Holy Horror
Cthulhus Ruf 01: Namenlose Kulte
Folge 8
Gesamtspielzeit: 59 Minuten
VÖ: 21.09.2018
Empfohlen ab 16 Jahren
Klappentext:
1920: Die Detectives John Legrasse und Francis Thurston vom New Orleans Police Department haben schon genug damit zu tun, die gerade in Kraft getretene Prohibition durchzusetzen, als sie anderen, seltsamen Machenschaften auf die Spur kommen: Menschen verschwinden spurlos und in den Sümpfen treibt ein grausamer Kult sein Unwesen. Bei ihren Ermittlungen kommen sie einer Gefahr aus fernster Vergangenheit auf die Spur, welche den Fortbestand er Menschheit selbst bedroht.
Mit diesem Hörspiel beginnt CTHULHUS RUF, eine Serie von Lovecraft-Adaptionen innerhalb von HOLY HORROR, die die bekanntesten Erzählungen des Einsiedlers von Providence zu einer großen, epischen
Geschichte verbindet.
Vorbemerkung:
Die ersten drei Folgen dieser Serie habe ich auf dem Youtube-Kanal gehört und war, wenn ich das so sagen darf, davon so angefixt, dass ich diese Serie unbedingt für Traumwelt Hörspiel rezensieren wollte. Vielen Dank an das ganze Team von Holysoft, welches dies ermöglicht hat.
Meine Meinung:
In Lovecrafts Geschichte "Der Ruf des Cthulhu" gibt es ein Kapitel, welches mit "Der Bericht des Inspektor Legrasse" betitelt ist. Genau um diesen Bericht geht es hier. Wir erleben, wie Legrasse und seine Leute den Kultisten auf die Spur kommen und so dem Grauen begegnen. Aber das ist nur ein Teil der Handlung. Zudem erleben wir am Anfang einen kleinen aber entscheidenden Augenblick vom Entstehen des Necronomicon, jenem unsagbar finsteren Buch, das der verrückte Araber Abdul Alhazred vor langer Zeit schrieb. Und im Off gibt sich Nyarlathotep, "das kriechende Chaos", zu erkennen, der das Verderben über Sarnath brachte. Somit fand in dieser Folge bereits eine Geschichte Lovecrafts Erwähnung, die es als solche nicht in die Serie schaffte. Da "Namenlose Kulte" einen Teil von "Der Ruf des Cthulhu"
erzählt, werden im weiteren Verlauf auch weitere Aspekte dieser Geschichte im Hörspiel verarbeitet, wenn auch etwas abgewandelt. Zudem muss Legrasse erkennen, dass es zumindest einen Verräter in seiner Nähe gibt und das sehr viel mehr hinter allem steckt, als er zunächst vermutet, da auch er am Ende dem Grauen ins schleimige Antlitz blickt ... Am Ende wird deutlich, dass John Legrasse diese Ereignisse einem gewissen Randolph Carter berichtet, der, wie Lovecraft-Fans wissen, der einzige Charakter ist, der in den Erzählungen des großartigen Autors mehrmals (sechs mal) vorkommt. Somit kann man vermuten, dass Carter und Legrasse zwei der Hauptcharaktere dieser Serie sind. Ich muss ehrlich sagen, dass mich bereits diese 1. Folge der Subserie von "Holy Horror" vollauf begeistert.
Polizeiarbeit der alten Schule:
Da die Geschichte im Jahr 1920 spielt, muss man hier fast schon vergessene Wege gehen, um Ermittlungsarbeit leisten zu können. Es gibt natürlich weder Internet noch E-Mail oder andere Formen der schnellen Kommunikation, so dass man auf Briefe oder andere Dokumente zurückgreifen muss, um Hintergrundinfos zu bekommen, oder man reist einfach mal in eine andere Stadt, um jemanden zu befragen, und ja, Polizeieinsätze werden in diesem Hörspiel teilweise auch noch mit Kutschen durchgeführt ...
Hinweis auf eine andere Geschichte:
In "Namenlose Kulte" spielt Richard Pickman, der in dieser Serie ein Verwandter John Legrasses ist, eine kleine aber bedeutende Rolle. Da Folge
10 dieser Subserie von "Holy Horror" "Pickmans Modell" ist, wird später noch von ihm zu hören sein.
Die Sprecher:
Hier ist u. a. Thomas Nero Wolff zu nennen, der mir als Det. John Legrasse richtig gut gefällt. Als sein Partner ist Stefan Krause zu hören, der seinen Part ebenfalls ganz wunderbar mit Leben füllt. Eine weitere ganz große Stimme ist hier Jürgen Thormann, den ich mir als Professor Webb richtig gut vorstellen konnte. Thormanns Stimme hat nach wie vor nichts von ihrer Faszination eingebüßt und vermag es immer noch, mich in ihren Bann zu ziehen.
Sound und Musik:
Beides ist dem Hörspiel angemessen und unterstreicht die tolle Handlung sehr routiniert. Zwar gibt es hier Musikstücke, die ich auch schon in anderen Folgen von "Holy Horror" gehört habe, aber da das Hörspiel in New Orleans spielt, sind auch diesbezügliche Klänge zu hören.
Mein Fazit:
"Namenlose Kulte" ist ein großartiger Auftakt dieser Lovecraft-Serie, und ich freue mich schon auf die weiteren Folgen. Da ich Folge zwei und drei ja bereits kenne, kann ich vorab schon mal verraten, dass auch diese Folgen keinesfalls langweilig sind ...
Sprecher:
Andreas Nauber
11.03.2023