MARK BRANDIS RAUMKADETT - 9 – Endstation Pallas

MARK BRANDIS RAUMKADETT

 9 – Endstation Pallas

FOLGENREICH / UNIVERSAL FAMILY

CD-Cover Mark Brandis Raumkadett 9 – Endstation Pallas

„Also, die Pallas-Station war mal zur Forschung gebaut worden. Mit unfassbar viel Geld aus einem Forschungsfundus. Aber als man entdeckt hat, dass das hier gefundene Mineral instabil wurde, so wie es auf die Erde kam, war der große Betrieb schnell vorbei. – Welches Mineral? – Weiß ich nicht. Irgendwas, was damals wichtig war. Ich bin sicher, die Republiken sind genauso wenig an dem Ding hier interessiert wie wir, aber es ist nun mal unser Stückchen Irgendwas im großen Nichts innerhalb eines halb hohlen Asteroiden und nicht deren Stückchen Irgendwas. Ach, egal. Ihr sollt das Ding bewachen. Macht euch einen ruhigen Monat und freut euch dran, dass ihr nicht an irgendeiner Front seid.“

 

Es herrscht Krieg zwischen der Union und den Vereinigten Orientalischen Republiken. Die jungen Raumkadetten Mark Brandis und Rodrigo Rojas sollen eine ehemalige Forschungsstation auf dem Asteroiden Pallas bewachen. Eigentlich stellen sich die beiden auf ein, zwei langweilige Monate ein, doch dann erfährt Mark, dass das Institut Justitia bei einem Raketenangriff vollständig vernichtet wurde. Damit ist seine Lebensversicherung in Form einer Zeugenaussage über den Mord an Präsident Bähler zerstört, und die Angst, dass ihn die Attentäter aus dem Weg räumen werden, holt ihn wieder ein… Mark wird klar, dass er die Hintergründe der Tat aufdecken muss, um die drohende Gefahr zu bannen. Da trifft er eine schwerwiegende Entscheidung, die ihn sein ganzes Leben lang beschäftigen wird. Auch als moralischer Mensch wird er sich auch später noch die Frage stellen: „Wie weit darf man gehen, um ein Verbrechen aufzuklären?“

 

Irgendwie scheint es Mark nicht gegönnt zu sein, mal in Ruhe einen scheinbar einfachen Auftrag auszuführen. Selbst die auf den ersten Blick unspektakuläre und langweilige Bewachung eines alten Asteroiden wird für ihn zum Abenteuer und zu einer persönlichen Herausforderung. So darf man als Hörer sehr gespannt sein, ob die Pallas für Mark auch zu seiner persönlichen Endstation wird.

 

Doch bis es soweit ist, bis das große Finale dieser Folge eingeleitet wird, erfährt man als Hörer erst mal etwas über Marks Beweggründe, Raumfahrer zu sein. Über das, was ihn beschäftigt, was ihn ausmacht. Der wunderbare Nebeneffekt an diesen Sequenzen: der Neueinsteiger erhält so eine kurze Übersicht, warum das Institut Justitia so wichtig für Mark ist. Doch auf für den „erfahrenen“ Brandis-Fan gibt es hier etwas Neues. Wir lernen im Laufe der Folge einen ganz anderen Mark kennen. Jemanden, der erwachsen geworden ist, der zupacken und handeln kann – auch wenn dies Folgen hat.

 

Und genau das ist es auch, was diese Serie ausmacht. Das wunderbare Spiel von Erzählung und Action, von erzählter Vergangenheit und aktueller Gegenwart, und auch von persönlicher Note und äußerlichen Einflüssen, denen die Hauptperson immer wieder unterliegt. Oft mit Gedankenanstößen für den Hörer, welche hier und dort nur angedeutet werden, aber dennoch so bedeutungsvoll sein können. Es entsteht ein wunderbares Hörspiel mit einer anspruchsvollen Spannungskurve für alle Altersklassen, für Actionfans genauso wie für Science-Fiction- und Abenteuer-Liebhaber.

 

Wunderbar und äußerst hörenswert ist selbstredend auch wieder einmal die Machart dieser Folge. Hier stimmt alles bis ins kleinste Detail. Die äußerst dezente und oft kaum wahrnehmbare musikalische Untermalung von Gesprächen, die akustische Inszenierung der Weite des Weltraums, die bis ins kleinste Detail durchdachten Hintergrundgeräusche oder auch nur sensorisches Rauschen. Das ist wahrlich Hörspiel-Kunst, welche mit der stets spannenden Story wieder einmal ein tolles Gesamt-Kunstwerk ergibt. Ein Kunstwerk, das Lust auf mehr macht. Ein Kunstwerk, das begeistert und fasziniert.

 

Mein Fazit:

Wieder einmal eine großartige Folge um den jungen Raumkadetten. Eine Folge voller Spannung und mit enormem Suchtfaktor. Ich freue mich schon auf die Nummer 10, in der Hoffnung, dass dies noch lange nicht die Endstation für den sympathischen Raumkadetten ist.


Mareike Lümkemann

 

9. Juli 2016