Küstenkrimi: Mühlenmord Teil 2

Marc Freund

Mühlenmord Teil 2

Contendo Media

Gesamtspielzeit: ca. 73 Minuten

VÖ-Form: Digital

VÖ: 25.06.2021

CD-Cover Küstenkrimi - Mühlenmord Teil 2

"Volker Wagenknecht stemmte nacheinander die beiden großen, steinernen

Bodenplatten hoch und lehnte sie gegen die Wand. Die Lichtkegel ihrer Taschenlampen geisterten über das frische Erdreich als der junge Mann nun mit einem Spaten zu arbeiten begann. Wieder verstrichen mehrere Minuten. - Wie weit noch? - Die Grube ist schon viel zu tief."

 

Die Familiengeschichte der Wagenknechts aus Angeln ist geprägt von einem grausamen Verbrechen. Walter Wagenknecht kann nicht verhindern, dass sich die Geschichte auf dramatische Weise wiederholt. Er und seine Kinder Hannah und Volker sehen sich mit einem Mal mit einem blutigen Mord konfrontiert. Zusammen treffen sie eine folgenschwere Entscheidung. Ein Kampf ums Überleben beginnt.

 

Endlich geht es weiter

Der erste Teil vom Mühlenmord hat mich ja bereits hellauf begeistert, um so glücklicher bin ich, endlich zu erfahren, wie es mit den Wagenknechts und ihrem Mühlenprojekt weitergeht. Ob sie sich erfolgreich gegen den Erpressungsversuch behaupten können? Oder werden sich die Schatten der Vergangenheit auf die gesamte Familie legen? Ohne jetzt groß zu spoilern, möchte ich mich daher gerne der Aussage des Klappentextes anschließen: Die Geschichte wiederholt sich auf dramatische Weise. Doch damit nicht genug, die Familie erhält zudem unangenehmen Besuch von der Hamburger Unterwelt und Tochter Hannah kommt hinter weitere Geheimnisse der Familienhistorie…

 

Rasante Story

Rasant ging es auf jedem Fall schon im ersten Teil zu, doch der zweite Teil setzt diesbezüglich noch mal gehörig einen drauf. Ja, die Ereignisse überschlagen sich gerade zu. Dem kritischen Hörer mag das vielleicht an der einen oder anderen Stelle zu viel sein, ich für meinen Teil finde, es ist alles noch im grünen Bereich. Verworren ja, aber durchaus noch glaubwürdig. Ich empfehle sogar den Kritikern (falls es die überhaupt beim Küsten-Krimi gibt): Hört einfach noch einmal. Beim erneuten Hören hat mir die Geschichte noch besser gefallen.

 

Glaubwürdig und authentisch

Dies liegt natürlich wie immer auch an der großartigen Besetzung. Eckart Dux ist wieder ein ganz wunderbarer und extrem authentischer Walter Wagenknecht, dem seine „Familie“ in Sachen Glaubwürdigkeit der Sprecher in wirklich nichts nachsteht. Uta Dänekamp und Robert Frank als seine Kinder agieren ebenfalls ohne jegliches Over-Acting und sorgen so für einen spannenden und realistischen Hörgenuss. Was mich zudem besonders gefreut hat, ist, dass Heidi Schaffrath als Christine Boeck mehr Raum als im ersten Teil erhält. Ich mag ihre unverwechselbare Stimme, ihre Klangfarbe, mit der sie wirklich jedes Hörspiel zu bereichern versteht.

 

Story vom Freund

Storytechnisch bedient man sich mit dem Mühlenmord erneut einer Geschichte von Marc Freud, der ja schon für diverse Vorlagen bei den Contendo-Produktionen verantwortlich ist. Und wie schon kurz erwähnt, ist diese Story eine ganz besondere, wartet sie doch mit sehr viel Action und Überraschungen auf. Wenn das Ende zumindest in Teilen vielleicht schon erahnbar ist, so endet es doch mit einem Knall, den ich in dieser Form nicht erwartet hätte. Aber bevor ich hier zu viel vorwegnehme, gilt auch an dieser Stelle wieder: Auf jedem Fall selbst hören.

 

Sound

In Sachen Sound passt hier auch wieder alles. Das Team, das Contendo-Chef Christoph Piasecki um sich versammelt hat, hat auch in dieser Produktion bestens abgeliefert und sorgt in Mühle und Museum, Haus oder Auto für bestes Kopfkino – natürlich inklusive maritimen Flairs.

 

Mein Fazit:

Ein gelungener zweiter Teil, der es schafft, den hohen Spannungsbogen des ersten Teils beizubehalten. Dabei überzeugt Folge sieben der Küstenkrimi-Reihe erneut mit vielen spannenden Momenten und realistischen Charakteren, die dank der ebenso realistisch agierenden Sprecher auf ganzer Linie überzeugen und dem Hörer, da bin ich mir sicher, noch lange nach dem Hören im Ohr bleiben werden…


Mareike Lümkemann

 

03.07.2021