Holy Horror
Die schwarze Spinne
Folge 35
Gesamtspielzeit: 68 Minuten
VÖ: 10.05.2023
Empfohlen ab 16 Jahren
Klappentext
Die armen Bauern leiden schon lange unter der rücksichtslosen Herrschaft des tyrannischen Ritters Hans von Stoffeln. Als er ihnen eine unlösbare Aufgabe stellt, weiß sich die unerschrockene Bauersfrau Christine Horbach nicht anders zu helfen, als einen Pakt mit dem Leibhaftigen einzugehen. Zwar gelingt es, ihn um seinen versprochenen Lohn zu prellen, doch die Rache der Hölle ist unerbittlich und bald wird das Dorf von etwas schlimmeren als von Stoffeln geplagt: Der schwarzen Spinne.
(Nach Jeremias Gotthelf)
Meine Meinung:
Wer sich auf ein von Holysoft produziertes Hörspiel einlässt, kann, soweit zumindest meine Erfahrung, sicher sein, ein hochwertiges Hörerlebnis zu bekommen. Skriptautor Florian Hilleberg, u. a. Sinclair-Fans auch unter dem Pseudonym Ian Rolf Hill bekannt, hat für die Reihe "Holy Horror" das Hörspielskript zu "Die schwarze Spinne" verfasst, nach der Erzählung des Schweizer Schriftstellers und Pfarrers Albert Bitzius, 04.10.1797 - 22.10.1854, wohl eher unter dem Pseudonym Jeremias Gotthelf bekannt.
Kurzgesagt geht es hier um einen Pakt mit dem Teufel und den Versuch, den Verführer der Menschen zu betrügen. Dieser versuch endet, wie man sich denken kann, für die Bewohner eines Dorfes alles andere als vorteilhaft.
Skriptautor Hilleberg hat sich, zwar bis zu einem gewissen Punkt, sehr an Gotthelfs Vorlage gehalten, aber wer glaubt, dass das Ende des Hörspiels auch das Ende der Erzählung markiert, hat sich getäuscht, denn Hilleberg erzählt leider nur die hälfte der Geschichte. Im Buch hat nämlich auch eine Nachfolgende Generation der Charaktere unter dem Terror der schwarzen Spinne zu leiden, und Christen, ein im weiteren Verlauf der Erzählung vorkommender Charakter, der von allen geliebt wird, erlebt, im Verlauf der Handlung, von seinen Mitmenschen schließlich eine gesellschaftliche Ächtung, was zu hören sehr interessant gewesen wäre. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass sich der Spinnenterror im 2. Teil des Buches quasi wiederholt, sodass man dort nicht viel neues erfährt, von der Ächtung Christens mal abgesehen.
Eingebettet ist die Geschichte um die schwarze Spinne in eine Rahmenhandlung, in der die Taufe eines neugeborenen Kindes im Vordergrund steht. Im Hörspiel erzählt der Großvater, der somit auch als Erzähler durch die Ereignisse führt, diese Geschichte in einer Gewitternacht, am Vortag der Taufe, während der Großvater in der Vorlage die Geschichte am Tag der Taufe erzählt. Die Ausgangssituation im Hörspiel passt meiner Meinung nach besser, da die Geschichte um die schwarze Spinne somit noch düsterer und bedrohlicher wirkt. Zudem wird hier ein interessantes Ende angedeutet, welches man in Gotthelfs Erzählung so nicht findet ...
Die Sprecher:
Ich habe lange hin- und herüberlegt, wen ich hier erwähnen sollte, komme aber zu keinem Ergebnis, da alle Sprecher sehr passend besetzt sind und sehr überzeugend gespielt / gesprochen haben. Ich war allerdings überrascht, André Beyer hier mal in einer sympathischen Rolle zu erleben. Da das bislang meines Wissens nicht der Fall war, habe ich wohl stets die "falschen"
Hörspiele mit ihm gehört ... *lach*
Sound und Musik:
Hier bleiben keine Wünsche offen, sodass das Hörspiel auch in dieser Hinsicht großen Spaß macht.
Mein Fazit:
"Holy Horror" 35 erzählt zwar nicht die ganze Geschichte um die schwarze Spinne, weiß aber trotzdem sehr zu gefallen; naja, Holysoft eben ...
Crew:
Darsteller:
Andreas Nauber
20.05.2023