Insel-Krimi - Geier über Gotland

 

Insel-Krimi

Geier über Gotland
Stephanie Pelzer-Bartosch

Contendo Media

Gesamtspielzeit: ca. 66 Minuten

Altersempfehlung ab 16 Jahren

26.01.2024

 

CD-Cover Insel-Krimi - 29 - Geier über Gotland

„Was sagt man dazu? Immerzu in Eile, diese Zeitungsleute. – Komm jetzt, Oma, bevor der nächste Unfall passiert. Da hinten steht schon wieder ein Fotograf. Dass die hier sich nicht auf die Füße treten… - Du hast Recht. Die Fotografendichte in der Altstadt ist heute bemerkenswert…!“

 

Klappentext:

Eigentlich sollte es für die junge Kunststudentin Blomma ein gemütlicher Urlaub bei den Großeltern auf Gotland werden. Doch kaum in Visby angekommen, geschehen plötzlich merkwürdige Dinge. Seltsame Touristen und mysteriöse Einbrüche wecken die Neugier von Blomma und Oma Mette. Als es in der Altstadt zu einem blutigen Mord kommt, geht es für alle Beteiligten um Leben und Tod.

 

Auf nach Schweden

Moin, Sonne, Strand und Bult – dieses Motto gilt auch für diesen Insel-Krimi, der uns auf die schwedische Insel Gotland mitnimmt. Hier gibt es zwar weniger „Moin“, dafür aber umso mehr Merkwürdiges: Eigentlich sollte der Aufenthalt für Blomma nur ein toller Urlaub bei der Familie werden, doch dann entwickelt sich alles ganz anders. Ein unangenehmes Touristenpärchen kreuzt immer wieder ihren Weg und hat ein auffallend starkes Interesse an alten Schriften. Dann wimmeln sie auch noch die Eltern ihrer Freundin mit ominösen Ausreden ab und was machen eigentlich die ganzen Fotografen im Ort?

 

Ein Ort voller Geschichte

Wie immer nimmt sich das Team um Christoph Piasecki von Contendo Media angenehm Zeit, um die Protagonisten einzuführen und dem Hörer die Chance zu geben, sich ein Bild von den örtlichen Gegebenheiten zu machen. Diese Gegebenheiten sind auch ein Dreh- und Angelpunkt der Story, ist doch vor allem Visby für seine Geschichte und diverse faszinierende Ruinen bekannt. Von daher ist es nur logisch, dass der Einstieg des Hörspiels mit einem Exkurs in das 13. Jahrhundert beginnt. So wird schnell klar, dass geschichtsträchtige Ereignisse und Antiquitäten wohl ein Dreh- und Angelpunkt des Hörspiels sein könnten. Dass Oma Mette auch noch eine ehemalige Archäologin ist, ist somit ebenfalls mehr als passend.

 

Story und Sprecher

Doch zurück zur Story. Diese verfügt – so typisch für diese wunderbare Krimi-Reihe, über bestens rausgearbeitete Figuren, denen die bekannten und namhaften Sprecher authentisch zu Leben erwecken. Ganz vorne sind da natürlich Wolfgang Pampel (der diesmal kein Problem mit Schlangen hat), Derya Flechtner, Antje von der Ahe, Klaus Krückemeyer, Elga Schütz oder auch Matthias Keller zu nennen, welche dieses Hörspiel zu einem einzigartigen Hörerlebnis machen.

Die durchdachte Geschichte mit vielen Fotografen und mysteriösen Touristen hält die Hörer zusätzlich komplett im Geschehen. Und als es dann auch noch blutig wird, spätestens dann ist man endgültig auf Gotland angekommen und sieht die Geier kreisen…

 

Stimmung

Auch die Inszenierung von Stimmung, Orten und Situationen ist gelungen. Egal ob es die Szenen im Eiscafé, im Antiquariat oder auf dem Schiff sind – alle wurden sofort vor meinem inneren Auge lebendig.

Allerdings hätte es für mein persönliches Empfinden durchaus noch einen Hauch maritimer werden können. Klar, gemordet wird überall – aber ein bisschen mehr Meer um das Insel-Feeling noch optimaler zu transportieren, hätte mir durchaus gefallen.  Aber dies ist sicherlich wie immer Jammern auf höchstem Niveau, denn Story und Personen sind so gut herausgearbeitet, dass dieser Aspekt den 66-minütigen Hörgenuss in keinster Weise beeinträchtigt.

 

Mein Fazit:

Ein Insel-Krimi auf gewohnt hohem Niveau, der mit realistischen Protagonisten, grandiosen Sprechern und geschichtlichen Elementen von Anfang bis Ende zu begeistern weiß!


Mareike Lümkemann

 

26.01.2024