Insel-Krimi - Schreckensnacht auf Oland

 

Insel-Krimi

Schreckensnacht auf Oland

Christoph Soboll

Contendo Media

Gesamtspielzeit: 74 Minuten

Altersempfehlung ab 16 Jahren

26.08.2022

CD-Cover Insel-Krimi - Schreckensnacht auf Oland

„Schön, dass euch der Tee schmeckt. Die Kräuter dafür habe ich selbst im Garten angepflanzt. – Wirklich sehr lecker, Frau Petersen. Und gerade der Kandis-Zucker. Besonders lecker. – Ich hätte ja lieber einen doppelt-geeisten Soja-Latte mit Vanille-Aroma. – Wenn dir der Tee deiner Mutter nicht passt, kannst du ja gerne wieder gehen. – Das könnte dir so passen. – Mmm, wie dem auch sei. Es ist wirklich sehr lieb von Ihnen, dass Sie uns so herzlich aufgenommen haben. – Da nicht für Johanna. Ich freue mich doch, dass ich die Liebsten meiner Mädchen kennenlernen darf. – Sie dürfen mich sehr gerne Jo nennen. Nicht mal meine Eltern nennen mich noch bei meinem vollen Namen. – Dann also Jo. Und ich bin für dich die Britt. Damit hätten wir ja alles geklärt. Und meinen Mann kannst du gerne Uwe nennen, nicht wahr? – Für dich gerne weiterhin Herr Petersen.“

 

Klappentext:

Valentina Petersen kehrt eher unfreiwillig in das Familiennest auf der Hallig Oland zurück. Die Ereignisse überschlagen sich und ein Sturm wühlt ein lange gehütetes Geheimnis auf. Wird die Familie diese Schreckensnacht unbeschadet überstehen?

 

Auf der Hallig, da ist was los

Ui, auf der beschaulichen Hallig Oland ist einiges los. Zumindest bei Familie Petersen. Dort kommen die erwachsenen Töchter zurück auf die kleine Marschinsel, da die Großmutter im Sterben liegt. Doch trotz dieses Anlasses will kein Frieden bei Familie Petersen einkehren. Der Vater griesgrämig, die Mutter liebevoll aber mitunter verschlossen und auch die Schwestern von Valentina, der Jüngsten, scheinen ein Geheimnis mit sich herumzutragen, dass allen Beteiligten auf die Stimmung drückt. Als dann noch herauskommt, dass die Lebensgefährtin von Valentina Polizistin ist, gerät die Familienzusammenkunft vollends außer Kontrolle. Ob die Mädchen bei Valentinas Jugendfreund Raik unterkommen können? Denn es kündigt sich ein Sturm an, der die Rückreise ans Festland unmöglich macht…

 

Gutes Buch

Als Fan der Insel-Krimis hat mich auch dieser Titel gleich gepackt. Ein dunkles Familiengeheimnis, das ist schon immer eine gute Basis für gute Geschichten gewesen. So auch hier, nimmt die Story doch langsam aber beständig an Fahrt auf. Das Buch aus der Feder von Christoph Soboll führt uns Hörer nach und nach in die Geschichte ein, überzeugt mit durchdachten und gut rausgearbeiteten Charakteren und – das ist am wichtigsten – hält uns Hörer lange Zeit hin, bis das Mysterium der Vergangenheit aufgearbeitet wird. Wer der Geschichte aufmerksam lauscht, der bekommt vielleicht zwischendurch so eine gewisse Ahnung – doch bis dahin ist es ein langer Weg, der einiges an Aufregung zu bieten hat und zum großen Finale hin sogar noch einmal blutig wird.

 

Überzeugende Sprecher

Aus der Sprecher-Riege überzeugen für mich insbesondere Julia Casper und Nagmeh Alaei, welche das Paar Valentina und Jo geben. Sie spielen ihre Rollen so locker und authentisch, dass es einfach nur Freude macht, ihnen zuzuhören. Ebenfalls großartig sind Julia Biedermann und Rolf Berg in den Rollen der Eltern zu hören. Sie freundlich bemüht, er griesgrämig und zornig, so dass man sogar vor den Lautsprechern fast schon Angst bekommt, mit ihm gemeinsam am Tisch zu sitzen. Auch Tobias Schmidt überzeugt in seiner Rolle als Jugendfreund Raik. Lediglich mit Ann-Christin Blum als Valentinas Schwester und Michaele Schaffrath als Raiks Mutter bin ich nicht ganz so warm geworden. Auch wenn es vielleicht zum Teil ihren Rollen geschuldet ist, ihre Darbietungen wirken auf mich nicht ganz so locker wie bei ihren Kollegen, wirken im Vergleich etwas geschauspielert.

Für den Hörgenuss dieser Folge aber kein Abbruch – dafür ist das Gesamtkonzept aus Story, Sound und Gesamt-Sprechercast einfach zu durchdacht.

 

Die Macher der Produktion

Von daher möchte ich an dieser Stelle auch nicht versäumen, einmal wieder auf die Damen und Herren hinter dem Mikrofon einzugehen, denn wie so oft bei Contendo-Media sind auch an diesen Stellen einige bekannte Namen vertreten.

Tom Steinbrecher wäre da für Sounddesign & Mastering zu nennen und darf auch bei der Musik nicht unerwähnt bleiben. Zusammen mit Jan-Peter Pflug am Akkordeon, Marc A. Nathaniel am Schlagzeug und Michael Donner ist er für die tollen musikalischen Einspieler verantwortlich, die entweder die Szenen trennen und so für ein angenehmes Gesamt-Tempo der Produktion sorgen oder an anderen Stellen stimmungsvoll die Spannungskurve hervorheben.

Für den Schnitt dieser Produktion ist Stefanie Berg verantwortlich, das Cover stammt von Christoph Piasecki, der natürlich auch wieder für Dramaturgie und Regie verantwortlich ist.

 

Mein Fazit:

Ein durchdachter Insel-Krimi, der von Anfang bis Ende Freude macht und insbesondere von seinen unterschiedlichen, aber durchdachten Protagonisten lebt. Spannung, Sturm und Familiendrama – so aufregend kann Hallig-Leben sein!


Mareike Lümkemann

 

28.08.022