JACK SLAUGHTER – TOCHTER DES LICHTS
14 – Draculas großes Comeback
FOLGENREICH
„Auf dem entweihten Friedhof im gruseligen Keller der Beautyfarm liegt Alvin Alucard (sic) auf den Knien im Staub vor Graf Dracula, der nun wieder untot unter den Lebenden wandelt. Und Sunset scheint dem Grafen bereits verfallen zu sein. – Ich bin unwürdig, Meister. Ich bin unwürdig. – Ja, das bist Du Sklave. Friss ruhig noch ein bisschen Dreck zu meinen Füßen!“
Das kommt davon, wenn man Dracula verschont
Die Großmutter von Jack Slaughter, einst ebenfalls eine Tochter des Lichts, versäumte es vor gut 100 Jahren, den gefürchteten Grafen Dracula „ordnungsgemäß“ zu beseitigen. War sie, so wie viele andere Frauen auch, seinem Charme doch zu sehr erlegen. Doch jetzt erwacht der Vampir mit Hilfe von Beautyfarmbesitzer Alvin Alucard wieder zum Leben und ihn dürstet nach jungen, schönen Mädchen. Nun ist es mal wieder an Jack, der aktuellen Licht-„Tochter“, zusammen mit seinem Freund Tony Bishop und der Parapsychologin Dr. Kim Novak gegen das aufkeimende Böse in Jacksonville anzugehen und den Blutdurst des rumänischen Vampirs zu stoppen. Hingegen bei Professor Doom kommt leider keine „Wir-Zerstören-Die-Ganze-Welt-Stimmung“ auf, denn er muss sich mit viel größeren Problemen auseinander setzten: ein eingewachsener Zehennagel bringt ihn fast zur Weißglut…
Klasse Horrorkomödie
Dem Hörer wird hier eine Horrorkomödie geboten, die vor Komik und kreativen Einfällen nur so sprudelt. Wie könnte man es sich sonst erklären, dass ein Mann als Tochter des Lichts mit einer Barbiepuppe (“Ponytail Nr. 1″) bewaffnet gegen das Böse angeht? Mit Hilfe seiner Freunde und seiner toten Grandma, die ihm regelmäßig im Traum erscheint, kämpfen Jack und seine Freunde erfolgreich gegen Monster, Vampire und andere Dämonen.
Klasse Sprecher
Wie fast alle derzeit auf dem Markt befindlichen (namhafte) Hörspiele, greift man auch bei dieser Produktion auf bekannte (Synchron-)Sprecher zurück. So wird man in der Stimme von Professor Doom zum Beispiel sehr schnell K. Dieter Klebsch erkennen, der u.a. auch dem TV-Arzt Dr. House seine markante Stimme leiht. Und David Nathan, der Tony Bishop verkörpert, wird bis auf wenige Ausnahmen regelmäßig für die Synchronisation von Johnny Depp verpflichtet. Die Dialoge sind unterhaltsam und durch den einen oder anderen Spruch („Nein danke, Du Convention-Teilnehmerin. Du siehst ganz schön blass und krank aus.“) wird das gesamte Horror-/ Splatter-Genre auch mal gerne ein bisschen auf die Schüppe genommen. Langeweile kommt bei diesem Hörspiel garantiert nicht auf. Aber nicht nur die Sprechstimmen sind hochkarätig besetzt. Auch die anderen Geräusche und die musikalischen Untermalung, für die Andy Matern verantwortlich zeichnet, sorgen die für ein großartiges Kopfkino.
Ein Blick ins Booklet lohnt sich
Erwähnt werden sollte auf jedem Fall noch das Booklet. Hier findet der interessierte Hörer, oder in diesem Fall der Leser, passend zum Vampir-Mythos dieser Folge ein Essay zum Thema Knoblauch. Unter dem Motto „Zähneputzen zwecklos“ wird man aufgeklärt, unter welchen Umständen diese stark riechende Pflanze doch noch lebensrettende Eigenschaften hat.
Mein Fazit:
Manch einer mag sich vielleicht fragen, was das Ganze soll? Ein Mann als eine Tochter des Lichts, ein Dämon dessen größte Sorge seine eingewachsenen Fußnägel sind und ein wiederauferstandener Graf Dracula… Ich erkläre es gerne: Dies ist allerfeinste Hörspielunterhaltung in Form einer Horrorkomödie für alle, die sich und unsere Jackie Slaughter nicht ganz so ernst nehmen. Das tut er, äh sie nämlich selber auch nicht! Ganz im Gegensatz zu seinen, äh ihren Feinden. Die sollten dies nämlich besser tun!!!
Mareike Lümkemann
8. Juli 2011