Das Haus der Toten
Jack Turner Hörspiele
Gesamtspielzeit: ca. 50 Minuten
VÖ: 23.06.2023
Empfehlung: ab 16 Jahren
„Und seit dem Tag weiß ich, dass dieser ganze okkulte Kram, den ich alle die Jahre gesammelt und in Romanen verarbeitet habe, doch stimmt. Dass es diese Zwischenwelt voller Dämonen wirklich gibt. Und dass ich mich gründlich geirrt hatte, dass alles nicht ernst zu nehmen. Jetzt hatte ich die Quittung. Die Suche nach einem Ausweg für den Dämon, der mir meine Frau entführt hatte, war wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen. Ich fand in der Bibliothek die Tagebücher des McMonroe und bekam dadurch grobe Hinweise, kleine Tipps. Aber keine eindeutige Richtung. Tja und das ist jetzt ziemlich genau fünf Jahre her!"
Klappentext:
Eigentlich haben die Journalistin Tina Rainford-Stevens und der Forscher Gunnar Larsson den renommierten Professor George MacDonald in seinem Herrenhaus am Rande Schottlands zu Rate gezogen, um mehr über das unheimliche Buch „Imperamertum“ herauszufinden. Doch schon bald wird Tina von finsteren Visionen heimgesucht und auch der Professor scheint ein dunkles Geheimnis zu hüten. Als sich das Blatt wendet, wird aus der beschaulichen Forschungsreise unversehens ein Kampf um Leben und Tod.
- Der 4. Teil der Gruselserie –
Abenteuer in Schottland
Weiter geht es mit den unheimlichen Abenteuern der Journalistin Tina Rainford-Stevens und dem Forscher Gunnar Larsson. Die beiden reisen nach Schottland. Sie hoffen, dass ihnen der renommierten Professor George MacDonald helfen kann, mehr über das unheimliche Buch „Imperamertum“ herauszufinden. Doch anscheinend arbeitet der Professor nicht mehr nur rein wissenschaftlich. Und dann sind da auch noch Tinas Albträume, welche immer wieder Parallelen zur Wirklichkeit aufweisen. Sind sie hier wirklich gut aufgehoben?
Nachdem mich TUAKA sehr begeistert hat, bin ich Fan von Tina und Gunnar. Ich mag ihre Abenteuer, die gleichermaßen über einen schönen, klassischen Grusel wie Horror-Elemente verfügen. Dass manch eine Szene dabei etwas vorhersehbar ist, stört keineswegs. Hier ist es wie im Horror-Film, man will ja den Schauder und freut sich, dass der Grusel kommt.
Die Story ist spannend und Rückblicke werden nicht erzählt, sondern ebenfalls als „Echt-Szenen“ präsentiert. Dies sorgt sowohl für Abwechslung wie für Verständnis.
Sprecher
Ebenfalls erwähnenswert ist das Sprecher-Konzept. Anstatt auf große und professionelle Stimmen der Synchron- oder Hörspielszene zu besetzen, greift man hier auf Namen der Musik-Szene zurück. Die Hauptfiguren Tina und Gunnar werden von Christin Winselmann (The Wimpers) und Gunnar Schroeder (Dritte Wahl) gesprochen. Mitunter merkt man ihnen hier und da noch an, dass sie noch nicht über die Qualitäten hauptberuflicher Spreche verfügen. Dies stört aber den Hörgenuss nicht, macht ihn im Gegenteil hier und da sogar authentischer.
Wer mit diesen musikalischen Namen nichts anfangen kann, dem ist aber sicherlich Henning Wehland ein Begriff. Der Frontman der H-Blockx ist zudem aus diversen TV-Formaten bekannt und spricht hier Professor MacDonald. Ich finde, er macht diesen Job richtig gut.
Sound und Stimmung
Soundtechnisch erhalten wir hier ein solides Hörspiel. Dumpfe Stimmen hinter einer Tür spielen mit den Perspektiven, das Geräuschkonzept ist passend konzipiert und überzeugt mit knatschenden Türen oder dem Blättern von Papier gleichermaßen wie mit dem passenden Hall auf den Stimmen. Wir bekommen hier keine Blockbuster-Sounds auf die Ohren geknallt, das Kopfkino kann sich aber auch so wunderbar entfalten. Dank der vergleichsweisen reduzierten Klänge bekommt das Hörspiel sogar manchmal Arthouse-Feeling, was die Produktion zu einem besonderen Hörgenuss macht, zumal auch die musikalischen Einspieler wohl platziert und stimmungsvoll-reduziert sind.
Mein Fazit:
Wer auf Grusel-Geschichten mit Horror-Elementen und Stimmen aus der Musik-Szene steht, der ist bei den Abenteuern von Tina Rainford-Stevens und Gunnar Larsson genau richtig. Für noch mehr Hörgenuss sollte man allerdings die Folgen in der korrekten Reihenfolge hören – dann macht auch der finale Spruch am Ende einer jeden Produktion noch mehr Freude.
Es sprechen:
Mareike Lümkemann
21.06.06.2023