Pekunien und Sylter Spitze

 

Pekunien und Sylter Spitze

Erik Albrodt

Contendo Media

Gesamtspielzeit: 72 Minuten

Altersempfehlung ab 16 Jahren

VÖ: 11. Oktober 2019

CD-Cover Pekunien und Sylter Spitze

„Du flirtest mit unseren Gästen? Das ist unprofessionell. – Nun spiel dich mal nicht so auf. Ich bin nur freundlich. – Und wenn der Professor eine Fußfessel hätte, wärest du sicher genauso zuvorkommend gewesen, was? Wenn Sie ein paar Tipps für Ihre Erholungsgänge brauchen, bbbbbb! – Musst du nicht noch etwas den Eisenhut in deinem Kräutergarten beschneiden? –Gute Idee. Bei meinen Kräutern kann ich mich zumindest besser entspannen als hier im Haus.“

 

Die neueröffnete Pension der beiden Rentnerinnen Hedwig und Marga läuft gut. Sie beherbergen eine illustre Gästeschar in dieser Saison. Doch ausgerechnet zu dieser Zeit geschehen eigenartige Dinge auf Sylt. Die beiden alten Damen werden hellhörig... auch ohne Hörgerät.

 

Bekannte Rentnerinnen

Marga und Hedwig haben wieder einen Fall. Während sich die beiden in ihrem ersten Insel-Krimi-Auftritt noch mit vermeintlichen Mitarbeitern der Stadtwerke rumschlagen mussten, so agieren die beiden nun als Pensions-Inhaberinnen, welche unangekündigte Gäste beherbergen. Dass mit diesen etwas nicht stimmt, ahnen die Damen sofort. Übernachtungsgäste mit elektronischer Fußfessel sind schließlich keineswegs alltäglich. Da ist Professor Helmut Markwart doch eindeutig die bessere Wahl. Das findet dann auch Hedwig, die dem smarten Akademiker recht aufgeschlossen gegenüber steht.

 

Auf ins Casino nach Sylt

Die Krimi-Reihe mit nordischem Charme und Witz nimmt den Hörer in dieser Folge erneut mit auf die Lieblings-Insel der Deutschen: Sylt! Hier stehen Westerland und die Friedrichstraße im Focus und auch der eine oder andere Ausflug ins Sylter Casino wird thematisiert. Dies ist aber leider auch schon alles, was auf die Insel hinweist. Während die anderen Krimis der Reihe viel Möwe und Meeresrauschen zu bieten haben, so könnte diese Story sowohl akustisch als auch thematisch auch in anderen Gegenden Deutschlands verortet werden. Selbst der Dialekt der beiden Hauptpersonen fällt sich im Vergleich zu anderen Folgen bzw. deren Darstellern recht normal aus. Dies mag allerdings auch zum Teil daran liegen, dass viele Szenen nicht Outdoor spielen, sondern das Geschehen zumeist in geschlossenen Räumen stattfindet. Wer also hier viel maritime Stimmung erwartet, nach dem Knirschen von Sand und dem Rauschen der Brandung lechzt, der ist vielleicht mit Teil neun der Reihe nicht so gut beraten.

 

Die Stimmen

Im Gegenzug warten jedoch Katja Brügger und Liane Rudolph als äußerst unterhaltsame und rüstige Damen auf, welche gerne mal auf eigene Faust recherchieren und dem Lösen von Kriminalfällen nicht abgeneigt sind. Dass bei den Insel-Krimis auch der humoristische Aspekt nicht zu kurz kommt, belegen die beiden Rentnerinnen ebenfalls.
Neben den beiden bereits genannten machen auch die anderen Sprecher einen soliden Job. Sandra Schwittau und Steffen Groth geben das Ehepaar Haubrock und Michael Pan intoniert den galanten Professor, den jedoch auch ein kleines Mysterium umgibt. In einer kleinen Gastrolle ist zudem Thomas Birker, der Kopf von Dreamland Productions zu hören.

 

Kopfkino

Die Geräuschkulisse ist wie immer bei Contendo Media passend gewählt und sorgt dafür, dass man sich die Pension genauso gut und schnell vorstellen kann, wie das Casino, welches übrigens mit einer Vielzahl an typischen Geräuschen aufwartet. Egal ob Bar oder Einarmiger Bandit – das Kopfkino kann sich hier voll entfalten.

 

Mein Fazit:
Ein unterhaltsamer Insel-Krimi mit bekannten Stimmen, der für mein Empfinden jedoch ein bisschen mehr maritime Klänge vertragen hätte. Durch die Benennung von Orten und markanten Punkten ist zwar klar, wo die Story spielt, für die Atmosphäre hätte es für mich persönlich jedoch auch noch etwas mehr sein dürfen.


Mareike Lümkemann

 

06.03.2021