Holy Horror
Der Unsichtbare
Folge 4
Gesamtspielzeit: 1 Stunde 18 Minuten
VÖ: 10. August 2018
Empfohlen ab 16 Jahren
Klappentext:
Mit dem neuen Gast des Iping Inn stimmt etwas nicht – da sind sich die Angestellten des New Yorker Hotels einig, sobald sie sein bandagiertes Gesicht zum ersten Mal sehen. Doch auch sie ahnen nicht, welche Schrecken der Fremde über sie und die ganze Stadt bringen wird.
H.G. Wells Klassiker von 1897 um einen verrückten Wissenschafler in einer modernen, blutigen Neuinterpretation.
Sprecher:
Vorbemerkung:
Da ich den Roman "Der Unsichtbare" von H. G. Wells nicht kenne, kann ich in meiner Rezension zu diesem keinen Vergleich herstellen.
Meine Meinung:
Auch wenn ich die Vorlage nicht kenne, wird schnell klar, dass Skriptautor Marc Freund die Handlung der Story in unsere Zeit verlegt hat. Zwar ist die Geschichte um den machtbesessenen und von der Welt enttäuschten Wissenschaftler fast schon so alt wie die Welt selbst, dennoch hat mir dieses Hörspiel sehr gut gefallen. Die Motivation Jack Griffins, die ihn zu seinen Forschungen trieb und durch die er somit zum Unsichtbaren wurde, ist flüssig erklärt, ohne das minutenlang darüber philosophiert wird, wie schlecht doch diese Welt ist, weil sie den genialen Griffin verkannt hat. Zwar hätte die Jagd auf den unsichtbaren Griffin noch ein paar raffinierte Wendungen vertragen können, da sie doch recht gradlinig verläuft und den ermittelnden Beamten somit keine Steine in den Weg gelegt werden, aber dafür hat man sich in den 78 Minuten ausgiebig Zeit genommen, eine interessante Story zu erzählen. Der Entscheidungskampf mit dem Unsichtbaren im Zug hat mich ein wenig an "John Sinclair Classics" Folge 18 erinnert ..., und der Schluss ist gut gemacht und "schreit" geradezu nach einer Fortsetzung. Vielleicht produzieren die Jungs und Mädels aus dem Hause Holysoft mal eine Fortsetzung, für die ich mir den Titel "Die Rückkehr des Unsichtbaren" oder "Das Erbe des Unsichtbaren" gut vorstellen kann. Es gibt nur einen Punkt, der mich als Hörer etwas verwundert hat und daher für mich nicht logisch nachvollziehbar ist.
Ein etwas unlogisches Detail:
Zu Beginn der Story geht Jack Griffin seinen Forschungen in einem Hotel nach. Warum gerade dort? Normalerweise würden solche Forschungen doch in einem Geheimlabor stattfinden, fernab der Öffentlichkeit. Dass die Situation in dem Hotel letztendlich so eskalierte, war von vornherein abzusehen.
Die Sprecher:
Auch dieses Hörspiel ist mit tollen Sprechern besetzt, zu denen u. a. Michael Che-Koch und Michael Pan gehören. Am meisten habe ich mich jedoch über das Mitwirken von Bettina Weiß gefreut, die u. a. die deutsche Synchronstimme von Sandra Bullock ist. Zwar habe ich noch weitere Hörspiele mit ihr, aber dies ist mein erstes Hörspiel, in dem sie als eine der Hauptcharaktere zu hören ist.
Musik und Sounddesign:
Beides wird routiniert eingesetzt und sorgt für die passende Untermalung der Handlung.
Mein Fazit:
"Holy Horror" 04, "Der Unsichtbare", ist eine interessante Geschichte, von der es gerne eine Fortsetzung geben dürfte.
Andreas Nauber
07.07.2021