Insel-Krimi
Stichtag auf Ummanz
Christoph Soboll
Contendo Media
Gesamtspielzeit: ca. 60 Minuten
Altersempfehlung ab 16 Jahren
23.02.2024
Klappentext:
Endlich Urlaub. Kommissar Knut Henning zieht es mit seiner Tochter auf die Insel Ummanz. Im deutschen Surfer-Paradies laufen bereits die letzten Vorbereitungen für das jährliche „Honeymoon-Festival“, doch eine grausame Tat überschattet die gute Stimmung. Knut ist alarmiert und will mit Kommissarin Mara Herzog den Fall lösen.
Auf ins Surferparadies Ummanz
Wieder einmal ein toller Insel-Krimi. Diesmal verschlägt es die Hörer nach Ummanz. Was? Ihr kennt diese Insel nicht? Keine Sorge, so ging es mir ebenfalls und ich musste mich auch erstmal schau machen, wo dieses kleine Eiland denn überhaupt liegt. Nun bin ich schlauer: Ummanz ist eine kleine Insel und gehört zu Rügen und gilt als Suferparadies.
Nix mit beschaulichem Familienurlaub
In dieses Paradies Ummanz fahren der Kommissar Knut Henning und seine Tochter. Doch ein entspannter Urlaub scheint nicht so recht gelingen zu wollen, denn die Idylle in der Ferienanlage wird immer wieder getrübt. Der Ex-Mann der Gastgeberin macht permanent Stunk und Knut selber muss sich immer wieder mit einer alleinstehenden Dame und deren Mutter auseinandersetzen. Seiner Tochter hingegen scheint es gut zu gehen, versteht sie sich doch ausgezeichnet mit dem Sohn ihrer Wirtin. Doch beim jährlichen Honeymoon-Festival kommt es zu einem tödlichen Zwischenfall und Knut Henning schaltet wieder in den Arbeitsmodus.
Tolle Figuren
Dieser Insel-Krimi begeistert mich vor allem durch seine Menschlichkeit. Die Protagonisten dieser Folge sind allesamt sehr realistisch und keineswegs die klassischen Krimi-Superhelden. Man liebt den Kuchen und das Leben und pflegt menschliche Beziehungen. Wie im echten Leben auch ist man erstmal skeptisch, wenn sich der fremde Kommissar á la Magnum in die Ermittlungen einmischen möchte und auch die Liebe ist nicht immer so einfach wie im Märchen. Von daher kann man sich als Hörer hier sehr gut einfühlen und die Personen sind einem entsprechend nah.
Story
Die Story von Folge 30 stammt aus der Feder von Christoph Soboll, der mich schon mit vielen seiner Geschichten begeistert hat. Das ist ihm auch mit dieser Folge gelungen, die nicht nur durch oben genannte Aspekte punktet, sondern auch mit einem durchdachten Spannungsbogen. Dieser hält so manche (tödliche) Überraschung bereit und sorgt dafür, dass einem die knapp 60 Minuten niemals lang werden.
Sprecher
Die Sprecherriege hat mich vor allem durch Manou Lubowski (Knut Henning) und Tobias Meister begeistert. Zweitgenannter spricht ausnahmsweise den Anti-Helden der Geschichte und stellt nicht nur im betrunkenen Zustand seine Schauspiel-Kunst unter Beweis. Erwähnenswert ist außerdem noch der Auftritt von Ekkehardt Belle, der Dörte Pfundlinger spricht. Merete Brettschneider leiht einer starken Lea Henning ihre Stimme.
Im Hintergrund
Im Hintergrund bzw. in Sachen Musik und Sound agieren wie so oft große Namen der deutschen Hörspiel-Szene. Egal ob Tom Steinbrecher, Jan-Peter Pflug und Marc A. Nathaniel oder Christoph Piasecki. Sie alle machen mit den hier nicht genannten Background-Akteuren auch dieses Hörspiel zu einem tollen Hörgenuss, den man sehr gut öfter hören kann.
Mein Fazit:
Auch die dreißigste Folge der Insel-Krimis versteht es zu unterhalten. Dank durchdachter, realistischer Persönlichkeiten, Liebe, Geldgier sowie einer spannenden Story vergehen die 60 Minuten wie im Flug. Tolle Hörspielunterhaltung für Krimi-Liebhaber!
Mareike Lümkemann
09.06.2024