Insel-Krimi - Todesschrei auf Ruden

 

Insel-Krimi

Todesschrei auf Ruden

Christoph Soboll

Contendo Media

Gesamtspielzeit: ca. 69 Minuten

Altersempfehlung ab 16 Jahren

24.02.2023

CD-Cover Insel-Krimi - Todesschrei auf Ruden

„Hast du eigentlich noch ein paar kurze Infos über die Insel? – Logo. Ich fasse kurz zusammen. Im 17. Jahrhundert wurde die Insel von Dänen und Schweden als Zollstation genutzt. In den 1860ern lebten einige Familien auf der Insel und es gab eine Schule, Wohnungen, zwei Fabriken und weitere Wirtschaften. Später wurde die Insel von einigen Sturmfluten heimgesucht, die vieles zerstörten und die Einwohnerzahl minimierten. Ruden wurde auch während des zweiten Weltkrieges als Vermessungsstation für Raketen genutzt und wurde in der DDR wiederum als Grenzsicherungsposten umgestaltet. – Danke, danke, danke, danke, Paul. Das war wirklich… - Ich bin noch nicht fertig. Etwas mehr Geduld bitte. – Och, Mann...“

 

Klappentext

Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung nimmt Jelena den einsamen Job als Inselwärtin auf der Naturschutzinsel Ruden an. Zunächst läuft alles gut. Mit dem Auftauchen fremder Leute bahnt sich jedoch auch das pure Böse seinen Weg an die Oberfläche. Ein Albtraum beginnt.

 

"Silberhochzeit" bei den Insel-Krimis

Auf nach Mecklenburg Vorpommern: Diesmal geht es zur „Silberhochzeit“ der Insel-Krimis auf die schöne, aber kleine Insel Ruden, welche in der Mündung des Peenestroms vor Usedom liegt. Mit nur 24 Hektar Fläche ist sei recht klein, aber nicht zu klein, als das keine Verbrechen auf ihr verübt werden könnten – auch wenn die Insel derzeit nicht bewohnt ist und „nur“ Tagesbesucher das Eiland besuchen können.

In unserer Geschichte steht für Jelena der Naturschutz im Vordergrund, als sie die Insel aufsucht. Als Inselwärterin kommt sie auf Ruden und muss zusammen mit ihrem Kollegen Paul schnell feststellen, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Als sie dann sogar blutige Nachrichten erhalten, ist es schon fast zu spät…

 

Nichts für schwache Nerven

Diese Geschichte aus der Feder von Christoph Soboll ist vergleichsweise blutig – und das hat nicht nur mit den Tierkadavern zu tun, welche Jelena und Paul auf Ruden entdecken. Nein, dieser Insel-Krimi hat (ohne zu viel vorweg zu nehmen) mehr als einen Todesfall zu bieten und zeigt dem Hörer schon mit den ersten Sequenzen, dass diese Geschichte nichts für schwache Nerven ist.

Mir, als eingefleischte Thriller-Freundin, hat der Ruden-Krimi sehr gut gefallen, tappt man als Hörer doch lange Zeit im Dunkeln, was oder wer auf Ruden sein Unwesen treibt und was die Beweggründe dafür sind.

 

Durchdachte Akteure

Die Akteure sind gut durchdacht und kommen durchweg authentisch daher. Mitunter was es mir persönlich ein bisschen viel Männer-Frauen-Klischee, aber das mag vielleicht auch im Ohr des Zuhörers liegen. Der Story hingegen hat es keinen Abbruch getan, zumal genau diese Szenen ja auch der Grund dafür sind, dass Jelena überhaupt auf Ruden gestrandet ist.

 

Spannung

Der Spannungsbogen ist optimal und die Ereignisse überschlagen sich zum Finale hin regelrecht, so dass man gut zuhören sollte.

Was mir sehr gut gefallen hat ist die Rudener-Stimmung, die perfekt rüberkommt. Auch wenn ich die Insel selber noch nicht besucht habe, konnte ich sie mir gut vorstellen und habe Szenen, Tiere oder auch den kleinen Hafen immer vor meinem inneren Auge sehen können. Meine nachträgliche Recherche belegt, so falsch hat mein Kopfkino gar nicht gelegen…

 

Sprecher

Die Sprecher-Riege ist in dieser Folge recht umfangreich, was dazu führt, dass man sich vielleicht erst einmal orientieren muss. Nagmeh Alaei als Jelena hat mir sehr gut gefallen, ebenso wie Toni Michael Sattler als Paul. Beide kommen so angenehm „unverbraucht“ daher, da ich ihre Stimmen noch nicht mit anderen Hörspiel-Charakteren verbinde. Rolf Berg hingegen ist ein toller alter Bekannter, der die optimale Besetzung für Kapitän Kroll ist. Katja Pilaski, Sascha von Zambelly, Rainer Denk, Marc Schülert oder auch Ann-Christin Blum möchte ich hier stellvertretend für den weitern Sprechercast aufführen.

 

Mein Fazit:

Ein temporeicher und spannender Insel-Krimi, der den Hörern nicht nur eine weitere Insel näherbringt sondern auch beweist, dass auf jedem Eiland Vorsicht geboten ist – egal wie groß die Insel auch sein mag.


Mareike Lümkemann

 

25.02.2023