Marc Freund
Knickgeflüster Teil 2
Contendo Media
Gesamtspielzeit: ca. 61 Minuten
VÖ-Form: Digital
VÖ: 19.03.2021
"Anne liegt am Boden. In einer Lache aus Erbrochenem. Ich bin bei ihr und im ersten Augenblick unendlich erleichtert, dass sie noch atmet. Beiläufig blicke ich mich um. Auf dem Küchentisch steht eine Flasche mit einem Rest Wodka. Eine leere Flasche liegt am Boden, der übersäht ist mit Glassplittern. Einer davon dringt mir ins Knie, während ich mich um Anne kümmere. Ich bringe sie in die stabile Seitenlage.“
Die Jagd nach dem Mörder, der an der Ostsee-Steilküste sein Unwesen treibt, geht weiter. Doch noch bevor Klarheit in den Fall gebracht werden kann, geschieht ein weiterer Mord. Die Ereignisse beginnen zu eskalieren.
Es geht direkt weiter
Endlich geht es mit dem Knickgeflüster weiter. Erwähnte ich schon mal, dass Cliffhanger total gemein sind? Dies kann uns mit dieser Folge zum Glück nicht geschehen, denn dies ist der zweite und somit finale Teil vom Knickgeflüster.
Dafür geht es mit den ersten Klängen dieser Folge nahezu nahtlos weiter – keine großen Erklärungen, kein Rückblick, der Hörer befindet sich direkt wieder mitten im Geschehen. Und genau dies zieht sich auch durch die ganze Folge, den „Geschehen“ gibt es hier einiges. So viel passiert hier, dass einem der erste Teil rückblickend sogar sehr ruhig erscheint.
Die Ereignisse überstürzen sich
Als Hörer erleben wir das zaghafte aber dennoch bestimmte Annähern von Hark und Meike, wir erleben einen nicht mehr so demütigen Maler Kohn und auch bei den Packulat-Brüdern wird einiges an Action geboten. Und, als hätten wir es mit dem Ende von Teil eins nicht schon geahnt, auch Harks Sohn Marten wird noch eine tragende Rolle zu Teil… Die Ereignisse scheinen sich zuweilen zu überstürzen und der Baugeologe Hagendorn ist schließlich sogar persönlich betroffen. Ob es dem angehenden Liebespaar dennoch gelingen wird, die Polizei zu unterstützen und den Mord an der jungen Frau aufzuklären?
Großartiges Kopfkino dank toller Sprecher
Wie auch schon im ersten Teil wird dem Hörer hier großartiges Kopfkino geboten. Die Sprecher (allen wieder voran Mark Bremer mit seiner unglaublich charismatischen Stimme) leben ihre Rollen, so dass man sofort ein Bild von den entsprechenden Akteuren im Kopf hat. Insbesondere läuft zum Beispiel auch Wolfgang Bahro mit seiner „Berliner Schnauzte“ zu Höchstform auf und versteht es, dem Hörer ein Bild von seiner Person zu suggerieren, welches nur noch entfernt an einen Anwalt aus einer bekannten Vorabendserie erinnert. Die Person Dirk Hoffmann wird erneut von Oliver El-Fayoumy gesprochen, der ebenfalls eine großartige „Entwicklung“ seiner Person transportieren kann.
Spannende Atmosphäre
Die einnehmende und spannende Atmosphäre dieser Folge entsteht einmal mehr durch ein großartiges Soundkonzept, für das erneut Tom Steinbrecher verantwortlich ist. Geräusche und Musik sorgen für eine authentische (winterliche) Stimmung, welche perfekt in diese Jahreszeit passt. Spannung und Überraschungsmomente verfeinern den Hörgenuss, so dass dem Hörer hier ein großartiger Küstenkrimi geboten wird.
Winter-Cover
Erwähnenswert ist an dieser Stelle sicherlich auch das ansprechende Cover vom „Knickgeflüster“, das mit der Winterlandschaft schon eine gewisse Kälte, eine gewisse Spannung ausstrahlt…
Mein Fazit:
Die Kombination Contendo Media/Marc Freund ist wie immer bestens gelungen. Erneut wurde eine spannende Story in ein bestens konzipiertes Hörspiel integriert, das Krimi- und Hörspiel-Fans gleichermaßen begeistern und in den Bann ziehen kann.
Mareike Lümkemann
13.02.2021