet.

Mein Fazit:

"Midnight Tales" 71 weist zwar eine gute Grundstory mit entsprechender Untermalung auf, aber wegen des schnellen Szenenwechsels geht leider eine Menge Atmosphäre verloren.

Sprecher:

• Kenton J. Stanfield - Matthias Hoff
• Marshall Miller - Wolfgang Pampel
• Dana Manners - Judith Steinhäuser
• Frederick N. Dwight - Johannes Quester
• Computerstimme - Pia-Rhona Saxe
• Nachschub-Offizier - Sebastian Fitzner
• Host - Peter Flechtner
• Credits - Alex Bolte

Dramaturgie: Christoph Piasecki

Buch: Julie Hoverson, nach der Geschichte „In the walls of Eryx“ von H.P. Lovecraft

Deutsche Übersetzung: Thomas Rippert

Regisseur, Produzent & Schnitt: Christoph Piasecki

Musik: Michael Donner, Scott Lyle Sambora

Sounddesign & Mastering: Tarek Khalf

Design & Illustration: Alexander von Wieding

Produktion & Vertrieb: Contendo Media GmbH