Hangover auf Hawaii

 

Hangover auf Hawaii

Markus Topf & Timo Reuber

Contendo Media

Gesamtspielzeit: 58 Minuten

Altersempfehlung ab 16 Jahren

VÖ: 27.08.2021

CD-Cover Insel-Krimi Hangover auf Hawaii

„Nele, komm zu dir! – Was ist denn los? – Ihr seid am Pool eingeschlafen. – Pool? Oh… oh, oh… - Ja, genau. Oh! Die Party ist wohl etwas aus dem Ruder gelaufen. – Ach, glaub schon… Ich… Ich weiß es nicht mehr. – Hast du etwa einen Filmriss? – Anscheinend. Ach, so etwas ist mir ja noch nie passiert. – Du musst versuchen, dich zu erinnern. – Ich versuche es ja. – Es ist wichtig. – Warum? Es geht nicht. Da ist nur alles schwarz. Schwarz in meinem Kopf. Gähnende Leere. Was ist los? Wo sind die anderen? – Tja, und du kannst dich wirklich an nichts erinnern? – Nein! Wenn ich es doch sage. Wo ist Willy? – Da schwimmt ein nackter Mann im Pool. – Was? Wieso? Was macht er denn da? – Nicht viel. Er ist nämlich tot. Und ich fress nen Besen, wenn der nicht ermordet worden ist.“

 

Eine Hochzeit auf Hawaii führt Nele Röwekamp und Hauptkommissar Arne Brekewoldt erstmals auf eine Inselgruppe außerhalb Deutschlands. Doch schon der feuchtfröhliche Junggesellinnenabschied verläuft ganz anders als geplant. Denn als ein Mord geschieht, steckt das Schnüfflerduo aus dem hohen Norden wieder bis zum Hals in einem neuen Kriminalfall!

 

Pazifik statt Nordsee

Sommerzeit = Urlaubszeit. Von daher passt es sicherlich gut, dass uns der neueste Insel-Krimi nach Hawaii entführt. Hawaii ist ja ebenfalls eine Insel und die Akteure sind ist das bekannt-beliebte Duo Röwekamp-Brekewoldt (mit „dt“, versteht sich). Die beiden sind hier auf der Hochzeit von Neles alter Studienkollegin eingeladen. Doch ehe sie es sich versehen, geschieht auf der pazifischen Insel ein Mordfall, in den die beiden verwickelt sind. Muss wohl am Karma liegen… Ob sie auch hier dazu beitragen können, dass der Fall gelöst wird, in welchem der Bräutigam der aktuelle Hauptverdächtige ist?

 

Amerikanische Verhältnisse

Ich mag die beiden. Nele und Arne sind ein super Team, obwohl sie manchmal ja so grundverschieden sind. Von daher finde ich auch die Idee sehr spannend, die beiden mal außerhalb von Deutschland ins Rennen zu schicken. Allerdings mag ich die norddeutschen „Gegenspieler“ lieber, die amerikanischen sind mir, und das bestätigt diese Folge, zu laut. Was in anderen Folgen vielleicht als Overacting daherkommt, ist hier definitiv gewollt und hat einen großen Anteil an dem Bild, das man sich insbesondere von den weiblichen Charakteren dieser Folge macht. Ich mag es aber einfach lieber etwas ruhiger und da kommt mir die nordische Variante etwas mehr entgegen. Und dennoch – um die richtige Stimmung aufzubauen, ist das „dominante“ Auftreten der Akteure in dieser Folge einfach unabdinglich.

 

Weniger Spannung dafür mehr Unterhaltung

Die Story ist ebenfalls amerikanisch und somit für mein Empfinden etwas seichter als die Geschichten auf den deutschen Inseln. Vielleicht auch etwas weniger spannend als manch anderer Fall der Reihe, dafür aber umso unterhaltsamer, wenn aus Kommissar Arne Brekewoldt ein gewisser Dr. Brakeman wird. Der aufmerksame Hörer wird sicherlich auch schnell einen eigenen Verdächtigen haben. Ob sich dieser Verdacht allerdings bestätigt, bleibt abzuwarten und wird erst selbstverständlich erst am Ende der Folge geklärt.

 

Der Insel-Krimi ist volljährig

Sound, Geräusche (-konzept) und Musik sind selbstverständlich auch in dieser Folge perfekt konzipiert und integriert. Etwas anderes hat sicherlich auch niemand von der Folge 18 erwartet. Vielleicht liegt es daher auch an der „Volljährigkeit“, dass Nele und Arne hin und wieder etwas freizügiger miteinander umgehen.

 

Lauter als sonst

Die Sprecher agieren vor dem amerikanischen Hintergrund durchweg überzeugend und bestätigen so sicherlich das eine oder andere Vorurteil, was aber in dieser Produktion kein Kritikpunkt sein soll. Schließlich ist es so um ein Vielfaches einfacher, die richtigen Bilder im Kopf zu haben. Daniela Bette-Koch und Markus Pfeiffer bleiben ihren starken Rollen der Hauptcharaktere treu und bereiten uns Hörern von Anfang bis Ende wieder große Freude. Katrin von Chamier spricht Willy und Mark Bremer ihren Verlobten. Auch Vincent Fallow als Steven Hart sogt mit seiner Interpretation gleich für das richtige Kopfkino und bleibt sicherlich so mancher Hörerin noch lange im Gedächtnis.

 

Mein Fazit:

Ein Insel-Krimi funktioniert mit bekannten und beliebten Hauptcharakteren auch auf Hawaii ganz wunderbar und hat auf Grund des exotischen Schauplatzes diesmal sogar eine große Portion Urlaubsgefühl „als Zugabe“ im Gepäck. Doch trotz dieses gelungenen Ausflugs freue ich mich schon sehr auf den nächsten Kriminalfall, welchen das Schnüfflerduo dank ihres Karmas bestimmt auch wieder auf deutschem Grund und Boden lösen wird. 


Mareike Lümkemann

 

29.08.2021