MARK BRANDIS
30 – Planetaktion Z
FOLGENREICH
„Logbuch der Florence Nightingale, 24. Dezember 2136: Zwei Tage lang suchten wir in Spiralschleifen das Raumgebiet nach Anzeichen von Ionenantrieben ab und warteten auf einen Notruf. Die Einsatztruppe ist bisher nicht eingetroffen. Nach allen Berechnungen über Luft und Wasservorräte der Dinghies sollten die Besatzungsmitglieder der Dinghies inzwischen erstickt oder verdurstet sein. Beweisen kann ich es nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Barrakuda ohne ein Ziel verlassen haben. Ich habe die Suche abgebrochen und die Nightingale auf Heimatkurs gesetzt. “
2136: Ein Notruf hat den Raumnotrettungskreuzer »Florence Nightingale« zur »Barrakuda« geführt. Im leeren Luxuskreuzer entdeckt Vormann Grischa Romen Spuren eines Verbrechens, das er sich nicht erklären kann. Als er zur Erde zurückkehrt, stellt er fest, dass sich das politische Klima der Union inzwischen verändert hat. Bereits ausgerottet geglaubte Fremdenfeindlichkeit ist wieder aufgeflackert, und bald muss der stolze Tzigan um sein Leben fürchten…
Bei dieser Folge steigt man direkt im Geschehen ein. Ohne Erklärungen oder Einleitungen begleitet der Hörer Grischa Romen und seine Crew zu einem Einsatz. So beginnt diese Episode entsprechend spannend. Genau wie die Raumnotretter weiß auch der Hörer nicht, was ihn hier erwartet und fiebert von Anfang an mit den Akteuren mit. Die Spannung wird regelrecht zelebriert. Und dies wird wie so häufig bei Mark Brandis mit äußerst simplen aber effizienten Mitteln so gut umgesetzt, dass man sich diesem Hörgenuss kaum noch entziehen kann. Klingt einfach, gelingt aber bei Weitem nicht jedem anderen Hörspiel. Doch bei Brandis verstehen die Macher ihr Handwerk.
Und genau das ist das Schöne an auch dieser Produktion aus dem Hause INTERPLANR – man weiß einfach, was man bekommt. Eine spannende, gute Story, perfekt inszeniert und gekonnt verpackt. Stets mit großartigen, bekannten Sprechern und einer wirklich grandiosen Geräuschkulisse. Die Macher von Mark Brandis beweisen wieder einmal aufs vortrefflichste, dass „bodenständig“ keineswegs langweilig sein muss und ein hohes Niveau auch durchgehend gehalten werden kann.
Auch musikalisch ist „Planetaktion Z“ wieder ein wahrer Ohrenschmaus. Die dezente Hintergrundmusik sorgt zum einen für die nötige Spannung, zum anderen wird durch sie die endlose Weite des Weltalls verdeutlicht. Oftmals ist nur ganz, ganz leicht im Background etwas zu hören, fast nur ein Rauschen, welches je nach Situation und Bedarf lauter oder leiser wird oder sogar regelrecht anschwillt. Grandios! Ebenso sind auch die namhaften Stimmen perfekt abgemischt. Mit einem leichten Schall oder Echo werden auch hier wieder die immensen Dimensionen deutlich, in denen Mark Brandis und seine Freunden agieren.
Bemerkenswert bei Brandis ist auch das Händchen für aktuelle Themen. Oft weisen Story oder angrenzende Handlungsstränge erstaunliche Parallelen zu aktuellen Begebenheiten unserer Gegenwart auf. Diese sind jedoch geschickt eingebaut – ohne zu langweilen oder den Zeigefinger zu sehr zu erheben. Zum Nachdenken wird man unterschwellig dennoch animiert. Respekt!
Mein Fazit:
Mark Brandis ist und bleibt eine Serie, auf die man sich zu Recht immer wieder freuen kann und die hohen Erwartungen regelmäßig erfüllt!
Mareike Lümkemann
28. Januar 2015