Vampire auf Amrum

 

Vampire auf Amrum

Erik Albrodt

Contendo Media

Gesamtspielzeit: 77 Minuten

Altersempfehlung ab 16 Jahren

VÖ: 23.07.2021

CD-Cover Vampire auf Amrum

„Mann, Hauke! Da drin liegt einer. – Mach keinen Scheiß. Tatsächlich, verfluchter Mist. Son Schiet. Is verrammelt. – Och, komm. Geh mal beiseite. – Was, was hastn vor? Du willst doch wohl nicht etwa…?! – Meine Güte, wir müssen ihm doch helfen. Und zwar schnell. – Aber du kannst doch nicht… Jan! – Au! Oh, Scheiße. Ahhh, Kacke, Mann. Das tat weh. – Mensch, das ist Sicherheitsglas, du Döspaddel. Denkst du, der hat sein Haus nicht gesichert, oder was? Das kriegst du doch so nicht auf. – Von wegen Döspaddel. Selber Döspaddel. Ah, ah… Aber, aber wir müssen doch was tun? Der stirbt uns da drin…“

 

Der Sommer geht zur Neige, die Saisongäste verlassen Amrum. Eigentlich sollte jetzt auch auf der Inselpolizeistation die Hektik des Alltags nachlassen. Doch der Fund einer Blutspur sorgt für Aufruhr. Als dann die erste blutleere Leiche auftaucht, ist das kriminalistische Gespür der Insel-Sheriffs Jan Boysen und Hauke Panten gefordert! Haben sie es etwa mit Vampiren auf Amrum zu tun?

 

Trügerische Ruhe auf Amrum

Zurzeit ist es ruhig auf Amrum – so ruhig, dass die beiden Insel-Polizisten Jan Boysen und Hauke Panten gleich Feuer und Flamme sind, als das Telefon klingelt und sich so Arbeit ankündigt. Doch dass dieser Anruf so blutige Folgen hat, das hätte keiner der beiden Beamten erwartet. Ihre Ermittlungsarbeit führt sie zu diversen Bewohnern der Insel, lässt sie mit der Postbotin – laut eigener Aussage ein wahres Bollwerk – aneinander rasseln und macht auch vor dem heimlichen Schwarm von Jan, der Supermarkt-Kassiererin Lucy Ohming, nicht Halt…

Welche Verbindung haben all die besuchten Insel-Bewohnter, all die Schauplätze? Welche Rolle spielt der reiche Alkoholiker und was hat es mit der mysteriösen Krankheit von Hilde Jensen auf sich? Fragen über Fragen, die die beiden Polizisten schnellstmöglich beantworten wollen…

 

Wunderbarer Charme und eine kurzweilige Story

Dass ich seit der ersten Folge ein Fan der Insel-Kimi-Reihe bin, lässt sich nicht leugnen. Dass aber diese Folge mit ihrem Charme, ihrem wunderbaren Witz und mit der spannenden und kurzweiligen Story mal so richtig begeistert, dass muss ich dennoch erneut erwähnen.

Während deutsche (TV-)Krimis häufig den Spagat zwischen Ernsthaftigkeit und Klischee insbesondere im Zusammenspiel mit Krimi und Spannung für mein Empfinden oftmals nicht schaffen, so gelingt dies im nunmehr 17. Insel-Krimi ganz ausgezeichnet. Die beiden Hauptakteure sind einfach echt, menschlich und kommen ganz ohne übertriebene Albernheiten aus. Man sieht das Team, das sich auch zwischenmenschlich ausgezeichnet versteht, sogleich vor dem inneren Auge und fiebert mit – insbesondere, wenn der schüchterne Jan zum ersten Date anbandelt. Ja, richtig gelesen. Sogar für die Liebe ist in dieser Produktion noch Platz.

Dabei kommt der Spannungsfaktor zudem an keiner Stelle zu kurz, geschweige denn, dass die Story zu abgedreht wird. Hier passt wieder mal alles: Von Story über Stimmung bis hin zum Sprecher!

 

Die Sprecher

Apropos Sprecher. Die liebenswerte Zurückhaltung des jungen Polizeibeamten Jan Boysen kann der Hamburger Tom Steinbrecher, welcher vielen Hörern sicherlich schon lange ein Begriff im Zusammenhang mit Sounddesign und Musik ist, wunderbar übertragen. Hier agiert er als Sprecher und man merkt ihm von Anfang bis Ende die Begeisterung an, wenn er endlich einmal „sprechen kann, wie ihm die Zunge gewachsen ist“.  

An seiner Seite agieren außerdem zum Beispiel Robin Brosch als sein Partner Hauke Panten, Ekkehardt Belle als Insel-Arzt, Sara Wegner als die heimliche Liebe Lucy oder auch Michael-Che Koch, welcher hier als ständig betrunkener Superreicher überzeugt.

 

Stimmige Story

Doch nicht nur die Sprecher brillieren in ihren Rollen. Wie schon erwähnt, ist auch die Story aus der Feder von Erik Albrodt wie gewohnt stimmig und durchdacht. Der leicht provokative Titel von Folge 17 präsentiert keineswegs eine abgedrehte Folge, sondern überzeugt mit ausgefeilten Charakteren, einer durchaus tiefgehenden Story bzw. solchen Beweggründen und natürlich auch blutigen und spannenden Elementen, die sich im großen Finale wunderbar zu einem großen Ganzen fügen.

 

Sound fürs Kopfkino

Dass Sound und Musik ebenfalls wieder stimmungsvoll inszeniert und durchdacht sind, versteht sich bei Contendo Media inzwischen von selbst. Nordisches Flair ist auch hier garantiert und einem gelungenen Kopfkino steht auch in dieser Folge nichts entgegen!

 

Mein Fazit:

Eine großartige Folge der Insel-Krimi-Reihe, welche mit großartigen Hauptpersonen und -sprechern sowie einer kurzweiligen und ausgeklügelten Story sämtliche Hörer begeistern wird.  


Mareike Lümkemann

 

28.07.2021