Der Comic-Killer von Hiddensee
Frank Hammerschmidt
Contendo Media
Gesamtspielzeit: 68 Minuten
Altersempfehlung ab 16 Jahren
20.05.2022
„Schlimmer Tag heute? – Ach… - Von der toten Frau aus dem Container? - Ich glaube, sie sollte gefunden werden. Wieso sollte man sonst eine Leiche an so einen Platz abladen? – Ah, ich will gar nicht genau wissen, vor welchem Laden ihr sie gefunden habt. Wenn ich das meinen Eltern erzähle, setzen die nie wieder einen Fuß auf Hiddensee! – Och, ich glaube, Jörg findet das recht spannend. Naja, er ist ja auch noch jung und noch nicht lange dabei. – Wie alt ist er jetzt? Doch bestimmt bald zehn Jahre jünger als du. – Anfang dreißig. Ich weiß nicht so genau. Aber sein Bart macht ihn älter. – Steht ihm . Ich kann Jörg ganz gut leiden.“
Klappentext:
Kommissarin Carola Sögaard braucht sich über mangelnde Arbeit in ihrem Bezirk nicht zu beklagen. Erst kürzlich hatte sie einen Mordfall auf Langeoog aufgeklärt. Doch nach Dienstschluss vermisst sie einen Partner an ihrer Seite. Als es über eine Online-Flirtseite gefunkt hat, ist der gemeinsame Urlaub auf Hiddensee schnell gebucht. Kaum dort eingetroffen, hält eine mysteriöse Mordserie die Insel in Atem.
Einfach mal wieder genießen
Geht es euch auch so? Insel-Krimis zu hören, hat immer etwas von „Nach-Hause-Kommen“. Die eingängige Titelmelodie, die sympathischen Akteure, nordisches Flair und immer eine große Portion Mitraten. Ich finde es wunderbar.
Diesmal geht es auf die Insel Hiddensee, welche keine 20 km² groß ist, anscheinend aber auch einen Mörder beherbergt. Düster kommt dieser Insel-Krimi daher, wie schon das Cover erahnen lässt, das im Vergleich zu den vielen Vorgängern schon fast eine Horrorfilm-Atmosphäre ausstrahlt. Der Comic-Killer selbst hinterlässt bei seinen Opfern Kinder-Klebe-Tattoos mit lustigen Comic-Motiven – die Morde selber sind grausam und herzlos.
Da trifft es sich gut, dass die Kommissarin Carola Sögaard mit ihrem neuen Freund Urlaub auf der Insel macht. Doch schafft sie es, bei so viel Verbrechen, ihren Beruf noch vor ihm geheim zu halten? Zumal ihr neuer Partner ja auch eine immense Begeisterung für Comics zeigt…
Story von Hammerschmidt
Die Story für den nunmehr zwanzigsten Insel-Krimi stammt erneut aus der Feder von Frank Hammerschmidt und ich finde, er hat diesmal wirklich eine tolle Geschichte für uns konzipiert. Es kommen viele Personen vor, so dass man immer wieder ans Überlegen kommt, wer denn nun der Täter sein könnte. Zudem gibt es überraschende Wendungen und interessante Aufeinandertreffen, so dass es beim Hören immer angenehm kurzweilig und vor allem bis zum Ende spannend bleibt.
Gelungene Besetzungen
Selbstverständlich sind die handelnden Akteure auch alle großartig besetzt – aber das sind wir ja von Contendo Media so gewöhnt. Carola Sögaard wird ganz wunderbar von Stephanie Kirchberger gesprochen und man nimmt ihr die Rolle der verliebten Kommissarin sofort ab. Ebenfalls authentisch gibt sich Marc Schülert in seiner Rolle als Matthias Lorentz. Benedikt Hahn spielt den jungen Polizei-Kollegen, der sich über etwas Action auf der Insel freut und Thomas Küchler ist in der Rolle des neuen Freundes Tillmann Nöbel zu hören.
Aber damit noch nicht genug. Es kommen noch weitere (große) Sprecher zu Wort und bereichern somit den Hörgenuss enorm. Wolfgang Bahro (leider nur sehr kurz) und Heidi Schaffrath sowie Katja Pilaski möchte ich an dieser Stelle stellvertretend für alle Sprecher erwähnen.
Stimmung
Der Sound ist wie gewohnt durchweg authentisch und sorgt mit gut platzierten Geräuschen und wohl integrierten musikalischen Untermalungen oder Sequenzen für einen optimalen Hörgenuss. Ich hatte an keiner Stelle Probleme, mir die Protagonisten auf der Seepferdchen-Insel vor der Westküste Rügens vorzustellen. Besonders die Szene im Insel-Restaurant war für mich sehr plastisch, aber auch die Erkundungstouren der Verliebten konnte ich gut vor dem inneren Auge sehen.
Mein Fazit:
Ein spannender und überraschender Insel-Krimi, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Die Sprecher agieren wie immer wundervoll authentisch und die Story ist so konzipiert, dass man immer weiterhören und mitraten muss. Das ist wunderbare und vor allem sehr gelungene Hörspiel-Unterhaltung.
Mareike Lümkemann
17. Mai 2022