Midnight Tales
Folge 20 - Clara gegen Tod und Teufel
Laufzeit: ca. 44 Minuten
VÖ-Form: Digital
Produktion & Vertrieb: Contendo Media GmbH
VÖ: 26.06.2020
Klappentext:
Um ihre Familie zu schützen, legt sich die ordinäre alte Clara mit ganz besonderen Herren an und zeigt ihnen, wo beim Teufel der Dreizack hängt.
Was passiert in "Clara gegen Tod und Teufel?"
Contendo lässt uns am Leben der an den Rollstuhl gefesselten und somit
pflegebedürftigen alten und auch ordinären Clara teilhaben, die gleich mit mehreren Problemen zu kämpfen hat. Nicht nur dass sie einen Großteil ihrer Zeit im Krankenhaus verbringen muss und eine ihrer Töchter sie gänzlich in einem Pflegeheim unterbringen möchte, sie muss sich auch etwas einfallen lassen, um ihre zweite Tochter vor deren gewalttätigen Mann zu beschützen. Hierzu kennt sie allerdings die richtigen Leute, die diesem Mann mit schlagkräftigen Argumenten beikommen können. Und dann gibt es noch den Tod sowie den Teufel, die sich beide, jeder aus eigenen Beweggründen, für die alte Clara interessieren. Aber die abgebrühte Clara wäre nicht Clara, wenn sie es
nicht schaffen würde, einen der beiden für ihre Pläne einzuspannen ...
Meine Meinung:
Viel mehr möchte ich über das Hörspiel nicht schreiben, um größere Spoiler zu vermeiden. Aber auch diese Folge der "Midnight Tales" ist wieder ein Beweis für die Vielseitigkeit der Reihe. Die Geschichte lockt mit einem sehr dramatisch klingenden Titel, aber wer aufgrund des Folgentitels einen spannenden Thriller oder gar eine Gruselstory erwartet, könnte schnell enttäuscht werden, da sich die vorliegende Midnight Tale selbst nicht zu ernst nimmt. Mit "Clara gegen Tod und Teufel" versteht es Contendo Media gekonnt, das Zwerchfell der Hörer in Mitleidenschaft zu ziehen und als Hörer kann man sich nicht entscheiden, ob man die alte Clara, die eine Vorliebe für Brownies ganz besonderer Art hat, wegen ihrer ordinären Art, hassen oder lieben möchte ...
Sprecherleistung:
Hier ist allen voran Katja Brügger als Clara zu erwähnen, die Hörspielhörern wohl vielen durch die Macabros-Hörspiele von Europa aus den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts bekannt sein dürfte, oder auch als Irene Reuchlin aus den Dorian-Hunter-Hörspielen von Zaubermond. Aber natürlich hat sie auch noch in anderen Hörspielproduktionen mitgewirkt und ist auch als Synchronsprecherin aktiv.
Als der Tod ist Bert Stevens zu hören, der mit seiner sonoren und markant klingenden Stimme äußerst passend besetzt ist.
In der Rolle des Teufels dürfen wir Thomas Balou Martin lauschen, dessen Stimme hierfür ebenfalls sehr gut geeignet ist und mir deshalb gleichermaßen gut gefallen hat.
Auch über Kirstin Hesse habe ich mich sehr gefreut und finde es schade, dass ihre Rolle als Jemma recht klein ausgefallen ist.
Selbiges gilt für Martin Sabel, der hier Jemmas prügelnden Ehemann spricht und leider gleichfalls nur einen kleinen Auftritt hat.
Sounddesign und Musik:
Die Musik wird stehts zur Abgrenzung einzelner Szenen eingesetzt und ist, wie auch das Sounddesign, gewohnt routiniert auf das Hörspiel zugeschnitten.
Mein Fazit:
"Clara gegen Tod und Teufel" ist eine ganz wunderbare Folge der "Midnight Tales", die mehr die Lachmuskulatur als die Nerven beansprucht. Wer sich darauf einlässt, wird nicht enttäuscht werden. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung.
Zusatzinfo:
Von den Folgen 16 / 20 hat mir Folge 18 am besten gefallen, allein schon wegen ihrer außergewöhnlichen Erzählweise. Ich möchte jedoch auch erwähnen, das dies, wie bei einer Rezension üblich, ebenfalls eine subjektive Meinung ist und das Kaufverhalten der Leser keinesfalls beeinflussen soll.
Sprecher:
Dramaturgie, Regisseur, Produzent & Schnitt: Christoph Piasecki
Buch: Julie Hoverson
Übersetzung: Thomas Rippert
Musik: Michael Donner, Scott Lyle Sambora, Alexander Schiborr und Konrad Dornfels
Sounddesign: Erik Albrodt
Design & Illustration: Alexander von Wieding
von Andreas Nauber
26. Juni 2020