Insel-Krimi - Usedomer Requiem

Klappentext:

Vor zwei Tagen verkündete Patrick Janzen noch, dass er einem Mörder auf der Spur sei. Nun liegt ein erstes Opfer im Leichenschauhaus. Der junge Kommissar Konrad Resch beginnt die Ermittlungen im Hotel in dem das Opfer zuletzt Gast war. Er erhält dabei unerwartete Hilfe von einem bayerischen Touristen-Ehepaar und dem Ex-Freund des Opfers. Doch wessen Gespür ist wirklich kriminalistisch und wessen Wahrheit kriminell?

Bayern im Norden

Was für ein Insel-Krimi – wähnt man sich doch hier zuerst in Bayern, so dominant ist das bayerische Ehepaar, dass seine Flitterwochen auf Usedom nachholen möchte. Doch keine Sorge, schon bald ist man als Hörer auch auf Usedom angekommen und die gewünschte maritime Stimmung stellt sich ein.

Die Protagonisten werden mit viel Ruhe und Detailliertheit eingeführt und wir müssen nicht lange warten, bis ein Mord geschieht. Dann geht nicht nur bei den Akteuren das Ermitteln und Rätseln los, wer der Mörder sein könnte. Auch als Hörer nimmt man schnell „die Witterung auf“ und möchte ebenfalls dem Täter auf die Schliche kommen. Ob das gelingen wird?

Unterhaltsamer Spannungsbogen

Auch das Usedomer Requiem ist ein spannender Inselkrimi mit durchdachten Charakteren, einem unterhaltsamen Spannungsbogen und maritimer Stimmung. Mein einziger Wermutstropfen sind die beiden Bayern, die mir mit ihrem Dialekt ein bisschen viel waren. Das mag aber vielleicht auch daran liegen, dass mir diese Art zu Reden sehr fremd ist und ich mich im Nordischen mehr zu Hause fühle. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich die norddeutsche Mundart bei einem Insel-Krimi erwarte, sonst würde ich ja einen „Berg-Krimi“ hören.

Wie auch immer – auch die Bayern werden von bekannten Sprechern gesprochen. Pat Murphy zum Beispiel stellt mit dieser Rolle so unter Beweis, dass er sehr vielseitig in seiner Sprecherkunst ist. Vincent Fallow (als Kommissar), Bastian Sierich (Pianist), Maja Maneiro (Managerin) oder auch Christin Marquitan spielen ihre Rollen sehr realistisch und bescheren uns so einen tollen Hörgenuss.

Der Autor

Die Story stammt von Thorsten Beckmann. Wenn ich damit nicht falsch liege, ist es sein erster Insel-Krimi. Wie schon erwähnt, versteht er es, seine Figuren einzuführen und vorzustellen und ihre ganz besonderen Charakterzüge und Eigenarten herauszuarbeiten. Alle Rollen wirken auf mich sehr realistisch. Gelungen ist ihm auch der Spannungsbogen, der nicht nur den miträtselnden Hörer durchweg im Geschehen hält sondern auch so manche Überraschung in Bezug auf Täter und Ermittlungsarbeit bereit hält.

Geräusche

Die Geräuschkulisse ist ebenfalls authentisch. Egal ob im Hotel, während der Radtour oder auf dem Minigolfplatz – als Hörer wird man überall mit hingenommen und sieht Orte und Landschaften vor dem inneren Auge. Auch die Stimmung auf der Seebrücke transportiert die gewollten Bilder ins Kopfkino.

Mein Fazit:

Auf Usedom gibt es nicht nur Seebrücken, Urlaub und Musik sondern auch Mord und Eifersucht. Durchdachte Protagonisten sowie eine unterhaltsame Story mit einigen Überraschungsmomenten halten den Hörer hier von Anfang bis Ende vor den Lautsprechern und sorgen für einen gelungenen Hörgenuss.